Startseite » Chemie »

Sommerhitze und Winterkälte sinnvoll nutzen

Strom sparen durch neue Technologien
Sommerhitze und Winterkälte sinnvoll nutzen

Sommerhitze und Winterkälte sinnvoll nutzen
Durch Umorganisation, den Einsatz effizienterer Technologien und optimierte Energieerzeugung ergibt sich in der Chemie- und Pharma-Branche ein Einsparpotenzial von bis zu 20 %
Heute betragen die Energiekosten in der Chemie- und Pharmabranche bereits zwischen 5 und 10 % der Herstellungskosten. Mit steigenden Energiepreisen wird dieser Kostenblock noch sehr viel größer ausfallen und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen belasten. Das Thema „Energie sparen“ rückt immer mehr in den Fokus der Unternehmenssteuerung. Zudem müssen die Unternehmen auf die Schonung der Ressourcen achten.

Die Experten des Energieberaters ECG Energie Consulting GmbH wissen aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung, dass in der Chemie- und Pharmabranche allein durch organisatorische Verbesserungen 5 bis 10 % Energie gespart werden können. Damit sind nicht nur die alt bekannten Maßnahmen wie „Licht ausmachen“ und „Türen zu“ gemeint. Ungenutzte Sparpotenziale liegen in der produzierenden Industrie vor allem bei Gebläsen, Förder- oder Absauganlagen, die während der Pausen oder beim Schichtwechsel leer laufen. Allein durch Reduzierung dieser Leerlaufleistungen kann der Jahresstrombedarf der jeweiligen Anlage um ca. 3 bis 5 % gesenkt werden.

Technisch und finanziell aufwendiger ist der Einsatz energieeffizienterer Technologien. Der finanzielle Input lohnt sich aber für die Umwelt und das Unternehmen: Damit können die Energiekosten um weitere 10 % senken. Die Produktionsanlagen in der Chemie- und Pharmaindustrie bieten durch ihre vielfältigen Energieanforderungen optimale Voraussetzungen einerseits für Effizienzverbesserungen beim Einsatz von Energie sowie andererseits für die Eigenproduktion des Energiebedarfs. Die Bedingungen sind hier günstig, weil in räumlicher Nähe oft unterschiedliche Produktionsanlagen mit einer sehr komplexen Energiebedarfsstruktur zum Einsatz kommen. Hier wird beispielsweise Energie in Form von Dampf unterschiedlichster Qualität benötigt. Die chemische Fertigung erfordert auch Prozess- und Klimakälte sowie Einrichtungen für die Entsorgung und Abwasserbehandlung. Ebenfalls einen großen Strombedarf haben Absauganlagen oder – speziell in der Pharma-Industrie – die Raumlufttechnik.
Investition in die Wärmerückgewinnung
Energiesparpotenziale eröffnen sich vor allem durch Investitionen in die Wärmerückgewinnung, um damit Heizwärme, Strom oder auch Kälte zu erzeugen. So kann man etwa im Sommer aus Abwärme Kälte erzeugen, beispielsweise bei der Verbrennung von Reststoffen, wie sie in manchen Pharma-Unternehmen geschieht. Standardmäßig wird der aus Abwärme erzeugte Dampf an warmen Tagen ungenutzt wieder rückgekühlt. Da im Sommer aber ein großer Klimakältebedarf (Kaltwasser 6°C/12°C) besteht, könnte der Dampf in dieser Zeit über eine Absorptionskältemaschine zur Kälteerzeugung genutzt werden.
In einer begutachteten Anlage konnten so 50 % des Sommer-Kältebedarfs erzeugt und damit etwa eine Gigawattstunde Strom pro Jahr eingespart werden – dies entspricht dem Stromverbrauch von rund 300 Haushalten. Zusammen mit der ohnehin erzielten Heizkostenersparnis aufgrund der Wärmerückgewinnung im Winter ergibt sich eine jährliche Stromkosteneinsparung von ca. 100 000 Euro. Die Investitionen in Höhe von rund 300 000 Euro hätten sich damit schon nach drei Jahren ausgezahlt – und dies auch ohne steigende Energiepreise. Dies zeigt, dass vermeintliche „Abfallprodukte“ häufig an anderer Stelle noch weitergenutzt werden können. Hier liegt in vielen Unternehmen noch viel Effizienzpotenzial brach.
Kraft-Wärme-Kopplung verwenden
Der breit gefächerte Bedarf der Chemie- und Pharma-Industrie an Strom, Wärme und Kälte eignet sich ebenso hervorragend für den Einsatz von energiesparenden Energieerzeugungstechnologien, beispielsweise der Kraft-Wärme-Kopplung. Auch hochinvestive Anlagen wie Biomassefeuerungen, die ganzjährig im Einsatz sein können, rechnen sich unter diesen Produktionsbedingungen.
Bei einem Chemieunternehmen, das u. a. Waschmittel produziert, konnten mit einer zusätzlichen Gasturbine die Stromkosten deutlich verringert werden. Das Unternehmen verfügte bereits über ein Sammelschienenheizkraftwerk mit einer Gasturbine und mehreren Dampfturbinen, um Dampf mit unterschiedlichem Druck bereitzustellen. Mit der zusätzlichen Gasturbine lässt sich nahezu der gesamte Strombedarf – bei gleichbleibendem Wärmebedarf – aus eigener Erzeugung decken. Bei einem Investitionsvolumen von rund 10 Mio. Euro spart das Unternehmen unter Berücksichtigung des Brennstoffmehrbedarfs so jedes Jahr rund 3 Mio. Euro.
Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de