Coriolis-Massedurchflussmesser zeichnen sich durch hohe Messgenauigkeit und direkte Massedurchflussmessung ohne Umwege über eine Druck- und Temperaturkompensation aus. Die zugehörigen elektronischen Auswertegeräte gibt es nun als kompakte Minielektronik. Diese lässt sich mit der gesamten Palette von Messgeräten mit Nennweiten von DN 1 bis DN 300 und einem Gesamtmessbereich von 1 g/min bis 25 000 kg/min kombinieren.
In der Kunststoffproduktion ist die exakte Einhaltung eines bestimmten Masseverhältnisses der Reaktionskomponenten entscheidend, um kontinuierlich die gewünschte Qualität zu erhalten. In entsprechenden Pilotanlagen werden Produktionsprozesse im Miniformat erforscht und optimiert. Hier müssen kleinste Mengen kontinuierlich oder diskontinuierlich zugeführt und dosiert werden. Aufgrund der Temperatur- und Dichteabhängigkeiten konnten sich Volumendurchflussmesser in vielen Bereichen der Kunststoffbranche nicht behaupten. Massedurchflussmesser , die die Masse der Komponenten direkt bestimmen und gewisse Gasanteile, die in den teilweise sehr zähflüssigen Grundkomponenten immer enthalten sein können, tolerieren, werden dagegen vermehrt eingesetzt. Durch die Verwendung von Coriolis-Massedurchflussmessern ließ sich in einigen Fällen die Produktivität sogar um bis zu 50 % erhöhen, bei gleichzeitiger Reduzierung des Ausschussanteils auf nahezu Null. Da die Coriolis-Geräte weder bewegliche Teile noch andere produktberührte Sensoren aufweisen, sind sie zudem praktisch wartungsfrei. Die Coriolis-Durchflussmesser von Schwing decken auch Prozesse mit speziellen Anforderungen ab, wie:
- Betriebstemperaturen bis 400 °C oder hohe Betriebsdruckstufen bis PN 325 bar (bis 900 bar)
- Sondermaterialien (z. B. Hastelloy, Tantal, etc.) für die produktberührten Teile
- Kleinstmengenmessung bis zu minimal 1 g/min
- Sonderbeheizung der Aufnehmer inklusive der Anschlussflansche
- Sonderflansche nach Werksnormen für hohe Druckstufen
Ein Einsatzbereich der Coriolis-Durchflussmesser findet sich beispielsweise bei der Herstellung von Polystyren. Hier wird einem thermoplastischen Material Butan zudosiert. Da das exakte Verhältnis der relativ kleinen Butanmenge zum Hauptstrom (Polystyren) die Qualität des Produkts bestimmt, ist hier äußerste Präzision gefragt. In der Regel müssen die Additive gegen den hohen Druck im Inneren des Extruders zudosiert werden. Dazu werden die Additive über federvorbelastete Einspritzdüsen, die ein Rückströmen des Kunststoffs verhindern, in die Additivleitung eingespritzt. Das Additiv wird über Hochdruckpumpen auf den entsprechenden Einspritzdruck vorgespannt. Bei dieser Anwendung werden die Additivmengen mithilfe eines Coriolis-Messgeräts, das einen Messbereich von 50 g/min bis 5 kg/min abdeckt, dosiert.
Kompakte Elektronik
Die zugehörigen elektronischen Auswertegeräte gibt es als 19“-Einschubkassetten, als Wandaufbaugehäuse, Feldgehäuse auf dem Sensor fertig montiert oder als kompakte Minielektronik. Diese ist die kompakte Ergänzung zu der großen Palette von Messgeräten mit insgesamt 26 verschiedenen Nennweiten von DN 1 bis DN 300 und einem Gesamtmessbereich von 1 g/min bis 25 000 kg/min und bietet viele Vorteile. Musste bisher für die auf dem Messwertaufnehmer vorgesehenen, recht groß bauenden Feldgehäuse besonderer Raum bei der Rohrleitungsführung vorgesehen werden, kann dieser Raum nun anderweitig verwendet werden. Die Außenabmessungen der kompakten Minielektronik sind mit 86 x 70 x 58 mm gering. Das Gehäuse ist für die Montage auf Hutschienen konzipiert. Das Gewicht beträgt lediglich 200 g. Die Betriebsspannung ist 8 bis 28 V(DC) bei 1 bis 2 Watt. Als Ausgänge stehen je ein Impuls- und ein Analogausgang zur Verfügung. Darüber hinaus wird die Konfiguration und Datenübertragung über RS232 ermöglicht (USB oder RS422 über entsprechende Konverter). Auch die Kommunikation über das Hart-Protokoll ist möglich.
cav 436
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