Das 2014 gegründete Europäische Zentrum für Dispersionstechno- logien (EZD) in Selb, eine Einrichtung des Würzburger Kunststoff- zentrums SKZ, ist der erste Kunde der Produktlinie Umix von Harburg-Freudenberger Maschinenbau. Der Grund der Entscheidung für den Labormischer ist neben dem grundsoliden Aufbau der Maschine nach der Bauart Werner & Pfleiderer auch das Know-how des Herstellers auf dem Gebiet des Batch-Mischens.
Autor Ulrich Gerhards Produktgruppenleiter Universalmischer, Harburg-Freudenberger Maschinenbau
Die Baureihe Umix umfasst Labormischer mit Nutzvolumina von 0,25 bis 8 l sowie Produktionsmischer bis zu einem Nutzvolumen von 4300 l. Die Maschinen werden bei der Herstellung unterschiedlichster Produkte mittlerer bis hoher Viskosität eingesetzt, z. B. Silikone, Klebstoffe und Klebmassen, Farben, Pigmente und Keramik, aber auch Kaugummi und Schokolade. Je nach Applikation sind die Maschinen mit abnehmbaren oder kippbaren Trögen, mit Bodenauslassventilen oder Austragsschnecken ausgerüstet. Künftig werden auch andere Rotorgeometrien als die Sigma-Schaufel für diesen Maschinentyp zur Verfügung stehen. Die Maschinensteuerungen sind modular aufgebaut und reichen von der einfachen Basissteuerung über die Advise-CS-Steuerung bis hin zu kompletten Prozesssteuerungen inklusive Qualitätsüberwachung mit Einbindung aller am Prozess beteiligten Komponenten wie Materialverwiegung und -zufuhr sowie der Weiterverarbeitung der fertigen Mischung.
Intelligente Steuerung
Die Advise-CS-Steuerung bietet schon für Labormaschinen eine Vielzahl von Möglichkeiten, die man sonst nur von Produktionsmaschinen kennt. Dank der grafischen Bedienoberfläche und der durchdachten Anordnung der Anzeigen und Eingabemasken ist der Anwender mit der Bedienung seiner Maschine sehr schnell vertraut. Um die Vielzahl der verfügbaren Informationen übersichtlich zu präsentieren, kommt ein großer 19“-Touchscreen zum Einsatz, der eine komfortable Bedienung ermöglicht. Neben dem Standard-Bedienmodus, der im Wesentlichen die Steuerung des Mischerantriebs umfasst (An / Aus / Drehzahl), können mit Advise CS einzelne Mischschritte definiert und zu einem Mischzyklus verknüpft werden. Für jeden einzelnen Schritt werden die wesentlichen Parameter wie Mischdauer, Schaufeldrehzahl sowie bei Bedarf die Ansteuerung eines Temperiergeräts und einer Vakuumpumpe, vorgegeben. So ist die Übertragung auf dem Labormischer entwickelter Mischzyklen auf die Produktionsmaschinen ohne großen Aufwand möglich.
Neben der automatischen Nummerierung der Schritte wird die Funktion des Mischschrittes angezeigt. Außer der Mischzeit können auch Prozessparameter wie die Temperatur des Mischguts als Bedingung für die Weiterschaltung zum nächsten Prozessschritt gewählt werden: Dieser kann auch ein manueller Eingriff sein, z. B. die Zugabe einer weiteren Komponente der Mischung. Bis zu 20 Mischschritte können zu einem Zyklus zusammengefasst und gespeichert werden. Während des Betriebs der Maschine werden wichtige Prozessparameter (z. B. Rotordrehzahl, Leistungsaufnahme des Antriebs, Temperatur des Mischguts, Temperatur des Temperiermediums) numerisch und grafisch angezeigt. Alle erfassten Prozessparameter werden in der Steuerung selbst oder auf einem Netzwerk gespeichert und stehen zur Auswertung oder zum Vergleich mit anderen Mischzyklen im Excel-Format zur Verfügung. Zur Anpassung an den Prozess kann die Datenerfassung individuell konfiguriert werden.
prozesstechnik-online.de/cav0715423
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