Startseite » Chemie »

Tor zur intelligenten Vernetzung

Digitale Geräteplattform für die MSR- und Analysentechnik
Tor zur intelligenten Vernetzung

Tor zur intelligenten Vernetzung
Mit der Geräteplattform EDIP lassen sich unterschiedliche Hardware-Modulbaukästen realisieren
Bürkert stößt mit der Einführung der Geräteplattform EDIP das Tor zur intelligenten Vernetzung auf. Die Plattform umfasst eine Vielzahl an Funktionen, die eine Systemintegration neuer Geräte erleichtert. Mit dieser Technik ausgestattet sind beispielsweise die völlig berührungslos arbeitenden Flowave-Durchflussmessgeräte.

Der Begriff Industrie 4.0 steht für eine durchgängige digitale Ausrichtung industrieller Prozesse. Mit der Geräteplattform EDIP (Efficient Device Integration Platform) wird Bürkert dem steigenden Marktbedarf nach elektrischen Integrationslösungen gerecht. Während bei einer Kombination mehrerer Ventilfunktionen die Signalanzahl noch überschaubar ist, steigt die Informationsanzahl mit einer Anbindung von Sensoren deutlich an. Die Geräteplattform EDIP vereinheitlicht Bedienung, Kommunikation und Schnittstellen der Prozessgeräte. Sie besteht im Wesentlichen aus den drei Säulen Kommunikation, Software und Hardware. Das Rückenmark und Bindeglied von EDIP ist eine digitale Schnittstelle, die dem CANopen-Standard entspricht. Ein weiterer wichtiger Baustein von EDIP ist die PC-Software Communicator. Das auf Windows basierende Programm dient der Konfiguration bzw. Parametrierung aller neuen Produkte mit elektrischen Komponenten. Neben der Grundfunktion Konfiguration/Parametrierung beinhaltet die Software unter anderem auch Datenlogger, Oszillograph, grafische Programmieroberfläche und eine Lizenzverwaltung. Vorgenommene Einstellungen lassen sich abspeichern, modifizieren, ausdrucken und auf andere Geräte übertragen. Ein Zugriff auf das Netzwerk ist im laufenden Betrieb möglich und auch die Option mehrere Geräte gleichzeitig anzuschließen ist gegeben.

Mit EDIP lassen sich unterschiedliche Hardware-Modulbaukästen realisieren. So eignet sich die Geräteplattform sowohl für kompakte Feldgeräte, IP-geschützte Module als auch für die Verwendung in Schaltschränken. Sowohl die Flowave-Durchflussmessgeräte und das Online-Analysesystem als auch als auch die neuesten Massendurchflussregler und elektromotorischen Prozessregelventile basieren auf EDIP.
Berührungslose Durchflussmessung
Flowave ist ein Kompaktgerät zur Durchflussmessung in flüssigen Medien und besteht in einer ersten Ausführung aus einem Transmitter mit oder ohne Display und einem Sensor mit Clamp-Prozessanschlüssen. Die zugrunde liegende Surface-Acoustic-Wave (SAW)-Technologie nutzt für die Messung eine Wellenausbreitung wie bei seismischen Aktivitäten. Die Messung findet ohne jeden Kontakt von Sensorelementen zum Medium statt. Es gibt keinerlei Einbauten oder Verengungen und damit auch keine Toträume im Messrohr und keinen Druckabfall. Die Rohrinnenseite kann mit der gleichen Oberflächengüte hergestellt werden wie der Rest der Rohrleitung und unterscheidet sich hinsichtlich Hygiene, Reinigung und Strömungsverhältnissen nicht von jedem anderen geraden Rohrstück. Die Auswahl des passenden Sensors ist einfach, da sich die Sensorvarianten hauptsächlich auf Nennweite und Prozessanschluss begrenzen. Das Messgerät kann in horizontaler und vertikaler Einbaulage betrieben werden und arbeitet auch bei stehenden Flüssigkeiten, sodass selbst bei kleinstem Durchfluss Messergebnisse vorliegen. Störungen durch Anlagenvibrationen sind ausgeschlossen. Auch magnetische und elektrische Effekte beeinflussen die Messung nicht.
Sowohl der Transmitter als auch der komplette Sensor inklusive Messrohr erfüllen höchste hygienische Ansprüche, weshalb Flo-wave insbesondere auch für die Pharma-, Lebensmittel-, Getränke und Kosmetikbranche geeignet ist. Neben der Messung von Durchfluss und Temperatur wird das Gerät im nächsten Schritt um weitere Messwerte wie Dichte und Massendurchfluss erweitert werden.
Die SAW-Wandler als fester Bestandteil des Messrohres sind über ein Messwerterfassungsmodul mit einem Transmitter verbunden, der sowohl das Bedieninterface beinhaltet als auch die nötigen Ausgangssignale erzeugt. Der Transmitter basiert auf der Elektronikplattform EDIP. Die Verbindung der elektrischen Baugruppen ist nicht wie in der Vergangenheit analog, sondern digital ausgelegt. Flowave ist komplett aus Edelstahl gefertigt und in den Rohrnennweiten DN 15, DN 25, DN 40 und DN 50 mit Rohr- bzw. Clamp-Anschlüssen nach ASME, ISO und SMS verfügbar. Das Display als eigenes Modul kann seitlich oder oberhalb des Transmitters angeordnet werden. Als Ausgangssignale stehen ein Analogausgang (4…20 mA) sowie ein digitaler Ausgang zur Verfügung. Ein weiteres Signal kann per Parametrierung zwischen Analog- und Digitalausgang umgeschaltet werden. Das Gerät misst den Volumendurchfluss mit einer Genauigkeit von 0,4 % vom Messwert. Die Temperatur wird mit einer Genauigkeit von ±1 °C gemessen. Je nach Nennweite liegt der Nenndruck bei #40 bar. Der Mediumtemperaturbereich ist so ausgelegt, dass sich sowohl CIP- als auch SIP-Reinigungsverfahren durchführen lassen.
prozesstechnik-online.de/cav0715462

Durchgängig digitale Geräteplattform

3805295

Nachgefragt

cav: Wie entstand die Idee zu EDIP?
Mungee: Die grundlegenden Ideen zu EDIP basieren auf eindeutigen Vorteilen für unsere Kunden. Eine der wichtigsten Aufgaben bei der Entwicklung neuer technischer Produkte besteht darin, komplexe Technologien für jeden Benutzer handhabbar zu machen. Dabei sind uns allen Vorbilder wie z. B. Smartphones bekannt. Bürkert ermöglicht mit der Geräteplattform EDIP eine intelligente Vernetzung.
cav: Ist EDIP nur ein einheitlicher Standard zur Datenübertragung oder steckt mehr dahinter?
Mungee: Die Bürkert-Geräteplattform wird in Zukunft Bedienung, Kommunikation und Schnittstellen vieler Geräte vereinheitlichen. Man kann sich EDIP als einen großen Baukasten vorstellen, dessen Bausteine beinahe beliebig miteinander kombiniert werden können. Die Plattform besteht im Wesentlichen aus den drei Säulen Kommunikation, Software und Hardware. Alle elektronischen Bürkert-Geräte werden diese Schnittstelle zukünftig unterstützen.
cav: Welche Funktionen umfasst EDIP?
Mungee: Die wesentlichen Eigenschaften von EDIP sind: einheitliche Benutzerführung, intuitive Touchscreen-Bedienung, Einbindung in übergeordneten Steuerungen, modularer Aufbau zur Anpassung an individuelle Prozessbedürfnisse und Auto- Adressierung von Geräten.
cav: Welche Daten kann man über EDIP erhalten?
Mungee: Neben Prozess- und Gerätedaten wird eine Vielzahl von weiteren Informationen auf den Geräten gespeichert, die über eine digitale Schnittstelle (büS/Bürkert System Bus) übertragen werden können. Diese Daten ermöglichen Fehlersuche, Wartung, Kalibrierung, Diagnose.
cav: Können die in EDIP eingebundenen Geräte direkt untereinander Daten austauschen?
Mungee: Ja, das können sie. Das Rückenmark und Bindeglied von EDIP ist die büS-Schnittstelle, die dem CANopen-Standard entspricht und darüber hinaus noch einige nützliche Dienste aufweist. Bei diesem Konzept ist kein Master notwendig. Alle Teilnehmer in einem büS-Netzwerk sind gleichberechtigt. Die Adressvergabe für die Teilnehmer erfolgt automatisch. Der Nachrichtenempfänger überwacht seine Informationslieferanten und meldet bei Ausbleiben der Informationen einen Fehler. Bei Ausfall eines Geräts hat man die Möglichkeit einer schnellen und einfachen Parameterübertragung durch den Austausch des Speichermediums.
cav: Wie viele Geräte kann man in die EDIP-Plattform einbinden?
Mungee: Physikalische Einschränkungen wie verwendete Kabel, Steckverbinder oder die EMV-Umgebung können die Anzahl der Teilnehmer einschränken, sodass in der Praxis kaum mehr als 64 Teilnehmer zum Einsatz kommen dürften.
cav: Ist EDIP kompatibel zu Systemen anderer Hersteller?
Mungee: Die digitale Schnittstelle entspricht zum größten Teil dem CANopen-Standard und ist zu diesem auch immer abwärtskompatibel, d.h. Geräte können aus dem büS- Mode in den CANopen-Mode umgeschaltet werden. Die Steuereinheit (SCU) Typ ME2X ist modular konzipiert. Das Gateway-Modul ME23 wird neben dem büS-Input- und büS-Output-Modul auf eine gemeinsame Backplane gesteckt, die Hutschienenmontage erlaubt. Damit kann die Feldgerätebene an Industrial Ethernet angebunden werden. Optional können I/O-Module integriert werden. Durch diese Produkte wird die Plattform derzeit beispielsweise in der Trinkwasser- aufbereitung, Brennersteuerung, Begasung und Pharmaindustrie erfolgreich angewendet. Dank EDIP lassen sie sich problemlos in durchgängig digitalisierte industrielle Prozesse integrieren.
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de