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Safety First

Pilz setzt Erfolgsstory mit Sicherheit fort
Safety First

Sichere Automatisierungstechnik von Pilz sorgt dafür, dass das wertvollste Kapital jedes Unternehmens – seine Mitarbeiter – unversehrt arbeiten kann. Über Strategie, das Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen unterhielten wir uns mit der geschäftsführenden Gesellschafterin Renate Pilz.

Pilz ist bekannt für seine sicherheitstechnischen Lösungen, die Maschinen oder Anlagen wirtschaftlich überwachen und steuern. Das Unternehmen ist seit über 50 Jahren in der Sicherheitstechnik aktiv. Im Jahre 1948 gründete Hermann Pilz in Esslingen eine Glasbläserei. Das junge Unternehmen konzentrierte sich in den ersten Nachkriegsjahren überwiegend auf die Fertigung von Glasapparaten für die Medizintechnik und auf Quecksilberschaltgeräte für industrielle Anwendungen. Diese Schaltgeräte bildeten den Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung in Richtung Industrieschaltgeräte. Pilz entwickelte im Jahr 1987 das Sicherheitsschaltgerät PNOZ, ein für das Unternehmen und die Branche bahnbrechendes Produkt. Mit dieser Produktreihe wurde Pilz Erstanbieter auf dem Weltmarkt und innerhalb weniger Jahre einer der europäischen Marktführer. Die 90er-Jahre sind geprägt durch die Gründung von Tochtergesellschaften im Ausland und den Umzug von Pilz Deutschland an den heutigen Firmensitz Ostfildern. 1997 präsentierte Pilz das sichere und offene Feldbussystem SafetyBus p. Mit dem Jahrtausendwechsel positioniert sich Pilz zunehmend in Richtung eines Systemanbieters.

cav: Frau Pilz, bitte skizzieren Sie kurz, wie sich das Unternehmen derzeit darstellt.
Pilz: Heute bieten, neben dem Stammhaus in Deutschland, 23 Tochtergesellschaften und technische Vertriebsbüros weltweit Systemlösungen oder individuelle Einzellösungen für bestehende oder neue Kundenkreise. Über 1100 Pilz-Mitarbeiter stellen überall auf der Welt ihr Wissen und Know-how in den Dienst der sicheren integrierten Automation.
cav: In welchen Märkten bewegt sich Pilz?
Pilz: Wir bewegen uns in allen Märkten, in denen mechanische Bewegungen eine Gefahr bedeuten können. Vor allem aber im Bereich Maschinen und Anlagenbau, aber auch in der Prozessindustrie bei Pumpstationen oder im Bereich der Verpackung.
cav: Von der Unternehmensgröße her ist Pilz ein typisch deutscher Mittelständler. Gleichzeitig verlangen immer neue Märkte in Fernost eine Globalisierung. Wie schafft Pilz diesen Spagat zwischen Mittelstand und global agierendem Unternehmen?
Pilz: Mit unseren Tochtergesellschaften und Handelspartnern sind wir international gut aufgestellt. Wir legen sehr großen Wert auf eine starke Applikationstruppe vor Ort, so dass wir überall auf der Welt für unsere Systeme mit gut ausgebildeten Ingenieuren einen hochwertigen technischen Support leisten können. Auch als deutscher Mittelständler muss man in den Märkten vor Ort sein. Dies hat Pilz früh erkannt und als Konsequenz in den 90ern mit der Gründung seiner Tochtergesellschaften begonnen.
cav: Mit welcher Wachstumsstrategie gehen Sie für die nächsten Jahre an den Start?
Pilz: Wir wollen rein organisch mit innovativen und zukunftsgerichteten Produkten wachsen. Dazu investieren wir rund 13 % unseres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Rund 25 % unserer derzeit 630 Mitarbeiter in Ostfildern sind in der Entwicklung neuer Produkte tätig. Dazu kommen weitere Entwicklungsingenieure in unseren Tochtergesellschaften. Unser stärkstes Wachstum verzeichnen wir derzeit in Asien, vor allem in China und Japan, und in Amerika.
cav: Mit welchen Produkten möchten Sie zukünftig dieses Wachstum generieren?
Pilz: Hier wollen wir natürlich zunächst einmal auf der horizontalen Ebene unser Produktportfolio weiter ausbauen. Darüber hinaus planen wir, die intelligente Verzahnung von Sicherheits- und Standardsteuerung weiter voranzutreiben. Außerdem wollen wir SafetyBus p in die Ethernet-Welt einbinden und den Dienstleistungssektor ausbauen. Und zwar nicht nur in unseren Kernbranchen, sondern auch in anderen Industriezweigen wie der Chemieindustrie.
cav: Sie nannten gerade die Dienstleistungen. Bereits heute besitzt Pilz im Bereich der Sicherheitstechnik ein umfangreiches technisches Know-how. In welcher Form stellen sie dieses Wissen ihren Kunden zur Verfügung?
Pilz: Wir bieten unseren Kunden natürlich eine individuelle Beratung, denn Pilz ist stets an der Lösung neuer Anforderungen an die sichere Automatisierung interessiert. Darüber hinaus erstellen wir Sicherheitsanalysen des Maschinenparks, führen zusammen mit dem Kunden Risikoanalysen durch und erarbeiten, ausgehend von der erstellten Risikoanalyse, Sicherheitskonzepte. Aber nicht nur das: Wir übernehmen auch die CE-Beratung und helfen bei der Zertifizierung sowie bei der sicherheitstechnischen Überprüfung von Maschinen und Anlagen. Und natürlich haben wir auch ein umfangreiches Schulungsprogramm. Mit unserem technischen Know-how verstehen wir uns nicht mehr nur einfach als Lieferant automatisierungstechnischer Komponenten, sondern als Solution Supplier. Darüber hinaus sind wir durch unsere hohe Fertigungstiefe sehr flexibel und können auf Kundenwünsche sehr schnell eingehen und die Systeme für spezielle Applikationen maßschneidern. Und das nicht nur auf der Hardware-Seite: Pilz ist Premium-Partner von Microsoft. So können wir bei unseren Bedienterminals auch auf der Software-Seite schnell bei Problemen helfen.
cav: Pilz ist mit seiner Sicherheitstechnik sehr stark bei der Fertigungsindustrie angesiedelt. Welche Produktlinien bieten Sie für die Prozessindustrie an?
Pilz: Unsere Automatisierungssysteme können größtenteils natürlich auch in der Prozessindustrie eingesetzt werden. Hier gibt es bereits Anwendungen in Tanklagern oder im Bereich der Verpackung. Derzeit handelt es sich zumeist um Nischenanwendungen, unser Ziel ist es aber, verstärkt in diesen Bereich zu gehen. So bietet Pilz für die dezentrale Steuerungsplattform PSSuniversal mittlerweile auch analoge E/A-Module zur Übertragung von Prozesssignalen an, beispielsweise von Temperaturgebern oder Füllstandmeldern.
cav: Im Frühjahr stehen mit der Hannover Messe und den Prozesstechnikmessen Interkama+ und Achema alle Messehighlights im Bereich der Automation von Fertigung und Prozess auf dem Programm. Auf welchen Messen stellen Sie aus und was werden Sie dort präsentieren?
Pilz: Wir präsentieren unser Produktportfolio auf der Hannover Messe/Interkama+. Neben einigen Neuheiten und Erweiterungen im Standardprogramm stellen wir auch ganz neue Automatisierungskomponenten vor. Darüber hinaus haben wir Anfang des Jahres unter dem Namen PAScal ein Softwaretool auf den Markt gebracht, mit dem sich unter Berücksichtigung aktueller Normen die funktionale Sicherheit von Schutzeinrichtungen an Maschinen verifizieren lässt. Auch das gibt es am Messestand A10 in Halle 11 zu sehen.
cav: Vielen Dank für das Gespräch. (br)
cav 469

Rechnen ohne Kopfzerbrechen
Unter dem Namen PAScal bringt Pilz ein Softwaretool auf den Markt, das unter Berücksichtigung aktueller Normen die funktionale Sicherheit von Schutzeinrichtungen an Maschinen verifiziert. Der Safety Calculator unterstützt Hersteller bei der Berechnung von Versagensgrenzwerten, wie sie die Normen IEC 62061 und prEN ISO 13849-1 erfordern. Mit dem Softwaretool lassen sich Zeitaufwand und Kosten reduzieren, vor allem da jede Änderung von Sicherheitsfunktionen eine erneute Berechnung verlangt.
Der Safety Calculator PAScal zerlegt die Sicherheitsfunktionen in deren Einzelkomponenten, berechnet die gesamte Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen Ausfalls pro Stunde (PFHD-Wert) und führt eine Verifikation mit dem vorgegebenen Performance Level bzw. Safety Integrity Level durch. Dabei berücksichtigt das Softwaretool auch die möglichen Architekturen und Variationen, wenn Teilkomponenten zusammengeschaltet und parametriert werden.
Entsprechend dem Ansatz der IEC 62061 (Sektornorm der IEC 61508 für die Sicherheit in Maschinensteuerungen) erfolgt eine Aufteilung der sicherheitsrelevanten Schutzfunktionen in Subsysteme wie Sensor, Eingang, Logik, Ausgang und Aktor. Dabei lässt sich die Architektur für jedes Subsystem separat vorgeben. Die Subsysteme sind beliebig kombinierbar.
Der Safety Calculator berücksichtigt nicht nur die in der prEN ISO 13849-1 aufgelisteten Faktoren zur Bewertung des Fehlers gemeinsamer Ursache (CCF), sondern auch die von der Logik oder Elektronik abhängigen Parameter, die sich auf den Diagnosedeckungsgrad (DC) auswirken. Dazu zählen bspw. Querschlusserkennung oder Synchronitätsüberwachung bei mehrkanaligen Sensoren.
Basis für den Safety Calculator ist eine umfangreiche Datenbank, in die die Produkte von Pilz bereits eingepflegt sind. Darüber hinaus haben Anwender die Möglichkeit, eigene Komponenten zu definieren und zu hinterlegen, sofern die dafür notwendigen Zahlenwerte bekannt sind. Anhand dieser Daten berechnet der Safety Calculator den PFHD-Wert.

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