Pumpensysteme in Abwasseraufbereitungsanlagen müssen sich regelmäßig korrosiven und abrasiven Medien stellen. Gerade solche Anwendungen, die bei anderen Pumpen zu teuren Reparaturen und Ausfällen führen können, sind die richtigen Einsatzgebiete für robuste Schlauchpumpen. Dem Funktionsprinzip ist zu verdanken, dass das Fördermedium nur mit dem Schlauch in Kontakt kommt.
Zur Neutralisation und zum Ausfällen von Stoffen wird dem Abwasser in der chemischen Abwasseraufbereitung häufig Kalkmilch zugeführt. Dadurch setzen sich Begleitstoffe leichter ab und können mechanisch abgetrennt werden. Aufgrund der hoch abrasiven Kalkmilch wird das Pumpensystem bei diesem Verfahren stark beansprucht. Das führt zu einem hohen Verschleiß. Als Alternative stehen Eisenchloride als Flockungsmittel zur Verfügung. Diese sehr korrosiven Medien führen jedoch ebenfalls zu einem hohen Verschleiß der Pumpenanlage. In solchen Einsatzfällen haben sich Schlauchpumpen bereits mehrfach bewährt. Das Medium ist von einem robusten Schlauch umgeben und kommt nur mit diesem in Kontakt. Ein rotierender Nocken oder eine Rolle auf einem Rotor wird der Länge nach gegen den Schlauch gepresst und bewirkt so eine absolut dichte Abtrennung von Saug- und Druckseite. Mit der Rotorbewegung wird das Medium zur Druckseite aus der Pumpe hinaus gefördert. Wenn der Druck auf den Schlauch nachlässt, stellt sich dieser wieder auf und erzeugt so ein Vakuum, das das Medium auf der Saugseite in den Schlauch hineinzieht. Schlauchpumpen erreichen eine Saughöhe von bis zu 9,5 m. Ein weiterer wichtiger Grund für die steigende Popularität von Schlauchpumpen ist die wartungsarme Bauweise: Die Pumpen kommen ohne Ventile, Dichtungen oder Packungen aus. Tatsächlich ist der Schlauch das einzige Verschleißteil und kann schnell und kostengünstig ausgetauscht werden.
Die Verderflex-Dura-Schlauchpumpen benötigen im Vergleich zu konventionellen Schlauchpumpen eine wesentlich kleinere Stellfläche. Dies erreichen sie durch ihre innovative Motor-anbindung. Trotz der kompakten Bauform sind Getriebe und Pumpe optimal geschützt, es kann nicht zu einer Kreuzkontamination zwischen Getriebeöl und Schmiermittel der Pumpe kommen. Die Antriebskonzeption verbessert den Wirkungsgrad und verringert so die Energiekosten. Die vier Baugrößen der Verderflex-Dura-Schlauchpumpen ermöglichen eine maximale Fördermenge bis 3,5 m3/h bei maximal 12 bar. Um die Wartungszeit und die Wartungskosten so gering wie möglich zu halten, wurde bei der Entwicklung der Pumpen besonders viel Wert auf einen möglichst einfachen und schnellen Schlauchwechsel gelegt. Das Ergebnis ist eine Schlaucheinbindung, die ohne die sonst üblichen Klemmverbindungen oder Schlauchschellen auskommt.
Robuster Schlauch
Ferner werden speziell entwickelte Schläuche eingesetzt. Zwischen den Gummischichten sind textile Verstärkungen eingearbeitet. Dies führt zu einer Erhöhung der Standzeit. Da im Produktionsprozess sehr präzise gearbeitet wird, ist eine gleichmäßige Wandstärke von Anfang an gewährleistet und sie muss nicht nochmal maschinell nachbearbeitet werden. So bleibt die gewundene Oberfläche erhalten und während des Betriebs entstehen mikroskopisch kleine Taschen mit Schmiermittel. Dies fördert das Funktionsprinzip und unterstützt die gleichmäßige Schmierung des Schlauches. Die Schläuche sind in zwölf Standardgrößen von 5 bis 125 mm Innendurchmesser erhältlich und können auch bei anderen marktüblichen Schlauchpumpen eingesetzt werden. Es kann eine Vielzahl an Medien mit Fördermengen von bis zu 90 m³/h und bis zu 16 bar gefördert werden. Die Werkstoffauswahl reicht von einer Beständigkeit gegen hohe Temperaturen über korrosive Chemikalien, Öle, Lösemittel und Säuren bis hin zu Schläuchen, die speziell für den Einsatz mit Lebensmitteln, Getränken und Pharmazeutika entwickelt wurden.
Ab Oktober 2012 wird eine neue Baugröße der Dura-Serie verfügbar sein. Die Verderflex Dura45 erreicht Fördermengen von bis zu 1,7 l/Umdrehung bei Drücken von bis zu 12 bar.
prozesstechnik-online.de/cav0812457
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