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Rechtzeitig gewarnt

Mehrgasmessgeräte schützen Prüfer bei der Anlagenbegehung
Rechtzeitig gewarnt

Rechtzeitig gewarnt
Zusätzlich zu den Ergebnissen der wiederkehrenden Prüfung erhalten Betreiber mit den Gasmessgeräten genaue Angaben über eine Freisetzung von Gasen und Dämpfen innerhalb der geprüften Anlagen
Vermeintlich entleerte Druckbehälter, Rohrsysteme oder Tanks können Reste von entzündlichen Flüssigkeiten oder giftige und entzündliche Gase enthalten. Verdrängen die Dämpfe oder Gase den Sauerstoff aus der Luft oder bilden sie eine explosionsfähige Atmosphäre, können sie bei der Begehung während einer wiederkehrenden Prüfung zu einer tödlichen Gefahr für den Prüfer werden.

Werden in Chemieanlagen, Füllstellen, Raffinerien, Tankanlagen oder Tankstellen entzündliche, leicht entzündliche und hoch entzündliche Flüssigkeiten oder hoch entzündliche Gase freigesetzt, kann sich eine explosionsfähige Atmosphäre bilden. Die meisten entzündlichen Flüssigkeiten werden durch einen charakteristischen Eigengeruch wahrgenommen. Bei geruchslosen Gasen wie Methan, Wasserstoff oder Kohlenmonoxid ist das jedoch nicht möglich. Ebenso wenig kann über den Geruch eingeschätzt werden, ob ein Explosionsgrenzwert überschritten wurde. Ein Risiko besteht auch, wenn sich Gase, die schwerer sind als Luft, am Grund eines Tanks oder in einer Bodenvertiefung wie einem Pumpensumpf oder einem Kanal sammeln und dort den Sauerstoff aus der Luft verdrängen. Bereits ein Absinken der Sauerstoffkonzentration um 3 % vermindert die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Sinkt der Sauerstoffgehalt weiter, besteht Lebensgefahr.

Die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) schreibt deshalb vor, dass bei wiederkehrenden Prüfungen von überwachungsbedürftigen Anlagen wie Druckgeräten oder Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen von einer zugelassenen Überwachungsstelle, der Betreiber in einer Vorprüfung nachweisen muss, dass keine explosionsfähige Atmosphäre vorhanden ist. Zur Sicherheit hat Dekra an allen Standorten seine Sachverständigen zusätzlich mit Mehrgasmessgeräten ausgerüstet. Dadurch kann sich auch der Prüfaufwand für Anlagenbetreiber verringern, da er in vielen Fällen auf eine Vorprüfung verzichten kann. „Mit dem Einsatz der Gaswarngeräte entfällt für unsere Mitarbeiter die Notwendigkeit, die Gasfreiheit bei der Prüfung selbst zu messen“, bestätigt Michael Isnardy, verantwortlich für den technischen Betrieb bei der Fernleitungs-Betriebsgesellschaft mbH (FBG). Der Betreiber erhält darüber hinaus gleichzeitig mit den Ergebnissen der wiederkehrenden Prüfung genaue Angaben über eine Freisetzung von Gasen und Dämpfen innerhalb der geprüften Anlagen. So können Leckagen in den Tanks und Rohrleitungen entdeckt und beseitigt werden. Das erhöht die Sicherheit in der Anlage und die Rechtsicherheit des Betreibers, sollte es nach der Prüfung im Betrieb zu einem Unfall kommen.
Sicherheit für Tanklager
Dekra prüft seit Mitte 2008 für die FBG die Sicherheit in elf Tanklagern in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Seit 2009 setzt der Dienstleister die Gaswarngeräte ein. In Stahltanks, die bis zu 10 000 m³ fassen und in einen dicken Betonmantel gehüllt in das Erdreich eingelassen sind, lagert die FBG Kerosin der Klasse Jet A-1. Eine Flüssigkeit, die sich ab 38 °C bei Kontakt mit einer wirksamen Zündquelle entzünden kann. Die Tanks und die Schächte für die Rohrleitungen sind für die wiederkehrenden Prüfungen begehbar. Bei einer Explosion ist hier eine tödliche Gefährdung des Prüfers sehr wahrscheinlich. Zudem wären länger andauernde Untersuchungen und Produktionsstillstände die Folge.
Ein Dekra-Sachverständiger für die Elektrotechnik und ein zweiter für die Anlagentechnik prüfen regelmäßig die Druckbehälter, die Rohrleitungsverteilerstati-onen und die Verladestellen der Tanklager unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen und der Explosionsschutzvorschriften. Die Sachverständigen sind mit Mehrgasmessgeräten Microtector II G460 ausgestattet. Ab einer Gaskonzentration von 20 % des unteren Explosionsgrenzwerts oder bei zu niedrigem Sauerstoffgehalt geben die Geräte ein akustisches und ein optisches Warnsignal.
Sie messen die Konzentration der Gase Propan, Sauerstoff, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Schwefelwasserstoff in der Luft. Die Messung erfolgt über Wärmetönungs-, Infrarot- und elektrochemische Sensoren. Damit werden fast alle Gefahrstoffe, die normalerweise in Arbeitsbereichen der chemischen Industrie vorkommen, mit einer hinreichenden Messgenauigkeit abgedeckt. Für den Einsatz in Abwasserkanälen sind die Messgeräte mit einem stoß-, staub- und wasserdichten Gehäuse nach Schutzart IP 67 ausgestattet.
Online-Info www-cav.de/0110436
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