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Längst nicht mehr von der Stange

Reinigung in Produktion und Instandhaltung mittels Fasspumpen
Längst nicht mehr von der Stange

Heutzutage werden Fass- und Behälterpumpen nicht mehr nur für das bloße Umpumpen oder Entleeren von Fässern und Containern eingesetzt. Die Kunden erwarten komplette und teilweise komplexe Systemlösungen. Hierbei variieren ihre Vorstellungen und Fördermedien genauso wie die Bandbreite der Anwendungsfälle.

Der Autor: Tobias Jessberger Geschäftsführer, Jessberger

Beim Auftragen bzw. Fördern von brennbaren Lösemitteln wie Aceton erwarten Kunden neben der absoluten Betriebssicherheit und Wartungsfreundlichkeit der Pumpen individuelle Sonderlösungen. Das Lösemittel Aceton wird in erster Linie in der Farben- und Lackindustrie eingesetzt, um Farbrückstände zu lösen bzw. zu entfernen. Hierbei hat sich das Medium insbesondere beim Lösen von Asphalt, Fetten, Harzen, Lacken und Ölen bewährt und wird daher für die Reinigung bzw. das Entfetten der unterschiedlichsten Maschinen und Arbeitsgeräte verwendet. Da das aggressive Lösemittel mit Wasser oder anderen organischen Lösemitteln gut vermischt werden kann, können im Falle der chemischen Beständigkeit viele Maschinenteile aus Metall sowie beständigen Kunststoffen gründlich gereinigt und entfettet werden. Aufgrund der Tatsache, dass Aceton aber leicht entflammbar ist und explosive Luft-Gas-Gemische bildet, muss darauf geachtet werden, dass keine Zündquellen vorhanden sind und eine statische Aufladung verhindert wird. Infolgedessen dürfen beim Umpumpen und Auftragen von Aceton nur explosionsgeschützte Pumpen verwendet werden, die über eine EG-Baumusterprüfung bzw. Zündquellenbewertung verfügen und somit in der Ex-Zone 0 bzw. 1 eingesetzt werden dürfen. Neben Membranpumpen werden von Jessberger vor allem die druckluftbetriebene Fasspumpe JP-Air 1 SS 1000 sowie die Edelstahlhandpumpe JP-05 eingesetzt. Da beide Tauchrohre aus Edelstahl 1.4571 gefertigt werden, können beide Pumpen auch für unverdünntes Aceton verwendet werden. Oft bringen die Kunden am Ende dieser Pumpen Pinsel an, die durch das Lösemittel benetzt werden. Die druckluftbetriebene Fasspumpe besteht aus einem Druckluftlamellenmotor sowie einem leitfähigen Pumpwerk aus Edelstahl. Der Motor hat bei einem maximalen Betriebsdruck von 6 bar und einem Luftverbrauch von 13 l/s eine Abgabeleistung von 300 W und zeichnet sich durch sein geringes Gewicht sowie die Kompaktheit aus.
Wenn einmal nur kleine Fördermengen zum Reinigen benötigt werden, kann für Kanister sowie 200-l-Fässer die durch den TÜV München geprüfte Handpumpe JP-05 eingesetzt werden. Alle mit dem Medium in Kontakt kommenden Pumpenteile sind aus Edelstahl V4A bzw. PTFE gefertigt, sodass neben einer langfristigen chemischen Beständigkeit auch die Leitfähigkeit gewährleistet ist. Die Förderleistung beträgt ca. 0,3 bis 0,5 l pro Hub. Der Tauchrohrdurchmesser mit 32 mm und die Tauchrohrlängen mit 700 bzw. 1000 mm wurden so gewählt, dass die Pumpe für fast alle Fässer und Kanister verwendet werden kann. Die Handpumpe erfüllt in Verbindung mit dem als Zubehör zur Verfügung stehenden Antistatik-Set die notwendigen Anforderungen beim Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten.
Größtmögliche Flexibilität gefragt
Ein Kunde aus der Eisenbahnindustrie benötigte für das Reinigen von Eisenbahngestellen diverse Förderpumpen zum Aufsprühen eines aggressiven, jedoch nicht brennbaren Reinigungsmittels. Hierbei sollten die Pumpen neben der chemischen Beständigkeit teilweise für den kurzfristigen, andererseits für den Dauereinsatz geeignet sein. Aufgrund der Länge und Größe der zu reinigenden Gestelle war dem Kunden ferner eine Pumpenlösung wichtig, die stationär in 200-l-Fässern oder IBC-Containern befestigt werden kann, auf der Druckseite jedoch eine größtmögliche Flexibilität bietet und am Ende über eine Sprühpistole zum Auftragen des Reinigers verfügt. Da zwischen den einzelnen Phasen des Aufsprühens auch Pausen eingelegt werden sollten, musste die jeweilige Pumpe auch gegen die geschlossene Pistole arbeiten können, ohne hierbei Schaden zu nehmen.
Für den kurzfristigen Einsatz lieferte Jessberger Fasspumpen aus Polypropylen mit einem 825 W starken Wechselstrommotor. Das Flügelrad der selbstansaugenden Fasspumpen dreht sich mit ca. 10 000 min-1 und drückt das Medium zwischen dem Innen- und dem Außenrohr nach oben in Richtung des Druckstutzens. Das Förderrad der Fasspumpen wurde aufgrund der Kundenanforderungen so ausgelegt, dass diese gegen den geschlossenen Schieber einen Druck von bis zu 3 bar aufbauen. Mit diesem Förderdruck waren die Stabpumpen geeignet, um den für die Sprühpistole benötigten Betriebsdruck aufzubringen und andererseits auch gegen die geschlossene Sprühpistole arbeiten zu können. In Kombination mit einem 25 m langen, flexiblen Abgabeschlauch sowie einer Polypropylen-Sprühpistole konnte die Anwendung des Kunden gelöst werden.
Für einen mehrstündigen Ein- satz im Dauerbetrieb wurden für den identischen Anwendungsfall mehrere druckluftbetriebene Membranpumpen geliefert. Diese geben aufgrund ihrer Konstruktion den maximalen Betriebsdruck von 7 bar auch auf der medienseitigen Druckseite wieder ab. Für den Fall, dass die Sprühpistole nach dem Aufsprühen geschlossen wird, bleiben die Druckluftmembranpumpen automatisch stehen. Sie laufen jedoch umgehend wieder an, sobald die Pistole geöffnet wird, um nach einer kurzen Einwirkungszeit weiteres Reinigungsmittel aufzutragen. Eine Membranpumpe hat ebenso wie die dichtungslose Fasspumpe den Vorteil, dass sie trockenlaufen kann und selbstansaugend ist.
prozesstechnik-online.de/cav1112447
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