Viele erfahrene Betriebsingenieure, heute auch als Assetmanager o. ä. bezeichnet, sehen mit Besorgnis, welchen Weg Firmen wählen, um junge Hochschulabsolventen in den Besitz des wertvollen Erfahrungsschatzes der „Altgedienten“ zu bringen. Gemeinsame Arbeitszeiten von Vorgänger zu Nachfolger werden kürzer, ausführliche Übergaben finden seltener statt. Um einen geordneten Übergang handelt es sich in den seltensten Fällen. An dieser Stelle setzt der modular aufgebaute Zertifikatslehrgang „Betriebsingenieur VDI“ des VDI Wissensforums an. „Sicherheit geht jeden etwas an, denn Sicherheit ist unser höchstes Gut. Dabei dürfen wir keine Kompromisse eingehen“, so Andreas Axt, Maintenance Engineer bei der BASF. Axt schloss Ende 2016 als erster Absolvent den Lehrgang zum Betriebsingenieur ab.
Der Betriebsleiter und der Betriebsingenieur sind das wesentliche Glied in der Produktionskette, umgeben von Unterstützern und Zuarbeitern. Beginnend bei Produktionsplanung/Supplychain und deren enger Verzahnung mit dem Assetmanagement hat jedes Unternehmen in großer Anzahl Supportfunktionen aufgebaut. Insbesondere der Betriebsingenieur ist dabei zunehmend im Fokus, da ihm in der Regel die Verantwortung des Produktionsequipments obliegt. Diese Supportfunktionen beanspruchen in zunehmendem Maße das knappste Gut des Betriebsingenieurs: seine Arbeitszeit. „Vor Beginn jeder Arbeit muss es eine persönliche Gefährdungsbeurteilung sowie eine Sicherheitsbetrachtung geben. Dabei wird analysiert, welche Gefährdungen die anstehende Arbeit mit sich bringt und welche Gegenmaßnahmen im Ereignisfall nötig sind. Diese Absprachen werden schriftlich festgehalten. So machen wir uns ihre Bedeutung bewusst“, erläutert Axt und betont: „Es ist wichtig, dass wir als Betriebsingenieure diese Aufgabe eigenständig angehen. Wir sollten uns jedes Mal aufs Neue fragen, wie wir unsere Aufgaben sicher ausführen bzw. noch sicherer machen können.
Gerade hierfür war das Pflichtmodul 3 Instandhaltungsmanagement des Lehrgangs zum Betriebsingenieur eine große Hilfe. Ich bin mir sicher, dass ich meine Seminarunterlagen oft als Nachschlagewerk nutzen werde“, so das Fazit von Axt.
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Kurz und bündig :
Der Lehrgang „Betriebsingenieur VDI“ ist eine vom VDI gemeinsam mit Experten aus der Chemiebranche entwickelte praxisorientierte Qualifizierung. Inhalte sind Asset Management, Prozesstechnik, Anlagenbetrieb, -planung und -instandhaltung. Vier Pflicht- und drei Wahlpflichtmodule werden in maximal zwei Jahren belegt; der Preis des Lehrgangs ergibt sich aus der Wahl der Module. Nach dem absolvierten Zertifikatslehrgang ist der Teilnehmer berechtigt, die Engineering Card des VDI zu beantragen. Die Modulübersicht und ein Programm finden Sie auf www.vdi.de/betriebsingenieur_lehrgang. Weitere Informationen erhalten Sie über Mona Remmel, remel@vdi.de, Tel.: 0211/6214-606.