Schaltgeräte müssen vor Feuchtigkeit und extremen Temperaturen geschützt werden. Je nach Bauart beeinträchtigen auch Vibration, Verschmutzung und korrosive Medien oder Gase ihre Ausfallsicherheit und Lebensdauer. Steute hat elektromechanische und berührungslos wirkende Schaltgeräte entwickelt, die von Grund auf für den Einsatz in extremen Umgebungsbedingungen konzipiert sind.
Autor Rainer Lumme Produktmanager Extreme, Steute Schaltgeräte
Zum Extreme-Programm von Steute gehört ein Positionsschalter, der nicht in der konventionellen Ein/Aus-Technik arbeitet. Vielmehr gibt er ein analoges Signal aus, das der Position des Betätigers bzw. des Schaltstößels entspricht. Die Position wird von einem integrierten Hall-Sensor erfasst, der das Ausgangssignal je nach Variante in den gängigen Standards (0…20 mA, 4…20 mA, 0…10 V) bereitstellt.
Diese Funktion wurde innerhalb der Extreme-Positionsschalterbaureihe 98 realisiert, die sich u. a. durch ein robustes Metallgehäuse, hohe Schutzarten und normgerechte Abmessungen nach DIN EN 50041 auszeichnet. Die verschiedenen Betätiger können um 4 x 90° versetzt montiert werden. Damit lässt sich der analoge Positionsschalter flexibel in die Umgebungskonstruktion integrieren, zumal er ab Werk individuell programmiert und somit optimal an den Einsatzfall angepasst werden kann.
Positionsabfragen in Stellantrieben
Die explosionsgeschützte Variante des HS 98 besitzt eine Atex-/IECEx-Zulassung für den Einsatz in den Gas-Ex-Zonen 1 und 2 sowie in den Staub-Ex-Zonen 21 und 22. Mit seinem Eigenschaftsprofil eignet sich der robuste Analog-Positionsschalter unter anderem für die genaue Abfrage der Position von Klappen, Ventilen und anderen Stellgliedern, die in explosionsgefährdeten Zonen installiert sind.
Zu den ersten Anwendungen des Positionsschalters gehört die Stellungsabfrage von Stellantrieben im Schiffbau. Er kommt in Ventil- und Armatursteuerungen von Pleiger zum Einsatz, die u. a. für die Befüllung und Entleerung von Ballast-, Brauchwasser- und Kraftstofftanks in Fracht- und Kreuzfahrtschiffen verwendet werden. Typische Nennweiten der Ventile sind 300 bis 400 mm. Der Positionsschalter ist im Antriebskopf der Armatur untergebracht und übermittelt der Steuerung ein analoges Signal, das die Ventilposition anzeigt.
Funktechnik für den Ex-Bereich
Ein aktueller Trend ist der zunehmende Einsatz von kabellosen Schaltgeräten – auch und gerade in Extrembereichen und explosionsgefährdeten Zonen. Steute stellt diverse sWave-Funktechnologien zur Verfügung, die unterschiedliche Frequenzen (868/915 kHz; 2,4 GHz) nutzen und verschiedene Eigenschaften und Funktionen bieten (uni- und bidirektional, mit und ohne Empfangsbestätigung, energieautark und batteriegestützt). Die sWave-Funktechnologie ist nun auch für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen ertüchtigt und zertifiziert. Unter anderem wurde die Ausgangsleistung des Sendesignals reduziert, ohne dass Reichweite und Übertragungssicherheit beeinträchtigt werden.
Zu den aktuellen Ergänzungen im Wireless- Ex-Programm gehören die Funk-Positionsschalter Ex RF 96 in Rechteckbauform und der Funk-Universalsender Ex RF 96 ST mit M12-Steckanschluss zur Aufnahme der Funk-Induktivsensoren Ex RF IS M 12, M 18 und M 30. Alle sind gemäß Atex und IECEx für den Betrieb in den Ex-Zonen 1 und 21 zugelassen. Die RF-96-Baureihe wird mit einer Batterie versorgt, die auch im Ex-Bereich gewechselt werden kann. Da die sWave-Technologie sehr energieeffizient arbeitet, ist ein Batteriewechsel je nach Einsatzfall oft erst nach Jahren erforderlich.
prozesstechnik-online.de/cav0715401
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