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Service ohne Blaumann

Condition Monitoring erhöht Verfügbarkeit von Druckluftanlagen
Service ohne Blaumann

Druckluft ist in den meisten Unternehmen als Energieträger und als Prozessmedium ebenso wichtig wie der elektrische Strom. Daher steht die Verfügbarkeit und Versorgungssicherheit im Zentrum der Anforderungen. Innovative Instandhaltungsdienstleistungen wie das Condition Monitoring tragen gleich doppelt zur Kosteneinsparung bei, weil sie für eine energieoptimierte Fahrweise der Anlagen sorgen und weil Ersatz- und Verschleißteile erst dann angeschafft und montiert werden, wenn es wirklich erforderlich ist.

Reiner Kordt

Als das Konzept der vorbeugenden Instandhaltung vor Jahren aufkam, brachte es deutliche Verbesserungen gegenüber den bis dahin üblichen Service- und Wartungsstrategien. Nach dem Motto „Vorbeugen ist besser als reparieren“ wurden Schäden an Maschinen und Anlagen vermieden mit dem Ergebnis, dass sich die Verfügbarkeit der Produktionsanlagen verbesserte, weil weniger ungeplante Ausfälle zu verzeichnen waren. Das Konzept hat jedoch, aus der Sicht eines Druckluftanwenders, einige Nachteile. Es erfordert einen relativ hohen personellen Aufwand, weil man die Anlagen regelmäßig genau inspizieren muss, um Schwachstellen aufzudecken und Verschleißteile frühzeitig auszutauschen. Damit verbunden ist der Nachteil, dass Komponenten quasi auf Verdacht ausgetauscht werden und auf diese Weise Kosten erzeugt werden, die nicht unbedingt nötig sind. Dies muss man jedoch in Kauf nehmen, weil man in der Regel nur ungenügende Informationen über die Komponenten hat. Auch wenn das Konzept als Fortschritt gegenüber bisherigen Instandhaltungsstrategien gelten kann, ist es keineswegs optimal.
Contractingerfahrung genutzt
Wie kann man ein Höchstmaß an Verfügbarkeit der Druckluftanlagen sicherstellen, ohne diese Nachteile in Kauf nehmen zu müssen? Diese Frage stellte sich ultra.air und entwickelte ein Instandhaltungskonzept, das speziell auf die Anforderungen der Drucklufttechnik zugeschnitten ist. Dabei konnte man auf eine Technikplattform aufbauen, die den Einblick in weit entfernte Druckluftanlagen erlaubt. Ultra.air betreibt zahlreiche Contractinganlagen, die höchste Anforderungen an die Verfügbarkeit erfüllen, und da die Mitarbeiter als Betreiber der Anlage nicht kontinuierlich vor Ort sind, ist es unerlässlich, die Anlagen nach dem Prinzip des Telemonitoring zu überwachen. Für diesen Zweck werden die Druckluftstationen per Internet mit einem zentralen Leitstand vernetzt, über den alle relevanten Parameter abgerufen werden können. Die Servicetechniker haben aber nicht nur Zugang zu den Daten. Die Kommunikation funktioniert auch in umgekehrter Richtung, denn das Überwachungssystem erkennt selbsttätig Unregelmäßigkeiten. Wird z. B. bei den überwachten Betriebsparametern ein definierter Grenzwert überschritten, gibt das System automatisch eine Warnmeldung aus. Die Dienstleister können dann in den meisten Fällen durch Eingriffe in die Steuerungstechnik die einwandfreie Funktion der Anlagen sicherstellen. Auf diese Weise gewährleistet das Telemonitoring eine sehr genaue Überwachung der Anlagen, ohne dass ein Servicetechniker vor Ort sein muss. Das spart Zeit und Kosten, und das Instandhaltungsteam des Betreibers kann sich auf die Wartung der eigentlichen Produktionsanlagen konzentrieren.
Auskunft über Anlagenzustand
Betreiber, die diese Vorteile intensiv nutzen wollen, werden bestrebt sein, möglichst viele Parameter überwachen zu lassen. Nicht nur die Alarmfunktionen sollen aktiviert werden. Vielmehr sollen sich Experten ein umfassendes Bild vom Zustand der Anlage machen und Maßnahmen planen, die zum einen die Produktivität erhöhen, zum anderen aber auch eine unter betriebswirtschaftlichen Aspekten optimierte Fahrweise der Anlage sicherstellen. Genau das ist der Schritt vom Telemonitoring zum umfassenden Condition Monitoring, den ultra.air mit seinem Servicekonzept vollzogen hat: Es können eine Vielzahl von Parametern erfasst werden, die genaue Auskunft über den Anlagenzustand geben. Welche Komponenten und Verschleißteile dabei überwacht werden, wird individuell in Zusammenarbeit mit dem Betreiber definiert. Das Spektrum reicht hier beispielsweise von den Lagerungen der Rotoren von Schraubenkompressoren bis zur einwandfreien Funktion der Kondensatableitung und -aufbereitung, die sich zwar am „end of the pipe“ der Druckluftstation befindet, bei einer Fehlfunktion aber die Druckluftqualität empfindlich beeinträchtigen kann.
In jedem Fall empfiehlt sich die Onlineüberwachung der zentralen Kompressor-Betriebsparameter wie Druck, Volumenstrom, Laufzeiten etc. sowie die Überwachung der Druckluftfilter, die sich inzwischen ebenfalls in Fernüberwachungssysteme integrieren lassen. Auf diese Weise kann man online den günstigsten Zeitpunkt für den Filterelementewechsel ermitteln und somit die Energiekosten senken. Ein stark beladenes Filterelement weist einen erhöhten Differenzdruck auf, mit der Folge, dass der Kompressor höheren Druck erzeugen muss, um den Verbrauchern den benötigten Druck zur Verfügung zu stellen. Da für jedes bar Druck, das zusätzlich erzeugt wird, 7 bis 8 % mehr Energie aufgewendet werden müssen, kann der Anwender durch die Onlineüberwachung deutlich Energie sparen.
Herstellerunabhängige Wartung
Tragfähig ist dieses Konzept nur, weil ultra.air eine herstellerunabhängige Wartung und Überwachung der Anlagen sicherstellt – und zwar für die gesamte Druckluftstation, einschließlich der Aufbereitungsanlagen. Möglich ist dies, weil das Unternehmen als herstellerneutraler Contractinganbieter jeweils diejenigen Kompressoren und Aufbereitungskomponenten auswählt, die für den individuellen Anwendungsfall optimal geeignet sind. Daher verfügt man über ein sehr breites Know-how, das auch denjenigen Anwendern zugute kommt, die ihre Druckluftstation weiterhin in Eigenregie betreiben möchten.
Moderne Kompressoren und Aufbereitungskomponenten sind nahezu ausnahmslos mit leistungsfähigen elektronischen Steuerungen ausgestattet, die über entsprechende Schnittstellen verfügen und somit an Fernwirksysteme angeschlossen werden können. Aber auch vorhandene, selbst ältere Anlagen können mit verhältnismäßig geringem Aufwand in diese Systeme integriert werden.
Präsenz vor Ort
Natürlich lassen sich nicht alle Fehlermeldungen aus der Ferne beheben. Für den Vor-Ort-Service verfügt ultra.air über kompetente Servicetechniker, deren Einsatz von der Leitwarte in Hilden gesteuert wird. In der Praxis sieht das oft so aus, dass der Servicetechniker mit einem Ersatzteil zum Kunden kommt, bevor dem Betreiber überhaupt eine Unregelmäßigkeit aufgefallen ist. Genau das ist der große Nutzen des Condition Monitoring. Mit diesem Konzept erhöht der Anwender die Verfügbarkeit seiner Druckluftversorgung, weil sämtliche Anlagenkomponenten online rund um die Uhr überwacht werden. Zugleich senkt er Kosten, weil man nicht auf Verdacht Ersatz- und Verschleißteile austauscht, sondern erst dann, wenn wirklich ein Austausch erforderlich ist und das Instandhaltungsteam kann sich auf seine Kernkompetenzen konzentrieren.
cav 462

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