In vielen Bereichen der chemischen Industrie ist die Reinigung von Transportgebinden ein wichtiger Schritt innerhalb des Produktionsablaufes. Mit der vielfach steigenden Produktionsqualität werden auch die Anforderungen an Sauberkeit immer höher. Durch den Einsatz von modernen Reinigungsanlagen kann dieser Forderung allerdings nachgekommen werden.
Mit der Reinigungsanlage von Boos lassen sich bis zu sechs Container pro Stunde reinigen. Je nach Verschmutzungsart und -grad können am Bedienpult acht verschiedene Reinigungsprogramme mit unterschiedlichen Reinigungsabläufen ausgewählt werden. Die Container-Reinigungsanlage wird batchweise betrieben. Die Behandlungsstufen bestehen aus Vorspülung, Hauptreinigung, Klarspülung und einer Abblasung. Beim Einschalten der Anlage wird das Abluftgebläse in Betrieb genommen. Ein Wahlschalter erlaubt den Betrieb der Anlage mit Standard-Container oder alternativ Sonder-Container mit Kopfüber-Reinigung. Die Vorspülung erfolgt innen und außen mit kaltem Wasser aus der Vorlage. Das Wasser aus der Vorspülung wird der Abwasserbehandlung zugeführt. Je nach Verschmutzungsgrad sind als Optionen in der Hauptreinigung die Möglichkeiten der Innen- und/oder Außenreinigung, Warm- oder Kaltwasserspritzung, Hochdruck- oder Normalspritzung mit oder ohne Wasserzusätze vorgesehen. Die Klarspülung wird mit VE-Wasser innen und außen durchgeführt. Das Wasser der Klarspülung kann zur Vorspülung des nächsten Gebindes verwendet werden. Anschließend werden die gereinigten Gebinde nochmals mit Hochdruckgebläsen allseitig abgeblasen. Eine gezielt angeordnete Hochdruck-Etikettenabspritzeinheit mit Schmutzaustragung kann optional nachgerüstet werden.
Einsatz bei Merck
In dem bei Merck neu errichteten Logistikzentrum werden alle innerbetrieblich eingesetzten Gebinde gesammelt, geprüft, nach Verschmutzungsgrad sortiert, gereinigt und den einzelnen Produktionsbetrieben wieder zugeführt. Aufgrund der vielfältigen und ständig wechselnden Verschmutzungsarten und dem Einsatz von unterschiedlichsten Containertypen wurde eine maßgeschneiderte Lösung installiert, die sich schnell an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen lässt. Die Reinigungsanlage mit Auffangwanne und höhenverstellbaren Kalottenfüßen wurde in einer Grube aufgestellt. Die Installation der Auffang- und Pufferbehälter mit der kompletten Pumpen- und Filtertechnik erfolgte in im Keller liegenden Energieräumen.
Konstruktive Feinheiten
Die maßgeschneiderte Reinigungskabine mit abgestuften Behandlungszonen in unterschiedlichen Spritzdruckvarianten und abgestimmter Filtertechnik zeichnet sich besonders durch einen geringen Energie- und Wasserverbrauch aus. Durch Einsatz von dynamischen Spritzdüsen werden die Container während den einzelnen Behandlungsprozessen mehrfach flächendeckend innen und außen abgespritzt. Die Innen- und Außenreinigung kann gleichzeitig oder getrennt durchgeführt werden. Eine nachgeschaltete Abblasung der Container erfolgt mit gefilterter Luft. Für unterschiedliche Verschmutzungsarten und Reinigungsleistungen stehen Spritzdruck-Varianten von 3 bis 100 bar mit passenden Aufheizeinrichtungen und Bad-Filtersystemen zur Verfügung. Eine generelle Kaltwasser-Vorspülung mit Container-Restentleerung ist ebenfalls in sämtlichen Behandlungsprogrammen vorgesehen. Das anfallende Abwasser wird direkt der Abwasserbehandlungsanlage von Merck zugeführt. Edelstahl-Kreiselpumpen und ein angepasstes Hochdruck-Pumpenaggregat in 100-bar-Ausführung versorgen das dynamische Düsensystem in den einzelnen Behandlungszonen. Eingesetzte Feinfilter mit Drucküberwachung verhindern das Verstopfen der Spritzdüsen. Als Badaufheizung kommt ein dampfbeheizter Gegenstromwärmetauscher zum Einsatz. Ein Regler mit Übertemperatursicherung sorgt für die richtige Behandlungstemperatur. Ein Abluftgebläse in Ex-Ausführung sorgt für eine ständige Abführung der Abluft, so dass in der Kabine ständig ein Unterdruck vorhanden ist.
Standard-Container werden über eine höhenverfahrbare Innen- und Außenreinigungsvorrichtung von oben flächendeckend gereinigt. Die Container ohne Entleerungsstutzen werden dagegen über eine Hebe-Kippvorrichtung in die Anlage gefahren und über eine verfahrbare Spritzeinrichtung von unten gereinigt. Eine Zentrierhilfe sorgt dafür, dass der Container in der richtigen Reinigungsstellung aufgegeben wird. Dies ist wichtig, da es Container gibt, die ein nicht zentriertes Mannloch besitzen. Durch den Einsatz einer SPS können sämtliche Reinigungsparameter wie Zeit, Temperatur und Druck verändert werden.
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