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Mit Sicherheit rund um den Container

Gefahrgutterminal im Chemiepark Leverkusen
Mit Sicherheit rund um den Container

Gefährliche Güter effizient und sicher lagern, umschlagen und transportieren – das gehört zum Tagesgeschäft von Logistikdienstleistern, die auf die Chemie- und chemienahe Industrie spezialisiert sind. Ein Gefahrgutterminal ist technisch weitaus anspruchsvoller als ein Terminal für die Lagerung von Nicht-Gefahrgütern. Dies veranschaulicht ein Blick auf das Gefahrgutterminal im Chemiepark Leverkusen, das vom Standortdienstleister Chemion Logistik im September 2004 in Betrieb genommen wurde.

Für Chemion als Gefahrgutspezialist stand von Beginn der Planung an fest: Das neue Containerlager sollte auf gefährliche Güter spezialisiert sein, die Anlage höchsten Sicherheitsanforderungen entsprechen und mit moderner Technologie ausgestattet sein. Es gibt nicht viele Anlagen entlang der Rheinschiene, die über eine Zulassung nach dem Bundes-Imissionsschutzgesetz (BImSchG) verfügen und die Container mit gefährlichen Substanzen länger als 24 h einlagern dürfen. Doch genau das war das Ziel beim Bau des Terminals. Um dieses zu erreichen und die Container entsprechend Wasserhaushaltsgesetz und Betriebssicherheitsverordnung (VbF-Stoffe) verwahren zu können, musste daher ein ausgefeiltes Sicherheitskonzept für die Anlage entwickelt werden. Anders, als sonst in Lagern üblich, erhielt das Gefahrgutterminal keinen Betonboden, sondern eine innovative Folien-Wannenkonstruktion mit tragenden Querbalken. Sollte es bei einem der 340 Tank- und Boxcontainer im Lager zu einer Leckage kommen, fängt die Unterkons-truktion austretende Flüssigkeiten in den Wannen auf. Eine Kommissionierfläche trennt den Nord- und Südteil der Anlage in der Mitte voneinander, so dass brennbare und nicht brennbare Substanzen nicht zusammen gelagert werden. Zudem sind die Lagerflächen in Abschnitte für unterschiedliche Gefahrgutklassen unterteilt und mit einem Brandfrüherkennungssystem und einer halbstationären Schaumlöschanlage ausgestattet. Eine angeschlossene Onlineanalytik überprüft rund um die Uhr und sieben Tage die Woche den Abwasserbereich. Sollte es zu kleinsten Abweichungen von den Normwerten kommen, so werden diese in Sekundenschnelle wahrgenommen, die Werksfeuerwehr automatisch alarmiert und bei Bedarf die Wannen zur Neutralisierung der gefährlichen Stoffe umgehend geschäumt.

Zentrale Steuerung
„Durch die hohen Sicherheitsstandards der Anlage sind wir für den Gefahrenfall bestens gerüstet,“ so Gudrun Poggendorf. Die Betriebsleiterin Containerhandling und -equipment bei Chemion sieht die eigentliche Herausforderung beim Thema Sicherheit jedoch darin, Gefahrenfälle zu vermeiden. Für uns ist es die größte Herausforderung, alle Prozesse kompetent abzuwickeln und durchgehend einen hohen Qualitätsstandard zu gewährleisten.“ Dies ist nicht ohne eine zentrale, IT-gestützte Steuerung aller Einzelleistungen rund um das Containerterminal möglich, die Informationstransparenz zur Planung, Steuerung und operativen Leistungserbringung liefert. Als Bindeglied zwischen Produktionsunternehmen, Lager, Serviceeinrichtungen und Speditionen verfügt die zentrale Containerleitstelle (CLS) über solch ein System. Es ist an eine zentrale Datenbank mit sicherheitsrelevanten Informationen zu allen eingelagerten chemischen Stoffen angeschlossen. So ist sichergestellt, dass die Einlagerung der Container in den für die jeweiligen gefährlichen Substanzen vorgesehen Abschnitten erfolgt und Zusammenlagerungsverbote verschiedener Stoffe berücksichtigt werden. Das System bringt die für die Ein- und Auslagerung relevanten Faktoren miteinander in Einklang und findet für jeden Container den geeigneten Stellplatz. Die Konsequenz: Die vorhandene Lagerfläche wird optimal genutzt, alle Abläufe können nahtlos ineinandergreifen und jeder Container erhält genau den richtigen Lagerplatz im Terminal.
Vorausschauend geplant
Mit dem Bau des Gefahrgutterminals stellte sich das Unternehmen auf das weltweite Wachstum im Containerverkehr ein: In den letzten 25 Jahren nahm die Zahl der Container durchschnittlich um 9,5 % pro Jahr zu. In Zahlen ausgedrückt: Wurden 1993 ca. 35 Mio. Transporte mit Containern durchgeführt, so waren es in 2004 bereits gut 70 Mio. Standardcontainer, die für Transporte auf Schiffen, Bahnwaggons und Lkw weltweit eingesetzt wurden. Dieser Wachstumstrend ist auch besonders stark in der Chemie- und chemienahen Industrie spürbar, denn in den mobilen Tank- und Boxcontainern können beinahe alle Arten von Gütern und Gefahrstoffen befördert werden. Um auch die interne Infrastruktur im Bayer Chemiepark Leverkusen für den wachsenden Bedarf an Lager- und Umschlagkapazitäten zu rüsten, entschied sich Chemion zu umfangreichen Investitionen in moderne Containertechnologie und baute seine Lagerflächen aus. Nach Inbetriebnahme des Gefahrgutterminals wurde das bereits bestehende, trimodale Terminal am Hafen modernisiert und im November 2005 eine neue Containerumschlagbrücke in Betrieb genommen. Diese macht die Lager- und Verladeprozesse effizienter und verbraucht aufgrund der modernen Krantechnologie trotz höherer Leistung deutlich weniger Energie. Beide Terminals werden durch ein drittes Lager entlastet, das am 13. September 2006 offiziell eingeweiht wird. Das speziell für gereinigte und ungereinigte leere Container angelegte Terminal ist mit DV-gestützter Lagerverwaltung und automatischer Platzerkennung ausgerüstet; durch die zusätzliche RFID-Systemintegration werden Verwechslungen der Container mit Sicherheit ausgeschlossen und die komplexen Containerabwicklungsprozesse weiter optimiert werden. Mit dieser Anlage erhöht der Logistikdienstleister seine Lagerkapazitäten im Chemiepark Leverkusen auf insgesamt 1.400 TEU (Twenty-feet Equivalent Units).
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