Trotz aller Vorkehrungen, die jedes produzierende Unternehmen trifft, kann es zum Ausfall von Gebläsen und Verdichtern für die Druckluftversorgung kommen. Erste Hilfe bei der Vermeidung von Produktionsengpässen leisten Ersatzaggregate. Solche Mietkompressoren leisten aber noch mehr, wie das Beispiel des Anwenders Kronos Titan zeigt.
Der Autor: Hendrik Springmann Sales Engineer Germany, Aerzen International Rental
Mietaggregate füllen nicht nur die Lücken bei plötzlichen Ausfällen. Sie können auch gezielt eingeplant werden, beispielsweise als Ersatz bei Wartung und Reparatur, beim Neu- und Umbau von Anlagen, in Forschungs- und Entwicklungsobjekten oder zur Prozessoptimierung. Die Einsatzbereiche sind vielfältig, unter anderem als Saug- und Druckluftsysteme für den pneumatischen Transport, die industrielle und kommunale Abwasserreinigung, zur Filterspülung und Fermentation.
In diesem Bereich hat sich die Firma Aerzen International Rental B.V., eine 100 %ige Tochtergesellschaft der Aerzener Maschinenfabrik GmbH, spezialisiert. Das Unternehmen verfügt über eine umfangreiche Palette an ölfrei verdichtenden Mietaggregaten im Druckbereich von -700 mbar bis 10 000 mbar ü. Die frequenzgeregelten Verdichter sind speziell für den Mieteinsatz entwickelt, d. h. sehr robust, transportabel, benutzerfreundlich und für die Außenaufstellung geeignet. Auch große Volumenströme sind kein Problem, da über provisorische Rohrleitungen mehrere Aggregate verbunden werden können, sodass auch der Ersatz von größeren Verdichtern möglich ist. Zubehör wie Transformatoren, Dieselgeneratoren, Leistungskabel, Kühler und Trockner gehört zum Angebot von Aerzen International Rental. Auf Wunsch werden schlüsselfertige Anlagen geliefert, mit Montage, Inbetriebnahme und Einweisung des Personals vor Ort.
Die Vorteile von Mietverdichtern liegen auf der Hand. Bei kurzfristigen Projekten durch Ausfälle von vorhandenen Maschinen vermeiden sie Produktionsausfall. Eine weitere Anwendung für gemietete Kompressoren stellen Versuche, z. B. im Bereich des pneumatischen Transportes, dar. Hierbei liegt der große Vorteil darin, dass die Aggregate mit Frequenzumrichter ausgestattet sind. Somit können die unterschiedlichsten Parameter getestet werden. Dabei kann sowohl der Volumenstrom als auch der Verdichtungsdruck geregelt werden. Und die Anwender erhalten, wenn gewünscht, die Unterstützung eines professionellen Dienstleisters, der über eine Hotline Support rund um die Uhr leistet.
Überschaubare Kosten
Selbst bei langen und geplanten Projekten bietet der Einsatz von Mietverdichtern eine wirtschaftliche Alternative. So wird kein Kapital gebunden, Neuinvestitionen und die damit verbundenen Lieferzeiten lassen sich umgehen.
Bei allen Anwendungsfällen sind die Kosten sehr transparent, da der Aufwand für Wartungsarbeiten und Instandhaltung in den Mietraten enthalten ist und die Transportkosten in der Regel durch Pauschalen abgedeckt sind. Natürlich macht es auch einen Unterschied, ob die gemieteten Aggregate 24 Stunden am Tag in Betrieb sind oder nur als Standby-Aggregate dienen, da ein redundantes Aggregat längere Zeit ausgefallen ist. In solchen Fällen kann der Anwender spezielle Standby-Mietraten nutzen. Diese Vorgehensweise erspart im Fall der Fälle hohe Kosten, etwa aufgrund von Eiltransporten und Zuschlägen für Monteursstunden bei Einsätzen außerhalb üblicher Arbeitszeiten. Auch Leasingverträge könnten im Bereich von Drehkolbengebläsen- und Schraubenverdichteraggregaten interessant sein. Die Angebote verbinden Flexibilität über die gesamte Vertragslaufzeit mit höchstem Niveau an Wartung und Service.
Einsatz bei Kronos Titan
Den Mietservice nutzt auch die Firma Kronos Titan, ein Hersteller von Titanoxid, in seinem Werk Nordenham. Dort war nach dem Ausfall eines Schraubenverdichters in der Vakuumstation schnelles Handeln gefragt, da man mit den verbliebenen drei Verdichtern nun kein Redundanzsystem mehr zur Verfügung hatte. Ein Mietaggregat vom Typ CVI 4400 stellte die Lösung dar. Das einstufige Schraubenverdichteraggregat VML 60 leistet im Unterdruckbetrieb einen maximalen Volumenstrom von 73 m³/min bei einem Vakuum von -700 mbar. Mit diesen Leistungsdaten bietet das Aggregat ausreichend Kapazität, um zwei der vorhandenen Schraubenverdichter zu ersetzen. Dies eröffnete gleichzeitig die Möglichkeit, die alten Verdichter Zug um Zug zu revidieren. Dabei bot die Leistungsreserve die nötige Sicherheit, um im Falle eines weiteren Ausfalles die fehlende Fördermenge zu kompensieren.
Bei der ersten Revision entschied sich der Betreiber jedoch, nicht mehr in die alten Verdichter zu investieren. Kurzerhand lieferte Aerzen International Rental einen zweiten Mietverdichter, sodass die komplette Vakuumstation mit den CVI-4400-Verdichtern betrieben werden konnte. Beide Mietverdichter wurden auf eine prozessgesteuerte Saugdruckregelung umgebaut. Durch diese Regelung liefert die Anlage nun belastbare Ergebnisse, um eine neue Vakuumstation für das Werk Nordenham planen zu können. Außerdem ist durch Außenaufstellung der Mietaggregate gewährleistet, dass die Demontage der vier vorhandenen Aggregate sowie die Einbringung neuer Verdichter weitestgehend ohne Abschaltung des Vakuumsystems ausgeführt werden kann.
Online-Info: www.cav.de/0611445
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