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Passend für jeden Bedarf

Mischen und Rühren in der pharmazeutischen Industrie
Passend für jeden Bedarf

Die Anforderungen an Rührwerke und Mischer in der pharmazeutischen Industrie sind hoch. Oft spielen neben dem eigentlichen Mischprozess Aspekte wie Reinigung, Explosionsschutz und Prozesskontrolle eine große Rolle. Zwei Beispiele demonstrieren anwenderspezifische Lösungen, die sowohl verfahrenstechnische wie auch sicherheitstechnische Anforderungen berücksichtigen.

Dr.-Ing. Ralf Wicke

Bild 1 zeigt eine Mischanlage, die zur Produktion niedrigviskoser pharmazeutischer Lösungen eingesetzt wird. Die Anlage ist für einen maximalen Arbeitsdruck von 10 bar ausgelegt und mit einem totraumfreien Bodenventil, einem beheizbaren Doppelmantel, einer Vakuumeinrichtung und einem Inline-Homogenisator ausgestattet. Das zentrale Ankerrührwerk ist mit Förderelementen an der Rührwelle und am Außenanker versehen. PTFE-Abstreifelemente für Behälterwand und Behälterboden am Anker tragen zur Optimierung der Wärmeübertragung von der Behälterwand zum Produkt bei. Die zusätzlichen Förderelemente im Behälterinnenraum verbessern die ansonsten mäßigen Mischeigenschaften eines Ankerrührers. Zwei Schleusenbehälter mit Pendelleitung ermöglichen die Dosierung von Flüssigkeiten und pulverförmigen Feststoffen im Druckbetrieb. Die gesamte Mischanlage ist mit Rollen ausgestattet. Der Maschinenkopf lässt sich elektrohydraulisch in der Höhe verstellen. Statt eines Zentralrührwerks kann auch ein Planetenrührwerk eingebaut werden. Ausschlaggebend für die Auswahl des Rührwerks ist das Produktverhalten. Ein Planetenrührwerk mit Wandabstreifer wird bei mittel- bis hochviskosen Produkten eingesetzt. Seine Mischwirkung ist selbst bei niedrigsten Drehzahlen herkömmlichen Zentralrührwerken überlegen. Für die Übertragung von hohen Scherkräften auf das Mischgut ist die Mischanlage mit einem außen liegenden Rotor-Stator-System (Homogenisator) ausgerüstet. Bei dieser Bauweise ist sicher gestellt, dass der gesamte Behälterinhalt den Homogenisator durchläuft. Außerdem wird der eigentliche Mischvorgang im Rührbehälter nicht durch zusätzliche Einbauten gestört, so dass außen liegende Rotor-Stator-Systeme gegenüber im Behälter befindlichen Systemen meistens im Vorteil sind. Das Medium wird am Behälterboden axial in den Dispergierkopf gesaugt, dort um 90° umgelenkt und durch die Schlitze des Rotors gefördert. Der feststehende Stator hat ebenfalls Schlitze, durch die das Medium zum Homogenisator-Ausgang und dann zurück in den Rührbehälter gelangt. Aufgrund der hohen Beschleunigung wird das Mischgut großen Scher- und Schubbe- anspruchungen ausgesetzt.
Einsatz im Ex-Bereich
Das in Bild 2 dargestellte Fahrstativrührwerk wird ebenfalls für die Produktion niedrigviskoser pharmazeutischer Lösungen eingesetzt. Es ist nach Atex 94/9 für den Betrieb im Ex-Bereich ausgelegt. Im Rührwerksinneneren kann Zone 0 vorliegen, in der Umgebung des Stativs Zone 1. Das gesamte Fahrstativ wurde daher einer Einzelabnahme durch den TÜV unterzogen. Als Antrieb dient ein ex-geschütztes Verstellgetriebe, ein ex-geschützter Schaltschrank für einen Frequenzumformer konnte so eingespart werden. An der Behälterhaube sind ein Schauglas, eine Öffnung für eine Dosierlanze sowie ein Stutzen für eine externe Absaugvorrichtung untergebracht. Gerührt werden niedrigviskose Flüssigkeiten, in die teilweise geringe Mengen an pulverförmigen Komponenten zudosiert werden. Die Rührwelle mit dem Propeller lässt sich bis zu einem Winkel von 15° kippen. Durch verstellbare Bolzen ist die Anpassung an unterschiedliche Behältergrößen leicht möglich. Je nach Produktverhalten können auch andere Rührorgane, beispielsweise Schrägblattrührer oder Trapezrührer, zum Einsatz kommen. Der Maschinenkopf ist mit Hilfe einer trockenlaufenden Hubsäule elektrohydraulisch auf und ab bewegbar; die Kabel sind in der zweiten Säule untergebracht. Glatte Edelstahloberflächen und die gekapselten Kabel gewährleisten eine einfache Reinigung der Maschine.
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