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Mit Transparenz zur Effizienz

Steuern sparen, Kosten senken, Umwelt schonen
Mit Transparenz zur Effizienz

Die Simona AG aus Rheinland-Pfalz gilt in der Kunststoff verarbeitenden Industrie als Vorreiter im Bereich Energieeffizienz. Sie hat – begleitet von TÜV Süd Management Service – als eines der ersten Unternehmen der Branche ein Energiemanagementsystem nach der Norm DIN EN ISO 50001 eingeführt. Und arbeitet weiter an der Optimierung ihrer Energiebilanz.

Die Autoren: Volker Wöhl Lead Auditor ISO/TS 16949, DIN EN ISO 50001, DIN EN ISO 9001, VDA 6.3, TÜV SÜD Management Service Klaus Gerspacher Energiemanagement-Beauftragter, Simona Eric Schönel Leiter Marketing & Kommunikation, Simona

Rund 1,5 % Energie sollen im Gesamtbetrieb pro Jahr eingespart werden. Denn wie in allen Unternehmen der Kunststoffbranche macht die Energie auch bei Simona einen erheblichen Teil der Gesamtausgaben aus. Die Extruder und Pressen zur Verarbeitung von Kunststoffgranulaten sowie die Spritzgießmaschinen erfordern neben Strom auch Gas, Dampf und Druckluft. Hinzu kommt die Logistik im angeschlossenen Hochlager: der Treibstoff für die Gabelstapler und der Strombedarf für die Verpackungs- und Fördersysteme. Gerade bei energieintensiven Unternehmen wirken sich die Energiekosten direkt auf die Konkurrenzfähigkeit aus.
Um dabei entscheidende Einsparungen zu erreichen, sind aktive Maßnahmen und weitreichende Entscheidungen die Voraussetzung. So hat Simona bereits vor der Einführung der ISO 50001 damit begonnen, ein systematisches Energiemanagement aufzubauen. Bei der Identifizierung und Umsetzung von konkreten Maßnahmen wurde von Anfang an nach dem Plan-Do-Check-Act-Zyklus, kurz PDCA, gearbeitet – ein Zielwert, der erreicht ist, wird als Standard festgeschrieben und ist Ausgangspunkt für die nächste Optimierung. Und: Simona hat mit TÜV Süd Management Service einen Partner gefunden, der sie bei allen Prozessschritten berät, nach mehreren Audits das Zertifikat nach ISO 50001 erteilt hat und die Fortschritte auch in Zukunft überwachen wird.
Die konkreten Maßnahmen
Eines der Kernthemen von Energiemanagementsystemen nach ISO 50001 ist die transparente Dokumentation aller Energieflüsse: Je detaillierter beschrieben ist, wann und wo wieviel Energie verbraucht wird, desto gezielter können Veränderungsmöglichkeiten ausgemacht werden. Bei Simona wurde zu diesem Zweck die Anzahl der Messstellen im Produktionsbereich deutlich erweitert. Damit wird der Verbrauch von Strom, Gas, Dampf, Druckluft und Treibstoff jetzt genau erfasst, systematisch aufgezeichnet und ausgewertet – zentral von allen Standorten des Unternehmens und aus dem Logistikzentrum. Die Installation von weiteren Messsensoren ist in Planung.
Sowohl die Aufzeichnung als auch die Auswertung erfolgt mit einer neuen Software. Aufgrund des so gewonnenen Zahlenmaterials ist ein direkter Vergleich zwischen Verbrauchs- und Produktionskennzahlen möglich, aus dem Rückschlüsse auf Einsparpotenziale gezogen werden können.
Gleichfalls lassen die Daten viel früher als bisher auf Defekte schließen, wenn Unregelmäßigkeiten im Verbrauch festgestellt werden. Darüber hinaus hat Simona ein individuell angepasstes Lastspitzen-Regelungssystem installiert, um den Energieverbrauch möglichst gleichmäßig zu verteilen und kostentreibende Stromspitzen zu vermeiden.
Die gesammelten Daten liefern nicht zuletzt auch Argumente, um Maschinen und Komponenten gegen noch energieeffizientere auszutauschen. Diese werden nicht nur unter energetischen Gesichtspunkten ausgewählt, sondern auch anforderungsgerecht dimensioniert und integriert.
Verantwortung beim Management
Eine weitere Kernforderung von ISO 50001 ist es, den Stellenwert des Energiemanagements innerhalb des Unternehmens zu stärken. So legt die Norm einen deutlich stärkeren Fokus als die Vorgängerregelungen auf die Gesamtverantwortung des Top-Managements, zudem müssen interne Energiebeauftragte benannt werden. Bei Simona wurde die Kernverantwortung auf Energiemanager übertragen, die Zugang zu allen relevanten Daten haben und als Bindeglied zwischen Management und Mitarbeitern fungieren. Dass die Mitarbeiter in das Energiemanagement einbezogen werden, ist ebenfalls wichtig für den Erfolg – sie sind es, die die Abläufe, Maschinen und Produkte am besten kennen, die fundierte Detailvorschläge machen können, und sie werden die Ziele und Veränderungen später vor Ort im Betrieb umsetzen.
Energiemanagement als Grundhaltung
Energiemanagement braucht Kontinuität: Im Sinne des PDCA-Zyklus wird bei Simona auch in Zukunft Erreichtes immer wieder hinterfragt und an den Stand einer sich laufend verändernden Technik angepasst – in dem Wissen, dass jede Optimierungsmaßnahme nach einiger Zeit Standard sein wird und mit dem technischen Fortschritt künftig auch wieder verbessert werden kann. Dies ist auch in der ISO-Norm 50001 verankert: Um die Veränderungen laufend zu dokumentieren, erfolgt jedes Jahr ein Überwachungsaudit, in dem weitere Einsparpotenziale ausgemacht werden. Eine Re-Zertifizierung ist nach drei Jahren vorgeschrieben – nach den Standards, die dann für eine optimale Energieeffizienz gelten.
prozesstechnik-online.de/cav1113419
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