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QR-Code auf Schlaucharmaturen

Zertifikat zur Schlauchdruckprüfung
QR-Code auf Schlaucharmaturen

Ein Spediteur, der Gefahrgut transportiert und am Zielort kein Zertifikat über die Schlauchprüfung vorweisen kann, darf im schlimmsten Fall nicht entladen und muss umkehren. Dieses Problem lässt sich ganz einfach lösen. Man versieht die Schlaucharmaturen mit einem QR-Code, der auf das eingescannte Zertifikat verlinkt ist. Dadurch ist das Dokument jederzeit verfügbar, was die Zustellung der Güter deutlich vereinfacht.

Jede Schlauchleitung, die von Walter Gondrom, einem Großhandelsunternehmen für technische Schläuche und Armaturen vertrieben wird, muss einer besonderen Gefahrenanalyse unterzogen werden. Bei der Prüfung wird der Schlauch mit Wasser einem anderthalbmal höheren Druck ausgesetzt, als der, dem er normalerweise standhalten müsste. Außerdem wird die elektrische Leitfähigkeit getestet und eine Längenkontrolle durchgeführt. Genügt eine Schlauchleitung den Anforderungen, wird ein entsprechendes Zertifikat – das sogenannte Abnahmeprüfzeugnis – erstellt. Je nach Gefahrenpotenzial muss der Betreiber sicherstellen, dass die entsprechende Prüfung alle drei Monate, einmal im Jahr oder alle zwei Jahre wiederholt wird, damit das Zertifikat seine Gültigkeit behält.

Papierchaos bei Zertifikaten
Bisher musste der Fahrer das Dokument bei Lieferungen in Papierform dabei haben und gegebenenfalls beim Abnehmer der Ware vorlegen. „Gerade, wenn abrasive Materialien oder trockenes, rieselfähiges Schüttgut mit hohem Druck durch den Schlauch gepumpt werden, ist es wichtig, dass dieser den Prüfkriterien genügt“, bestätigt Volker Schmidt, der für den Silohersteller Kurz & Söhne GmbH & Co. KG tätig ist, „Sonst gelangt beispielsweise Braunkohlestaub in die Umwelt, jemand könnte verletzt werden oder Zement kommt mit Wasser in Berührung und wird dadurch unbrauchbar“.
Die Prüfzertifikate mussten entweder vorab an den Kunden gefaxt werden oder vom Fahrer persönlich vorgezeigt werden. Das führte nicht selten zu Verzögerungen, weiß Sascha Schmieder, der als Fuhrparkleiter bei der Bay Logistik GmbH + Co. KG arbeitet.“ Meist befindet sich das Faxgerät nicht in der Nähe der Entladestation, sodass mit längeren Wartezeiten gerechnet werden muss“, so Schmieder. Immer wieder kommt es auch vor, dass der Nachweis über die Druckprüfung vergessen wird oder das Zertifikat unauffindbar ist. Das kann im Zweifelsfall zur Folge haben, dass der Frachtführer seine Ware nicht abladen darf. Spätestens im Schadensfall wird der jeweilige Abnehmer in jedem Fall den Nachweis verlangen, dass die Schlauchleitung normgerecht gefertigt beziehungsweise gereinigt und am fälligen Termin der Schlauchdruckprüfung unterzogen wurde. „Bisher brauchen wir das Lieferdatum, die Charge und die Bestellnummer um einen Schlauch dem entsprechenden Zertifikat zuordnen zu können. Das ist selbst bei einer vorbildlichen Dokumentation recht zeitaufwendig“, so Schmidt.
Nachweis mit dem Smartphone
Da es in anderen Bereichen der Logistik seit langem positive Erfahrungen mit dem QR-Code gibt, ist Gondrom nun dazu übergegangen, die Zertifikate nicht nur in gedruckter Form auszugeben, sondern das Dokument zusätzlich als PDF auf dem Server zu hinterlegen. Für die entsprechende URL, die auf das Prüfzeugnis verweist, wird basierend auf einer SQL-Datenbank ein QR-Code erzeugt. Dieser wird auf einen etwa 2 x 2 cm großen Aufkleber gedruckt und gut sichtbar auf der Armatur des Schlauches angebracht, sodass er mit einem entsprechenden Scanner, beispielsweise einem Smartphone, gelesen werden kann. Rein theoretisch könnte die URL auch per Hand eingegeben werden, aber mit dem Scan lassen sich Rechtschreibfehler vermeiden und man spart Zeit.
In den ersten sechs Monaten, in denen der QR-Code für die Prüfzertifikate verwendet wurde, wurden die Kunden ganz bewusst nicht auf die Neuerung hingewiesen. Da es sich bei den Schläuchen um Gebrauchsgegenstände handelt, wurde diese Testphase genutzt, um kleine Verbesserungen vorzunehmen. Grundsätzlich ist der Code lesbar, solange er zu mindestens 70 % intakt ist. Die restlichen 30 % sind redundant. Sollte der Code einmal stärker abgenutzt sein, kann der Aufkleber jederzeit wieder ausgedruckt werden.
Der Kunde hat dabei nicht nur den Mehrwert, dass sein Fahrer das Zertifikat nicht mehr in gedruckter Form mitführen muss, er kann auch selber nachsehen, wann die nächste Prüfung fällig ist. Bisher sei die Resonanz von Seiten der Fahrer sowie der Abnehmer sehr positiv, sagt Schmieder. „Durch den QR-Code auf der Armatur der Schlauchleitung wird das Handling wesentlich vereinfacht, es gibt weniger Wartezeiten.“
prozesstechnik-online.de/cav0513427
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