Standardtauchpumpen, bei denen die Gleitlager von der Förderflüssigkeit oder von anderen Medien umspült werden, bereiten dem Betreiber oft Schwierigkeiten. Sie sind nicht trockenlaufsicher. Auch wenn Gasanteile oder Feststoffe in die Pumpe gelangen oder sich im Stillstand im Lagerbereich ansammeln, können in den Gleitlagern Trockenlaufschäden auftreten. Diese hydraulischen Störungen verursachen in der Praxis immer wieder gravierende Schäden. Besonders bei explosiven Stoffen oder gefährlichen Kombinationen von Fördermedien, wie sie in der chemischen und petrochemischen Industrie häufig anzutreffen sind, kann dies sehr gefährlich weden.
Für solche oder andere schwierige Förderaufgaben werden die Tauchpumpen aus dem Hause Bungartz speziell konstruiert. Alle Pumpen des Herstellers verfügen über eine hydrodynamische Abdichtung, die verhindert, dass die Sekundärdichtung (wie Stopfbuchse, doppelte Gleitringdichtung, Magnetkupplung u. a.) mit dem Fördermedium in direkten Kontakt kommen.
Ein Vorteil sind hier die fettgeschmierten, nicht mit dem Produkt in Kontakt stehenden, lebensdauergeschmierten Wälzlager. Standzeiten der Wälzlager von mehr als
fünf Jahren im Dauerbetrieb sind dabei die Norm. Anstelle auf empfindliche Gleitringdichtungen als Primärdichtung zu setzen, arbeitet Bungartz als Hersteller von Spezialkreiselpumpen auch bei den Tauchpumpen mit unterschiedlichen Konzepten.
Eintauchtiefe entscheidend
Die Tauchtiefe einer Pumpe (beispielsweise der Pumpen T, T-AN oder F-T, alle drei mit freiem Wellenende) bemisst sich bedarfsspezifisch. Richtlinie bei Pumpen mit freiem Wellenende kann die Durchbiegung der Welle unter Betriebsbedingungen sein. Auch die kritische Drehzahl ist von Bedeutung. Das ist die Drehzahl, bei der die Eigenschwingungsfrequenz der Welle mit der Wellendrehzahl zusammenfällt. Diese Frequenz weist mindestens 20 % Sicherheitsabstand zur gewünschten Betriebsdrehzahl auf.
Die Wellenlänge bei Tauchpumpen mit freiem Wellenende kann bis zu 1,5 m erreichen, gemessen vom unteren Wälzlager bis zum Laufrad. Das hängt von der Drehzahl ab. Je nach Flüssigkeitsstand lässt sich der Bereich des Lagerträgers nutzen. Zudem kann mittels Saugrohrverlängerung tiefer abgesaugt werden. Je nach Anforderung kann z. B. die T-AN als selbstregelnde Pumpe im Bereich der Gruben – ohne Wellenabdichtung mit einer Überlauföffnung zur Rückstauentlastung eingesetzt werden. Ebenso ist diese Pumpe auch als Außenpumpe (Anbau) mit einem Standrohr als Überlaufanschluss im Einsatz. Auch als Einbau in einem Behälter eignet sie sich, dann wird ein zusätzliches Rohr für den Druckausgleich angefügt. Bei keiner Aufstellung dieser Pumpenart befindet sich das Lager in der Förderflüssigkeit – selbst nicht bei Pumpen mit Wellenlagerung unterhalb des Flüssigkeitsniveaus im die Pumpe umgebenden Behälter. Und weitere Gemeinsamkeiten weisen sie mit anderen Pumpentypen des Herstellers auf: niedrige Betriebs- und Wartungskosten.
Spezialistin für toxische Medien
Das gilt auch für die Spezialistin unter den Tauchpumpen, die MPCT-AN. Sie ist für gefährliche und toxische Medien und sogar für die Atex-Zone 0 zugelassen. Hier taucht die Pumpenhydraulik – also Pumpengehäuse und Laufrad – beim Einschalten zwar in die Förderflässigkeit ein. Im Gegensatz zu Tauchmotorpumpen befindet sich ihr Antriebsmotor aber über dem Behälterdom. Das Sicherheitskonzept beruht wie bei den anderen Pumpen des Herstellers zum einen auf der vollständigen hydrodynamischen Abdichtung durch Laufradrückenschaufeln. Zum anderen schützen Gasbarrieren (Sperrgas) die Lagereinheit vor einem Eindringen von Produktdämpfen. Lager und Dichtungseinheit laufen ohne Produktkontakt und somit permanent trocken. Die trockenlaufende wirbelstromfreie Magnetkupplung (durch einen keramischen Spalttopf) hat keinen Kontakt zur Förderflüssigkeit oder zu deren Gasen. Die Pumpe ist ebenfalls hermetisch dicht. Außerdem ist die vertikale Bauweise der Pumpe von Vorteil. So verhindert die Bauweise selbst im Stillstand den Kontakt der Dichtung und der lebensdauergeschmierten Lager mit dem Fördermedium. Wie alle Pumpen der Baureihe V-AN sorgt das Selbstregelverhalten auch bei dieser Pumpe für die Anpassung an veränderliche Zulaufmengen. Diese Pumpenart saugt nicht, sondern passt sich selbsttätig regelnd dem Zufluss des Mediums an. (Wirkweise ähnlich wie bei einem Siphon.) Schwankende Zulaufmengen, sporadische Einsätze und insbesondere die restlose Entleerung von Tank- und Kesselwagen gehören deshalb zu ihren Spezialitäten.
Aus dem Pumpenalltag
Bei einer Leichtölverarbeitung fallen kohlenwasserstoffhaltige Abwässer an. Das Slopmedium – Abwasser und flüssige, warme Kohlenwasserstoffe – wird in getrennten Behältern aufgefangen. Der flüssige Anteil wird in einem Tank gesammelt. Die im Behälter installierte Tauchpumpe fördert das im Tank gesammelte Gut in zeitlich großen Intervallen zu einer Entsorgungsanlage. Durch das zweiteilige Wellendichtungssystem der Pumpe, das aus einer Magnetkupplung zur hermetischen Abdichtung gegen Atmosphäre und einer Gleitringdichtung besteht, die zum Schutz der Wälzlager der Pumpenwelle gegen das Eindringen der Behälterflüssigkeit dient, ist der Fördervorgang immer sicher. Die Pumpe läuft seit Jahren störungsfrei. Spezielle Aufgaben wie diese und weitere sind es, die dem Unternehmen den Ruf als Problemlöser eingebracht haben. Die Ingenieure und Mitstreiter des Pumpenherstellers beraten ausführlich und geben individuelle Empfehlungen. Sie begleiten den Kunden durch den gesamten Prozess, angefangen bei der sicheren Auslegung der Pumpen bis hin zur Inbetriebnahme und darüber hinaus.
Paul Bungartz GmbH & Co. KG, Düsseldorf
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