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Maßgeschneiderte Gebläse für Staubsauganlagen

Staubexplosionen sicher vermeiden
Maßgeschneiderte Gebläse für Staubsauganlagen

Staubablagerungen auf Anlagen und in geschlossenen Gebäuden bergen ein enormes Staubexplosionsrisiko. Nur durch ständiges Reinigen lässt sich die Gefahr trotz des Vorhandenseins einer potenziellen Zündquelle vermeiden. Abblasen mit Druckluft oder ständiges Kehren wirbelt den Staub nur zusätzlich auf und erhöht damit das Explosionsrisiko. Die bessere und effektivere Reinigungsmethode ist Staubsaugen.

Der Autor: Hansjürg Emde Vertriebsleiter, Emde

Mobile Staubsauggeräte sind oft unhandlich, vor allem, wenn sie über mehrere Stockwerke bewegt werden müssen. In großen Anlagen bzw. Gebäuden installiert man sinnvollerweise ein zentrales Rohrleitungsnetz. Das Gleiche gilt auch für beengte Platzverhältnisse. An ein zentrales Staubsaugnetz wird der Saugschlauch lediglich über ein federbelastetes Klappenventil angeschlossen. Das Reinigungspersonal braucht nur den Saugschlauch und die Reinigungsdüse. Weder Strom- noch Druckluftanschluss sind notwendig.
Rohrleitungsnetze mit mehreren Kilometern Gesamtlänge wurden in großen Anlagen wie Kraftwerksbetrieben bereits vielfach realisiert. Im Gesamtbetrieb kann dann gleichzeitig an mehreren Stellen gesaugt werden. Das Netz ist nachträglich jederzeit erweiterbar und ebenso in vorhandene Anlagen installierbar. Die Staubsaugleitung besteht aus verzinktem Stahlrohr; die Rohre sind mit druckdichten Rohrverbindungsschellen staubdicht verbunden. Die Rohrbögen werden mit möglichst großen Radien konzipiert und können auf Wunsch zusätzlich mit einem Rückenverschleißschutz oder einer Schmelzbasalt-Auskleidung geliefert werden. Transportluft-Ansaugventile, die automatisch die Luftmenge regulieren, stellen die optimale Flugförderung des Staubs in der Rohrleitung sicher.
Die mobile Ausführung
Die Zentrale einer Staubsauganlage bildet der Abscheider mit Filtersystem und das Gebläse zur Unterdruckerzeugung. Diese Einheit kann auch in mobiler Bauweise, auf einem Fahrgestell mit StVZO-Zulassung angeboten werden. Diese Variante ist für den Betrieb an mehreren baulich getrennten Saugsystemen und nicht permanent zu reinigenden Anlagen sinnvoll. Der Filterabscheider trennt das abgesaugte Produkt von der Transportluft. Die im Filtergehäuse eingebauten Filterschläuche bzw. -taschen werden zyklisch mit einem Druckluftstoß abgereinigt.
Zum Schutz der Filterelemente und zur Vermeidung zusätzlicher Zündquellen ist in der Ansaugleitung ein Magnetabscheider mit Auszugsvorrichtung und einem Zonentrennfilter nach Atex-Anforderungen eingebaut. Die Unterdruckerzeugung stellt ein differenzdrucküberwachtes Drehkolbengebläse sicher, das bei einem eventuellen Filterdurchschlag unmittelbar abschaltet. Die voll automatisierte Staubsauganlage wird über eine elektrische Steuerung mit SPS betrieben. Die Betriebszustände können über ein Bedienpanel in der Schaltschranktür angezeigt werden.
Für das Absaugen von explosionsfähigen Stäuben kann das Filtersystem in 10 barÜ druckstoßfester Ausführung nach VDI 2263 DIN EN 1127-1 oder alternativ in einer druckreduzierten Variante (1,5 bar Ü) mit Entlastungsventil ausgeführt werden. Das Rohrleitungsnetz sowie das Drehkolbengebläse werden über entsprechende Schutzeinrichtungen entkoppelt.
Filterasche sinnvoll nutzen
Zur sicheren Entsorgung der abgesaugten Stäube bzw. zur staubfreien Rückführung des Produktes in den Materialfluss bietet Emde eine geschlossene Systemlösung zur Ausschleusung des Materials aus dem Filterabscheider über eine Taktschleuse sowie zur anschließenden Befeuchtung in einem Chargenmischer oder einer kontinuierlich arbeitenden Doppelpaddelmischschnecke. Als Programmerweiterung bietet der Hersteller eine kombinierte Saug-/Druckanlage an, mit der die abgesaugten Stäube direkt aus dem Abscheider pneumatisch ausgetragen werden können. Dieses System wurde speziell entwickelt, um abgesaugte Filterasche im Kraftwerksbereich noch einmal dem Brennprozess zuzuführen. Dadurch reduzieren sich die Entsorgungskosten erheblich und das vermeintliche „Abfallprodukt“ hat noch einmal einen zusätzlichen Brennwert.
Zum Eintrag des Staubes in die Brennkammer wird die mobile Saug-/Druckanlage über einen Schlauch an die Brennkammer angeschlossen. Eine horizontale Austragsschnecke im Abscheiderboden trägt den Staub einem pneumatischen Aufgabeschuh dosiert zu. Die Geometrie des Behälters und die passende Dimensionierung der Austragsschnecke gewährleisten den sicheren Staubaustrag. Die Abscheiderentleerung mit einem Nutzvolumen von ca. 3 m3 dauert maximal zehn Minuten.
Diese mobile Einheit verfügt zusätzlich über eine eigene Drucklufterzeugung mittels eines Kolbenkompressors, eingebaut in einem Schallschutzgehäuse. Die Energieversorgung wird mit einem 15 m langem Netzanschlusskabel mit 125-A-Stecker und einer federbelasteten Kabeltrommel sichergestellt. Das speziell für diesen Anwendungsfall ausgelegte Saug-/Druckgebläse wird mit zwei Betriebspunkten gefahren. Das frequenzgeregelte Aerzener Gebläse kann den optimalen Arbeitsleistungen im Saug- und Druckbetrieb angepasst werden. Die Staubsauganlage ist auf einem Fahrgestell montiert, zugelassen für eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h.
prozesstechnik-online.de/cav0213402
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