Startseite » Chemie » Messtechnik (Chemie) »

Zuverlässige Messergebnisse

Kalibrierung von Druckmessgeräten mit dem CPG 8000
Zuverlässige Messergebnisse

Produktqualität, Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit stehen oft im direkten Zusammenhang mit einer genauen und zuverlässigen Erfassung des vorhandenen Druckes. Die Einsatzdauer und die Art der Beanspruchung üben dabei einen direkten Einfluss auf die Zuverlässigkeit eines Druckmessgerätes aus. Gewissheit, dass der angezeigte Messwert mit der gemessenen Größe noch übereinstimmt, kann hier nur eine regelmäßige Kalibrierung geben.

Dipl.-Ing. Jürgen Bahro

Die Kalibrierung erfolgt durch den direkten Vergleich der Messwerte des Kalibriergegenstandes (Prüfling) mit denen des Bezugs- oder Gebrauchsnormales (Referenzgerät), das direkt oder indirekt auf ein nationales Normal rückgeführt ist. Der Kalibrierablauf, bestehend aus Vorbelastung und einer bestimmten Anzahl von Messpunkten, ist abhängig vom Einsatz des Prüflings und den Anforderungen an die Güte der Messung. Der genaue Ablauf der Kalibrierung ist dabei in diversen Vorschriften festgelegt. Die den Prüfling betreffenden Sicherheitsrichtlinien sind vor der Kalibrierung in Erfahrung zu bringen und zu beachten. Der momentane Zustand des Kalibriergegenstandes sollte darüber hinaus den allgemein anerkannten Regeln der Technik sowie den speziellen Vorgaben gemäß Herstellerdokumentation entsprechen. Die Kalibrierfähigkeit ist durch Beschaffenheits- und Funktionsprüfung festzustellen. Die Messunsicherheit des verwendeten Bezugsnormales sollte ein Viertel der angestrebten Messunsicherheit des Kalibriergegenstandes nicht überschreiten.
Aufbau der Messanordnung
Das Druckmessgerät ist möglichst als Gesamtheit (Messkette) zu kalibrieren. Die vorgeschriebene Einbaulage ist zu berücksichtigen und die Montage darf keine Abweichung der Anzeige verursachen. Der Kalibriergegenstand und das Prüfnormal, z. B. CPG 8000, sind an eine gemeinsame pneumatische oder hydraulische Druckversorgung anzuschließen, die einen höheren Druck als der maximale Messbereich des Kalibriergegenstandes bereitstellt. Weiterhin müssen beide Geräte für das gleiche Medium ausgelegt sein. Bei Prüfständen mit Wasser oder Öl sollte eine Höhendifferenz zwischen Prüfnormal und Kalibriergegenstand vermieden oder berücksichtigt werden. Bei pneumatischen Prüfständen sollte ein Schmutzabscheider integriert sein.
Die Kalibrierung ist erst nach Temperaturausgleich zwischen Kalibriergegenstand und Umgebung auszuführen. Die Bezugstemperatur, bei der kalibriert werden sollte, und die zulässigen Abweichungen sind der jeweils entsprechenden Richtlinie zu entnehmen. Speziell bei Geräten mit mechanischen Zeigern sollten keine Schwingungen oder Erschütterungen die Messwertanzeige verfälschen.
Methoden zur Kalibrierung
Ein Kalibrierablauf besteht aus einer Vorbelastung und mehreren, gleichmäßig verteilten Messpunkten, die im Auf- und Abwärtsgang angefahren werden. Speziell bei Federmanometern ist durch leichtes Klopfen ein eventuell auftretender Reibungseinfluss des Zeigerwerkes zu minimieren. Der Messwertvergleich zwischen Kalibriergegenstand und Bezugs- oder Gebrauchsnormal ist nach zwei Methoden durchführbar (DKD-R 6-1):
• Einstellung des Druckes nach Anzeige des Kalibriergegenstandes (Methode I)
• Einstellung des Druckes nach Anzeige des Normals (Methode II)
Methode I empfiehlt sich für Zeigerinstrumente/Manometer. Der vorgeschriebene Druck wird per Hand über die Ventile einer Druckverteilungsschiene (Justagebalken) nach der Anzeige des Kalibriergegenstandes eingestellt und am parallel angeschlossenen Präzisions-Druckmessgerät CPG 8000 abgelesen. Methode II bietet Vorteile bei elektronischen Druckmessgeräten, wenn die Messwerte direkt in einen PC eingelesen werden können. Ein Druckregler erzeugt den jeweils vorgeschriebenen Druck, und der Messwert des Prüflings wird in den PC eingelesen.
Dokumentation und Auswertung
Für jeden Messpunkt wird der Messwert des Bezugs- oder Gebrauchsnormals (Sollwert) und der des Prüflings (Istwert) in einem Prüfprotokoll festgehalten. Für die Nachvollziehbarkeit der Messung sind neben allgemein üblichen Protokollangaben wie Datum, Prüfer, etc. auch die Angabe des verwendeten Bezugs- oder Gebrauchsnormals zu vermerken. Nach EN 837-1 dürfen die gesamten Messabweichungen und die Messumkehrspanne des Messgerätes, bei der Referenztemperatur von 20 °C, die angegebene Fehlergrenze des Prüflings nicht überschreiten. Ist dies nicht der Fall, kann eine Justage Abhilfe schaffen.
E cav 204
Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de