Startseite » Chemie »

Passgenaue Bildungsangebote

Rhein-Erft-Akademie im Chemiepark Knapsack
Passgenaue Bildungsangebote

Unternehmen müssen dem Fachkräftemangel aktiv entgegenwirken. Im Chemiepark Knapsack setzen Standortunternehmen und Betreibergesellschaft dabei klar auf die Aus- und Weiterbildung der eigenen Belegschaften. Mit der Rhein-Erft-Akademie steht ihnen im Chemiepark eine renommierte private Berufsschule zur Seite, die sich auf die Chemiebranche spezialisiert hat.

Autor Pierre Kramer Leitung Standortentwicklung, Chemiepark Knapsack

Das Thema Fachkräftemangel treibt viele Unternehmen in Deutschland um: Vor einigen Jahren warnte der Verband der chemischen Industrie, dass der Branche bis zum Jahr 2030 eine Personallücke von rund 30 000 Fachkräften drohe – bei gleichzeitigem Arbeitsplatzabbau von ca. 100 000 Stellen. Im vergangenen Jahr errechnete die Unternehmensberatung Ernst & Young für den Mittelstand Umsatzeinbußen von bis 33 Mrd. Euro wegen fehlender ausgebildeter Fachkräfte. Demnach fehlen schon jetzt Akademiker mit natur- und ingenieurwissenschaftlichen Abschlüssen. Zugleich starten EU und Bundesregierungen Programme, um für die klassische berufliche Ausbildung zu werben.
Die Lage auf dem Fachkräftemarkt ist tatsächlich ernst. Dennoch meint Michael Maier,Geschäftsführer der Rhein-Erft-Akademie im Chemiepark Knapsack, dass „es den einen Fachkräftemangel“ nicht gibt. Vielmehr handele es sich um branchen- und berufsspezifische Engpässe. Manchmal benötige ein Unternehmen für ganz spezielle Aufgaben, „on the job“ ausgebildete Mitarbeiter. Maier ermuntert Unternehmen daher, selber aktiv zu werden.
„Ein probater Lösungsweg ist, die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern selbst in die Hand zu nehmen. Zusammen mit der Rhein-Erft-Akademie können Unternehmen präzise passende Angebote entwickeln, damit ihre Mitarbeiter technischen Innovationen mit dem notwendigen Fachwissen begegnen können. Unternehmen profitieren dabei doppelt: Sie erzielen durch bestmöglich ausgebildete Mitarbeiter bei ihren Produkten und Leistungen einen Qualitätsvorsprung gegenüber ihren Mitbewerbern. Und zusätzlich erlangen sie entscheidende Vorteile im Wettbewerb um Talente.“
Maier weiß, wovon er spricht: Seit ihrer Umwandlung von einer konzerngebundenen Abteilung der Hoechst AG zu einer bedeutenden privaten Berufsschule gilt die Rhein-Erft- Akademie in Fachkreisen als modellhaft. Die Mitarbeiterzahl hat sich seit der Gründung des Instituts im Jahr 2003 auf über 40 verdoppelt. Rund 100 freie Dozenten qualifizieren Bildungswillige in den Bereichen Ausbildung, Weiterbildung und Studium gemäß dem Unternehmenscredo zu den „besten Fachkräften für die Wirtschaft“. Die Rhein-Erft-Akademie ist Dienstleister für mehr als 60 Firmenkunden in der Region. Sie deckt alle Themen der beruflichen Bildung ab. Damit leistet die Akademie einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung des drohenden Fachkräftemangels in der chemischen Industrie.
Praxisbeispiel Clariant
Ein Beispiel für die Arbeit der Rhein-Erft-Akademie ist Clariant, das weltweit führende Unternehmen der Spezialchemie mit Hauptsitz in Muttenz bei Basel. In Knapsack produziert der Konzern hauptsächlich Flammschutzmittel wie Exolit OP, das in den 1990er Jahren als umweltverträgliche Variante zu halogenhaltigen Flammschutzmitteln entwickelt worden war. Exolit OP wird unter anderem von namhaften Kunststoffverarbeitern eingesetzt, um zu verhindern, dass beispielsweise Laptops oder Smartphones bei Überhitzung in Brand geraten. Die Nachfrage nach Exolit OP ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Konsequenterweise entschloss sich Clariant vor einigen Jahren, seine Produktionskapazitäten zu verdoppeln: Nach rund anderthalbjähriger Bauzeit nahm das Unternehmen im Juli 2012 die neue Depal-Anlage (Depal II) in Betrieb. Um die Belegschaft optimal auf die neuen Gegebenheiten vorzubereiten und einen möglichst reibungslosen Produktionsstart mit Inbetriebnahme von Depal II zu garantieren, intensivierte Clariant die Zusammenarbeit mit der Rhein-Erft-Akademie frühzeitig.
Im Rahmen des sogenannten Operator-Konzeptes entwickelte die Akademie ein modulares und praxisnahes Trainingsprogramm, das die Betriebsabläufe exakt widerspiegelte. Bereits 2011, noch während der Bauphase, erarbeitete Volker Behnke, Leiter Trainingsprogramme bei der Rhein-Erft Akademie, und sein Team ein Einarbeitungskonzept für die neue Anlage. Dazu nahmen sie alle relevanten Tätigkeiten unterschiedlicher Arbeitsplätze auf und entschieden, welche Inhalte jedem einzelnen Mitarbeiter vermittelt werden sollten. Die nachfolgenden Schulungsmaßnahmen fanden in den Kategorien Basis-, Anlagen- und Prozedurtraining statt: Der Startschuss fiel mit dem Basistraining, das auf vorwiegend theoretischer Ebene absolviert wurde. Es folgte das Anlagentraining, bei dem die Mitarbeiter von Clariant bereits in der neuen Anlage geschult wurden. Den Schlusspunkt setzte das Prozedurtraining, bei dem sich die Mitarbeiter konkret mit allen Prozessen befassten, die für sie im täglichen Job relevant sein können.
Nachhaltige Berufsausbildung
Der Blick richtete sich gezielt auch auf die Nachhaltigkeit. Volker Behnke: „Der jeweilige Mitarbeiter erhielt eine exakte Einweisung. Anschließend ging er seiner Tätigkeit zunächst unter Anleitung und irgendwann selbstständig nach. Ein halbes Jahr später überprüften wir, ob noch alles fehlerfrei lief.“
Von der Zusammenarbeit mit der Rhein-Erft-Akademie profitieren die Mitarbeiter ebenso wie das Unternehmen selbst, sagt Thomas Westerfeld, Betriebsleiter der Depal-Anlage: „Ich habe allergrößtes Vertrauen in die Kompetenz und Erfahrung der Mannschaft – aber man kann von einem Meister oder Chemikanten nicht erwarten, dass er Informationen auf pädagogisch wertvolle Weise aufbereitet und daraus Schulungsunterlagen erstellt. Deshalb haben wir auf die Unterstützung der Akademie gesetzt.“
Als großes Plus der Akademie gilt, dass es ihr immer wieder gelingt, sich an den Bedürfnissen der Kunden zu orientieren und die Ausbildungskonzepte darauf zuzuschneiden. Davon zeigt sich auch Ulf Reichardt, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Köln, angetan. Bei einem Besuch in der Akademie betonte er: „Die enge Verzahnung zwischen dem Bildungsinstitut und den Unternehmen des Chemieparks haben Vorbildcharakter im Chemiesektor.“ Die mehr als 30 Unternehmen im Chemiepark Knapsack wissen die Vorzüge einer Berufsbildungseinrichtung am Standort zu schätzen. Dank der Ausbilder vor Ort und ihrer besonderen Kenntnisse über allgemeine und spezifische Berufsanforderungen sichern sich Unternehmen dauerhaft qualifiziertes Personal.
Darüber hinaus baut die Akademie ihr Portfolio konsequent aus. Vertriebsleiter Thomas Reitz: „Wir möchten einerseits neue Kunden gewinnen, andererseits aber auch bestehende noch intensiver und umfassender beraten – also beispielsweise gemeinsam analysieren, welchen fachübergreifenden Qualifizierungsbedarf wir für Unternehmen zusätzlich abdecken können.“ Zu den Neuerungen zählen die Lehrgänge zum Logistikmeister und der berufsbegleitende Studiengang Bachelor of Science Wirtschaftsingenieur.
Kreativität und schnelle Reaktion auf industrielle Entwicklungen schlagen sich in den Anmeldezahlen und im Echo der Unternehmen nieder. 110 junge Menschen begannen im September 2013 mit ihrer Ausbildung – soviel wie noch nie seit Gründung der Rhein-Erft- Akademie. Ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der Fachkräfte im Chemiepark Knapsack und für die chemische Industrie in der Region.
prozesstechnik-online.de/cav0914469
Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de