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Unsichtbare Helfer

Sensoren gewährleisten hohe Prozesssicherheit in Laborautomationssystemen
Unsichtbare Helfer

In biotechnologischen und pharmazeutischen Forschungslabors kommt es bei Analysen und Entwicklungen auf Präzision, Zuverlässigkeit und Effizienz an. Um dies zu gewährleisten, werden Routinearbeitsschritte mittlerweile häufig von Automaten übernommen. Der Biotechnologiekonzern Qiagen produziert an seinem Standort Hombrechtikon in der Schweiz Laborautomationssysteme wie den Qiasymphony oder den Qiacube. Dabei setzt das Unternehmen in den Maschinen auf Sensoren von Baumer.

Sarah Jess

Um umfassende Forschungs- und Diagnoseaufgaben, wie sie beispielsweise während der Schweinegrippeepidemie nötig waren, präzise und effizient durchführen zu können, werden in der Probenanalyse automatisierte Maschinen eingesetzt. Sie arbeiten bei qualitativ gleichwertigen Ergebnissen konstanter und reproduzierbarer als der Mensch.
Ein Hersteller solcher Maschinen ist die Qiagen Instruments AG. Sie ist ein Tochterunternehmen der börsennotierten Qiagen-Gruppe mit Sitz in der Schweiz. Mit seinen Systemen zur Isolierung und Analyse von Erbinformationen ist Qiagen Marktführer und beschäftigt weltweit über 3200 Mitarbeiter in 23 Ländern. Zu den Produkten gehören vor allem Reagenzien für die unterschiedlichsten Anwendungen und Behälter wie Mikrotiterplatten oder Reagenzgläser.
Die Arbeitsschritte, in denen diese Produkte verwendet werden, können mit Systemen von Qiagen Instruments automatisiert werden. Eine vollautomatische Probenvorbereitung und Weiterverarbeitung ist mit dem System Qiasymphony möglich. Dieses eignet sich vor allem für größere Labors mit mittlerem bis hohem Probendurchsatz.
Die Ansprüche an vollautomatisierte Maschinen im Labor sind hoch. Sie sollen präzise arbeiten und die Effizienz der Prozesse steigern. „Die Endkunden erwarten von unseren Maschinen im Labor einen zuverlässigen und robusten Prozess“, verdeutlicht Dr. Claus Kühnel, Associate Director EE bei Qiagen Instruments. Um diese Erwartungen zu erfüllen, sorgen zahlreiche Sensoren für reibungslose Abläufe im Automaten. Sie arbeiten unscheinbar im Hintergrund, sind aber die Garanten für eine hohe Prozesssicherheit bei großen Durchlaufzahlen.
Überprüfung via Laser
Bei dem Automationssystem Qiasymphony werden vor dem Start der Probenaufreinigung die Vorratsschubladen mit den nötigen Behältern und Reagenzien sowie den zu verarbeitenden Proben befüllt. Anschließend wird mit einem Sensor eine Bestandsaufnahme durchgeführt. In der Sensorfrage fiel die Wahl der Qiagen-Entwickler auf einen Laser-Distanzsensor von Baumer. „Im Sensorikbereich war uns Baumer ein Begriff. Deshalb sind wir auf sie zugegangen und haben ihren Lasersensor OADM 13 in unsere Vorauswahl aufgenommen. In der Evaluation hat der Sensor mit seiner Leistung überzeugt“, erklärt Dr. Kühnel. Neben den überzeugenden Testergebnissen war laut Qiagen auch die gute Erreichbarkeit des Lieferanten von Vorteil. Diese bewährte sich in der Entwicklungsphase von Qiasymphony, da Lösungen so schnell und effizient erarbeitet werden konnten.
Ursprünglich sollte der Sensor im Qiasymphony nur die Anwesenheit von Pipettierspitzen überprüfen. Mit der Zeit hat sich jedoch gezeigt, dass man das Potenzial und die Leistungsfähigkeit des Sensors noch weiter ausschöpfen konnte. So erledigt der OADM 13 mittlerweile vier verschiedene Aufgaben im Qiasymphony.
Während der Bestandsaufnahme, dem sogenannten Load Check, kontrolliert der Sensor, ob das richtige Zubehör in der richtigen Anzahl für den gewählten Prozess vorhanden ist. Dies schließt Fehler beim Befüllen aus. Der OADM 13 detektiert die Anwesenheit der Pipettierspitzen sowie die Anwesenheit und Menge der Analysebehälter. Anhand von deren Materialkodierung erkennt er zudem, um welche Art Gefäß es sich handelt.
Außerdem überprüft der Sensor die Position der Vorratsschublade, damit der auf den Zehntelmillimeter genau arbeitende Roboterarm die kleinen Proben- und Reagenzienbehälter beim Pipettieren nicht verfehlt. Miniaturinduktivsensoren IFRM 05 stellen dabei zuverlässig sicher, dass alle Schubladen vollständig geschlossen sind, bevor der Aufreinigungsprozess gestartet wird, und gewährleisten damit die geforderte Prozesssicherheit.
Großer Messbereich
Entscheidende Produkteigenschaften bei dem Lasersensor waren vor allem eine hohe Präzision und ein großer Messbereich. Der OADM 13 erfüllt beides mit einer Auflösung bis zu 0,01 mm und einer Messdistanz bis zu 550 mm. Darüber hinaus verfügt der Sensor über eine sehr geringe Schwarz-Weiß-Verschiebung. So kann er sowohl transluzente Analysebehälter als auch schwarze Pipettierspitzen sicher erkennen. Zudem besteht die Möglichkeit, den Sensor neben der Einstellung über die Teach-Taste auch extern über das Kabel zu teachen.
Gemeinsame Lösung
Während der Entwicklungsphase haben sich immer wieder applikationsspezifische Aufgabenstellungen ergeben, die es gemeinsam zu lösen galt. So stellten die von den durchsichtigen Plastikbehältern verursachten Reflexionen und Spiegelungen eine besondere Herausforderung dar. Das verwendete Material machte die Reflexion des Laserstrahls aufgrund darunter liegender dunklerer Objekte und ungünstiger Kanten schwer berechenbar.
„Da Baumer schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt in die Entwicklung von Qiasymphony einbezogen wurde, konnten wir gemeinsam eine optimale Lösung für die Applikation finden“, erzählt Christof Rietmann, Gruppenleiter in der Entwicklung bei Baumer in Frauenfeld. „Wir haben Qiagen intensiv unterstützt und konnten aufgrund unserer Kenntnisse auf dem Gebiet der Sensorik auch Empfehlungen für Optimierungen auf ihrer Seite abgeben. Unseren Sensor haben wir auf die Applikation optimiert und die Firmware kundenspezifisch zugeschnitten. Qiagen hat wiederum den Auswertealgorithmus an seine Ansprüche angepasst.“
Die enge Zusammenarbeit der beiden Entwicklungsabteilungen brachte nicht nur die gewünschten Lösungen für die Applikation. „Wir haben während der Entwicklungsphase von den Baumer-Mitarbeitern sehr viel über Sensoren, deren Möglichkeiten und Grenzen gelernt“, erzählt Dr. Kühnel. „Dieses Wissen können wir in zukünftige Projekte einbringen.“
Die Zusammenarbeit zwischen Qiagen und Baumer beschränkt sich nicht nur auf ein Projekt. „Momentan haben wir neben den beiden Sensoren für Qiasymphony auch noch den optischen Sensor Minos der Serie 07 im Qiacube im Einsatz“, erzählt Dr. Kühnel. Das Automationssystem Qiacube ist kleiner als Qiasymphony und wurde für einen weit geringeren Probendurchsatz entwickelt. Als kleinster Reflexions-Lichttaster mit Hintergrundausblendung und elektronischem Teach-in eignete sich der Minos hervorragend für den Einsatz in diesem System.
Weitere gemeinsame Projekte sind bereits in Planung. Der speziell für die Laborautomation entwickelte Ultraschall-Sensor der Serie 09 war bereits zu Testzwecken bei den Qiagen-Entwicklern. Außerdem wird Qiasymphony laufend optimiert und gemeinsam mit Baumer werden weitere Sensorlösungen zur Effizienzsteigerung des Systems gesucht. „In Baumer haben wir einen zuverlässigen Sensorpartner gefunden, mit dem wir sehr gute Erfahrungen bei der Betreuung gemacht haben, und der uns aus seinem großen Portfolio Lösungen für viele Applikationen liefern kann“, beschreibt Dr. Kühnel die Geschäftsbeziehung.
Online-Info www.cav.de/1110467
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