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Stabiles Wachstum bei Turck

Gruppenumsatz wird 2014 um rund fünf Prozent steigen
Stabiles Wachstum bei Turck

Das Mühlheimer Familienunternehmen rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2014 mit einem konsolidierten Gruppenumsatz von rund 470 Mio. Euro. Nach Angaben von Turck-Geschäftsführer Christian Wolf kann das Familienunternehmen damit bis zum Jahresende eine Umsatzsteigerung von über fünf Prozent realisieren. Auf der SPS IPC Drives in Nürnberg stellt der Automatisierungsspezialist erneut eine Reihe neuer Produkte vor.

Autorin Daniela Held Redakteurin, cav chemie anlagen verfahren

Das Wachstum des Mühlheimer Familienunternehmens Turck ist ungebrochen. Wie auch schon im Jahr 2013 erwartet der Automatisierungsspezialist eine Umsatzsteigerung von rund 5 %. „Wir haben noch einige Wochen vor uns aber ich denke ich kann schon jetzt mit großer Sicherheit prognostizieren, dass wir den Umsatz im Jahr 2014 auf mindesten 470 Mio. Euro steigern“, erklärte der Geschäftsführer Christian Wolf im Rahmen einer Pressekonferenz in Bochum. „Aufgrund der gedämpften Konjunkturerwartungen haben wir eine solide Zahl kalkuliert, erwarten aber, dass wir bei der Umsatzsteigerung auf jedenfall über die 5-%-Marke springen.“
Mit mehr als 10 % Wachstum war das Unternehmen auf dem deutschen Markt überdurchschnittlich erfolgreich, ebenso wie in Nordamerika, wo Turck 6 % Zuwachs erreichte. „Wir haben in Deutschland neue Kunden gewinnen können, was ein Qualitätsmerkmal ist, denn die deutschen Anwender sind sehr anspruchsvoll“, sagte Wolf. Das Wachstum in Europa war sehr uneinheitlich. Während in einigen von der Eurokrise besonders gebeutelten Länder wie Italien und Portugal die Verkaufszahlen zurückgingen, konnte in Polen und Russland ein Wachstum von 40 % und mehr erreicht werden. Insbesondere in Russland erzielt Turck einen Großteil des Umsatzes mit Prozessautomation für die Öl- und Gasindustrie.
„Da die Märkte sehr volatil sind, haben wir uns als Unternehmen auf ein durchschnittlich einstelliges Unternehmenswachstum eingestellt und versuchen dennoch mehr zu wachsen als der Markt“, resümierte Wolf. Trotz der aktuell eher trüben Konjunkturindikatoren glaubt Wolf auch an ein weiteres Wachstum im Jahr 2015: „Wir glauben dass wir 2015 realistisch um mindestens 5 % wachsen können, sodass wir nächstes Jahr die 500-Mio-Euro-Grenze erreichen oder sogar überspringen.“
Investitionen in die Zukunft
Um auch weiterhin besser als der Markt zu wachsen, investiert Turck kontinuierlich in die Zukunft. Das gilt nicht nur für die Produktentwicklung, sondern betrifft alle Unternehmensbereiche. Der Geschäftsführer stellte in Bochum die strategische Agenda 2020 vor. Sie umfasst sowohl die Internationalisierung, den Service und den globalen Produktionsfootprint als auch eine Reduktion der Komplexität des Produktportfolios, verstärkte Engineering-/Produktkostenbetrachtung und eine Vertikalisierung der Vertriebsstruktur.
Zwischen 2012 und 2016 betrugt allein die Investitionssumme in Gebäude, Fertigung, Logistik und IT-Lösungen rund 100 Mio. Euro. Im Zuge der Internationalisierungsstrategie hat Turck in den letzten zehn Jahren zudem 13 neue Landesgesellschaften gegründet. Aktuellstes Beispiel ist die Akquisition des langjährigen kanadischen Vertriebspartners Chartwell Automation. Turck hat 50 % der Anteile der Chartwell Automation Inc. übernommen, die seither unter Turck Chartwell Canada Inc. firmiert. Am 1. Oktober 2017 wird der Mülheimer Automatisierungsspezialist auch die restlichen Anteile erwerben und damit 100-Prozent-Eigentümer der neuen Landesgesellschaft Turck Canada Inc. werden. Mark und Steve Boehmer, die beiden Gründer von Chartwell, werden das Unternehmen weiterhin als Geschäftsführer und Vertriebsleiter führen. In diesem Jahr erwartet Turck Chartwell Canada einen Umsatz von rund 14 Mio. CDN $.
„Mit dieser Vereinbarung gehen wir den nächsten Schritt in unserer Internationalisierungsstrategie“, erklärt Wolf. „Um unsere führende Marktposition in Nordamerika weiter auszubauen, haben wir beschlossen, unser Engagement in Kanada zu intensivieren. So erzielen wir in den USA, Mexiko und Kanada in diesem Jahr einen Umsatz von mehr als 250 Mio. US $.“
Multiprotokoll-Block-I/O-Reihe
Eine Komplexitätsreduktion versucht Turck durch verstärkte Plattformstrategien zu erreichen. Dazu gehören z. B. die Block-I/O-Module für den automatischen Betrieb in Profinet-, Ethernet/IP- und Modbus-TCP-Netzen. Zur SPS IPC Drives in Nürnberg stellt das Unternehmen ultrakompakte Block-I/Os für Analogsignale vor. Dazu wurde die Multiprotokoll-Block-I/O-Reihe TBEN-S um Geräte mit universellen Analogein- oder -ausgängen erweitert. Die Analogeingänge der Multiprotokoll-Ethernet-Module können vier unterschiedliche Eingangssignalformen verarbeiten: neben Spannungs- und Stromsignalen auch Signale von Widerstandsmessern (Pt100, Pt1000) oder Millivolt-Signale, wie sie etwa Thermoelemente ausgeben. Auch die Module mit Analogausgängen sind für Spannungs- und Stromsignale geeignet. Mit den TBEN-S-Modulen lassen sich so Applikationen, die früher drei verschiedene Block-Modultypen erforderten, mit einem einzigen Modul realisieren. Die vollvergossenen IP 67-Module sind nur 32 mm breit und 144 mm kurz und ermöglichen die Montage direkt auf der Maschine. Trotz der kompakten Bauform lässt sich jedes TBEN-S-Modul ohne zusätzliche Gateways in jedem der drei Ethernet-Systeme Profinet, Modbus TCP oder EtherNet/IP betreiben. Dank der Multiprotokoll-Technologie erkennen die Geräte das jeweils eingesetzte Protokoll automatisch.
Kapazitive Sensoren mit Ein-Klick-Teach
Darüber hinaus stellt Turck auf der SPS IPC Drives mit der BCT-Reihe die nächste Generation kapazitiver Sensoren vor, die vor allem für die Füllstanderfassung eingesetzt werden. Statt wie bisher über ein Potenziometer, lassen sich die Sensoren mit nur einem Tastendruck auf ihr jeweiliges Medium einstellen. Der BCT legt dabei selbsttätig den Schaltpunkt so fest, dass Anhaftungen an der Behälterwand oder Verschmutzungen der Sensorkappe keine Fehlschaltungen verursachen. Eine logische Prüfung der gewählten Einstellung verhindert außerdem Fehlprogrammierungen bei schwach detektierbaren Medien. Die BCT-Familie gibt es als universelle Öffner/Schließer in zylindrischer Bauform als M18- und M30-Version. Das Umstellen der Ausgangscharakteristik erfolgt ebenfalls per Tastendruck. Alle Versionen sind mit PNP- oder NPN-Ausgang verfügbar. Für Applikationen, die gegen unbefugtes Verstellen des Sensors gesichert werden müssen oder in denen der Sensor nach dem Einbau nicht mehr erreichbar ist, ist auch eine Variante mit Teach-Ausgang erhältlich, die über einen Teach-Adapter ebenso einfach eingelernt werden kann
Hygienische Anschlusstechnik
Die Hygienic-Reihe für besonders sensible Bereiche – auch mit unmittelbarem Kontakt zu Lebensmitteln – ist ohne kleine Zwischenräume konstruiert, sodass sich keine Verunreinigungen festsetzen können. Dafür sorgen auch die glatten Oberflächen der Gehäusewerkstoffe und die Überwurfmuttern zum Fixieren von Steckverbindungen aus V2A-Stahl. Die verwendeten Leitungsmaterialien der Hygienic-Reihe sind Ecolab-zertifiziert und FDA-konform. Die Leitungen sind damit sowohl gegen die Reinigungsmittel der Food&Beverage-Branche als auch gegen Mikroben und Hydrolyse beständig.
Für weniger sensible Bereiche gibt es eine Variante mit Leitungen aus FDA- und Ecolab-zertifizierten Materialien. Die Leitungsqualitäten und Werkstoffe entsprechen denen der Hygienic-Reihe, die Stecker sind allerdings klassisch konstruiert. Mit diesen Features sind die Leitungen optimal für die peripheren Bereiche der Lebensmittelindustrie geeignet. Beide Anschlusstechnik-Serien sind in den Leitungslängen 2, 5 und 10 m mit geradem und gewinkeltem Stecker verfügbar. Anschlussseitig sind M12-Stecker in 4- oder 5-poliger Ausführung oder M8-Stecker mit 3 oder 4 Adern erhältlich.
Erweiterung und Schiffszulassung für I/O-System
Die Modulpalette für das I/O-System Excom wurde um ein Widerstands- und ein 2-/3-Sensor-Modul erweitert. Das 4-kanalige Widerstandsmodul TI41 eignet sich zum Anschluss von Pt100-, Ni100– und Cu100-Temperaturfühlern in 2-, 3– oder 4-Leitertechnik. Mit 16 Bit bieten die Module eine besonders hohe Auflösung der Messbereiche. So lassen sich Applikationen im chemischen wie pharmazeutischen Umfeld realisieren, in denen auf 1/10 K genau gemessen werden muss.
Über das digitale Eingabemodul DI40-N kann der Anwender 3-Draht-NPN- und PNP-Sensoren anschließen. Die 3-Draht-Sensoren werden dabei direkt vom Excom-System versorgt – eine externe Verdrahtung der Hilfsenergie ist nicht erforderlich. Das diagnosefähige Modul liefert auch bei angeschlossener 3-Draht-Sensorik Informationen über fehlerhafte Peripherie. Neben 3-Draht-Sensoren können auch Sensoren nach Namur (DIN EN 60947–5–6) oder mechanische Kontakte angeschlossen werden. Auch bei der Verwendung mechanischer Kontakte ist eine Drahtbruch- oder Kurzschlussüberwachung möglich. Wie bei allen Excom-Modulen erfolgt die Einstellung der Parameter wie etwa Leitungsüberwachung, Ersatzwertstrategie und Dämpfung kanalweise und wird ausschließlich vom Leitsystem initiiert.
Darüber hinaus wurde das I/O-System Excom für maritime Anwendungen zertifiziert und kann nun auch in Applikationen eingesetzt werden, die eine Zertifizierung vom Germanischen Lloyd, Det Norske Veritas, Bureau Veritas oder Lloyd‘s Register erfordern. Dazu gehören beispielsweise der Einbau in Pulte, Gehäuse oder Schränke an Bord von Seeschiffen, Tankern oder Ölplattformen. Turck hat speziell für die erhöhten Anforderungen im Schiffbau einen eigenen Modulträger konzipiert, der mechanisch verstärkt wurde, sodass ein sicherer Einsatz an Bord gewährleistet ist. Das Excom-System kann sowohl in Zone 2 als auch Zone 1 Installiert werden. Alle Module mit eigensicheren Stromkreisen bis in Zone 0 können im Marine-Ship-Approved-Baugruppenträger verwendet werden und sind für den Einsatz im maritimen Umfeld zugelassen.
prozesstechnik-online.de/cav1114###
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