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Siemens treibt das digitale Unternehmen voran

Auf vier Standbeinen zu Industrie 4.0
Siemens treibt das digitale Unternehmen voran

Bei den künftigen Herausforderungen von Industrie 4.0 setzt Siemens auf das digitale Unternehmen. „Digital Enterprise ist für uns längst keine Vision mehr“, erklärte Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands der Siemens AG, auf der Hannover Messe. Der Weg zum Digital Enterprise umfasst vier Standbeine: Digital Enterprise Software Suite, industrielle Kommunikationsnetzwerke, Sicherheit in der Automatisierung und geschäftsspezifische industrielle Services.

Die Digital Enterprise Software Suite besteht aus Softwareprodukten in der diskreten Industrie, die alle Anforderungen der industriellen Wertschöpfungskette abdecken: Ihr Rückgrat ist Teamcenter, eine Softwareplattform für kollaboratives Produktdatenmanagement. Für Design und Planung kommen Tecnomatix und NX zum Einsatz. In der realen Produktion sind Produkte wie das Manufacturing Execution System (MES) Simatic IT und das Simatic S7-Controllerportfolio weltweit bewährt. Bei industrieller Kommunikation verfügt Siemens über ein umfassendes Angebot aufeinander abgestimmter Kommunikationsnetze von AS-Interface bis Industrial Ethernet mit den dazugehörigen Switches der Scalance X-Familie. Auch bei Industrial Security stellt Siemens der Industrie im Rahmen des „Defense in Depth“-Konzepts bereits ein breites Portfolio an Produkten und Services bereit. Dieses umfasst sowohl Anlagen- und Netzwerksicherheit wie auch Systemintegrität.

Im industriellen Servicegeschäft bietet Siemens klassische Dienstleistungen sowie datenbasierte Services, etwa die Plant Data Services, Plant Security Services und Plant Cloud Services. Die Plant Cloud Services für die Industrie basieren auf einer offenen Cloud-Plattform mit SAP Hana-Technologie. Siemens-Kunden sollen diese nutzen können, um Apps in der Cloud zu entwickeln, zu erweitern und zu betreiben.
Sammeln, analysieren, auswerten
Heute unterstützt die intelligente Datenanalyse und -auswertung industrielle Entscheidungsprozesse und trägt entscheidend zur Steigerung der Produktivität bei. „Digitalisierung steht längst nicht mehr nur für eine rasant anwachsende, weltweit generierte Menge an Daten“, so Helmrich weiter. „Digitalisierung bedeutet auch, Daten zu sammeln, Inhalte zu analysieren, daraus Schlussfolgerungen abzuleiten oder völlig neue Geschäftsmodelle zu entwickeln – und somit letztlich erheblichen Wert zu schaffen.“ Die Digitalisierung revolutioniert das globale Geschäftsgeschehen: Unternehmen können enger und schneller mit Partnern zusammenarbeiten, direkt mit Endkunden kommunizieren und gezielt auf deren spezifische Anforderungen eingehen.
„Die Digitalisierung löst eine neue Innovationswelle aus und eröffnet Unternehmen völlig neue Geschäfts- und Wachstumsmöglichkeiten. Diese rasanten technologischen Entwicklungen gilt es zu begreifen, anzunehmen und zu nutzen“, ergänzte Helmrich. Dabei steht die Industrie vor den enormen Herausforderungen einer möglichst kurzen Time-to-Market sowie einer hohen Flexibilität und Effizienz.
Helmrich erläuterte: „Nur wer in der Lage ist, die großen Datenmengen intelligent zu nutzen, sichert den entscheidenden Mehrwert für seine Kunden.“ Für das „Smart Data to Business“-Prinzip, nach dem Daten in Wissen und Geschäftsmodelle verwandelt werden, sieht Helmrich Siemens bestens gerüstet: mit seiner Kombination aus Domain-, Produkt- und Prozess-Know-how mit tiefen Software-, IT- und Analytik-Kenntnissen.
Digitalisierung in der Prozessindustrie
Der Trend zu Industrie 4.0 ist ein zentrales Thema für die diskrete Industrie, wird aber ebenfalls in der Prozessindustrie diskutiert. Insbesondere über den Lebenszyklus von Prozessanlagen spielt die Digitalisierung mit ihrem durchgängigen Datenmodell eine zunehmend wichtige Rolle. Der industrielle Service-Backbone ist hier die tragende Säule: „Auf der Grundlage des bestehenden Angebots zur Elektrifizierung und Automatisierung treibt Siemens die Digitalisierung auch in der Prozessindustrie voran und bereitet so in vertrauensvoller Partnerschaft mit seinen Kunden die Grundlage für die Entwicklung hin zu Industrie 4.0.“, so Helmrich. Obwohl ein Großteil der Prozessindustrien auch diskrete Anteile in ihren Fertigungsprozessen hat, wie bei der Verpackung in der Pharmabranche, unterscheiden sich deren Anforderungen von denen der diskreten oder auch der Hybridindustrie. Die Prozessindustrie ist derzeit geprägt von einer Volatilität und Heterogenität der globalen Märkte, einem hohen, vom Standort abhängigen Kostendruck, der Energie- und Ressourceneffizienz sowie einem demographischen Wandel, der sich nicht zuletzt in einem Fachkräftemangel für das Engineering und den Anlagenbetrieb niederschlägt. Siemens legt deshalb seinen Fokus auf drei zentrale Handlungsfelder: die digitale Anlage, Modularisierung und exzellente Produktion. Ein gemeinsames Datenmodell auf Basis des Comos-Portfolios für Lifecylce Engineering und Anlagenmanagement, die Kombination von vorkonfigurierten Betriebseinheiten über standardisierte Interfaces mithilfe des umfänglichen Automatisierungsportfolios sowie ein energieeffizienter Betrieb, die Fernwartung, die vorausschauende Instandhaltung und die Remote Services unterstützen dabei, die Vision der Industrie 4.0 auch in der Prozessindustrie zu definieren und zu implementieren.
Einsatzbeispiel Multi-Carrier-System
Die Optima consumer GmbH ist der erste Pilotkunde für das von Siemens und Festo gemeinschaftlich entwickelte Multi-Carrier-System. Das hochflexible Transportsystem lässt sich einfach und exakt in die vorhandene Intralogistik integrieren. Maschinenbauer und produzierende Unternehmen können mithilfe des neuen Transportsystems ihre Fertigungslinien und Maschinen schnell an unterschiedliche Formate, Größen und Produktarten sowie saisonale Anforderungen anpassen. Siemens unterstützt Anwender zudem bereits in der Design- und Konstruktionsphase durch Industriesoftware für die Modellierung und Simulationen des funktionellen Maschinendesigns. Das ermöglicht die Realisierung einer durchgängigen digitalen Prozesskette, angefangen beim Produkt- und Maschinendesign über das Engineering bis hin zur Produktionsautomatisierung.
Optima setzt als Pilotkunde das Multi-Carrier-System in seinen Abfüll- und Verpackungsmaschinen ein. Der Maschinenbauer brachte dabei seine langjährige Erfahrung und sein Know-how in die Entwicklung dieses Maschinenkonzepts ein. Mit dem Einsatz des Multi-Carrier-Systems will Optima die Fertigungs-Flexibilität seiner Kunden aus Branchen wie Food, Non-Food, Kosmetik und Pharma erhöhen.
Technische Basis des Multi-Carrier-Systems sind Linearmotoren von Festo für die Bewegung und genaue Positionierung der Transportwagen. Siemens hat sein umfangreiches Know-how im Bereich Automatisierung in die Entwicklung des Transportsystems eingebracht: Mit einem ganzheitlichen Engineeringansatz und einer integrierten Motion Control-Funktionalität lassen sich die Transportbewegungen präzise steuern und unterschiedliche Maschinenmodule in einem System koordinieren.
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