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Traumpaar reduziert ungeplante Stillstände

Hardware-Software-Duo optimiert Rundgänge in Raffinerie
Traumpaar reduziert ungeplante Stillstände

Ex-Mobile-Computer plus ausgeklügelte Software gleich strategische Instandhaltung par excellence: So lautet die Erfolgsformel einer deutschen Raffinerie. Durch den Einsatz der Instandhaltungssoftware Intelatrac von Wonderware und des Ex-Mobile-Computers von Bartec konnte das Unternehmen seine ungeplanten Ausfälle erheblich reduzieren. Angesichts der Unsummen, die jeder einzelne Stillstand einer petrochemischen Anlage kostet, eine mehr als lohnende Investition.

Der Autor: Benedikt Eckert Produktmanager Mobile Computing, Bartec

Bei Primation stehen seit jeher die Prozesse im Fokus. Angefangen hat das Unternehmen mit statischen Systemen zur Überprüfung von Messstellen. Nun verfolgt der Systemintegrator mit einer dynamischen Lösung einen moderneren Ansatz. Josef Pfiffer, Geschäftsführer Primation: „Die Ex-Mobile-Computer-Lösung zur strategischen Planung und Durchführung von Rundgängen hat sich bereits bezahlt gemacht, wenn sie nur einen Anlagenstillstand verhindert. Der Return on Investment (ROI) von Software und Hardware als Komplettpaket beginnt bereits bei sechs bis neun Monaten.“
Wenige Ausfälle, hohe Verfügbarkeit
Um ungeplante Stillstände gezielt zu reduzieren, verlässt sich eine Raffinerie in Deutschland bereits seit einigen Jahren auf eine Ex-Mobile Computer-Lösung von Bartec. Dem Betreiber ist eine ständige Optimierung der Abläufe ein wichtiges Anliegen. Wenn zum Beispiel etwas undicht ist, kann das Prozessleitsystem dies nicht erkennen. Bei einem strategisch durchgeführten Rundgang kommt das Problem jedoch ans Tageslicht. Durch die Einführung der Geräte sank die Rate der ungeplanten Ausfälle erheblich. Nur ein Beispiel: Ein Mitarbeiter erkennt einen verdreckten Filter vor einem Lüfter, der für die Kühlung eines Motor verantwortlich ist. Fällt die Kühlung aus, tut dies über kurz oder lang auch der Motor und verursacht damit schlimmstenfalls Produktionsausfälle oder zumindest unnötige Reparaturkosten.
In der petrochemischen Anlage führen mehr als 100 Anwender verschiedene Rundgänge durch. Dafür stehen im Unternehmen Bartec-Mobile-Computer MC 9090ex, Zone 1 zur Verfügung. „Das Tool ist den Mitarbeitern in Fleisch und Blut übergegangen. Dabei ist die eigene Sprache ein unbedingtes Muss“, betont Benedikt Steinberger, Produktmanager Intelatrac bei Primation. „Außerdem ist es elementar, die Rundgänger beim gesamten Projekt miteinzubeziehen.“
In der Raffinerie gibt es sowohl Ex-Zone-1- als auch Ex-Zone-2-klassifizierte Bereiche, aber die Betreiber gehen auf Nummer sicher. Damit es zu keiner Verwechslung der Geräte kommen kann, setzt das Unternehmen nur Geräte der obersten Kategorie ein. So besteht kein Risiko, mit dem verkehrten Gerät in die falsche Zone zu geraten.
Wertvolles Analyse- und Auswertetool
Die Bedienung des Gerätes erfolgt zum Großteil mit Handschuhen, da hilft die Eingabe über wenige Funktionstasten. Denn auch in ein paar Metern Höhe oder bei Regen und Schnee muss eine sichere Bedienung gewährleistet sein.
Bei der Erstellung der Rundgänge wird festgelegt, was zu überprüfen ist. Wer darf wo, wann und was prüfen? Dies ist insbesondere im Ex-Bereich wichtig, da der Mitarbeiter über geeignete Qualifikationen verfügen muss.
Auf dem Mobile Computer erscheinen die jeweiligen Rundgänge: Ist etwas nicht in Ordnung, stellt das Gerät zusätzliche Fragen, die beantwortet werden müssen. „Die Software macht Engpässe in der Abwicklung schon lange vorher sichtbar“, meint Steinberger. „Um die Lage zu entspannen, können Rundgänge verschoben oder externe Kräfte hinzugezogen werden.“ Da sich Mitarbeiter unterschiedlichen Schichten zuordnen lassen, erlaubt dies nicht zuletzt auch eine gleichmäßige Verteilung der Rundgänge.
Die clevere Software liefert auch Hinweise auf „bad actors“. So kann die Raffinerie Schwachstellen und störanfällige Anlagenteile identifizieren, etwa welche Pumpen, von welchem Hersteller regelmäßig oder öfters als andere ausfallen.
So funktioniert Instandhaltung heute
Nach der Anmeldung zeigt der handliche Ex-Mobile-Computer dem Personal an, welche Rundgänge aktuell anstehen. Für die jeweilige Tour sind für die zu prüfenden Komponenten bestimmte Größen wie zum Beispiel Eingangs- und Ausgangsdruck hinterlegt. Die Identifizierung erfolgt über RFID-Tags, was ganz nebenbei auch sicherstellt, dass nichts an falscher Stelle eingetragen wird: Die Software springt automatisch an die richtige Stelle in der Fragenliste. Da die einfache Bedienbarkeit im Vordergrund steht, werden nach Möglichkeit geschlossene Fragen gestellt, die über eine Auswahlliste beantwortet werden können. Die häufigste Antwort findet man immer ganz oben in der Auswahlliste. Anhand der Antworten lässt sich frühzeitig erkennen, ob eine Messstelle problematisch ist und ob ein Eingreifen notwendig ist.
Die detaillierten Anweisungen helfen neuen Mitarbeiter oder externen Kräften, sich schnell in die Materie einzuarbeiten. Von Planungsseite wird somit sichergestellt, dass alle Mitarbeiter auf dem gleichen Stand sind. Die Informationen können dabei bis hin zu Explosionszeichnungen im PDF-Format reichen. Da sich in allen Branchen ein gewisser Trend zur Auslagerung von Rundgängen beobachten lässt, kommt solchen Features immer mehr Bedeutung zu.
Grundsätzlich gibt es zwei Varianten der Datenübertragung: Entweder sendet der Mobile Computer seine Informationen, nachdem er nach dem Rundgang in die Ladestation gestellt wurde oder die Daten werden drahtlos sofort während der Runde übertragen bzw. sobald sich der Mitarbeiter im Bereich eines WLANs aufhält.
Ganz sicher nicht manipulierbar
Die komplette Historie ist als Graph darstellbar und damit wesentlich anschaulicher als jede Tabelle. Ausreißer lassen sich unmittelbar erkennen. Die Daten sind nur von Berechtigten überschreibbar. Dies ermöglicht auch ein Feedback, ob die gemessenen Werte richtig sind. Erledigte Rundgänge werden auf der To-do-Liste abgehakt.
Der Rundgänger kann individuelle Notizen zu den einzelnen Arbeitsschritten eingeben, die die Software durch Angabe von Datum, Uhrzeit und Namen des Mitarbeiters ergänzt. Alle Ergebnisse lassen sich automatisiert per Mail verschicken. Gab es zum Beispiel Probleme bei einem der Rundgänge, kann ein Vorgesetzter oder die Werksleitung informiert werden. Die erfassten Daten können die Anwender in diversen Softwareprogrammen wie Excel weiterverarbeiten.
Ein weiteres sehr nützliches Feature: Informationen einer Schicht, die über die verschiedenen Mobile Computer erfasst wurden, werden zusammengefasst und als komplettes Schichtbuch an die Kollegen übergeben. Dies ermöglicht einen nahtlosen Übergang aller Informationen von einer Schicht zur nächsten.
Alle Dokumente sind auf Knopfdruck erstellbar. Der Report erlaubt eine durchgängige Nachvollziehbarkeit und bietet der Raffinerie bei Tausenden von Messstellen wesentlich mehr Transparenz. Und: Die Ex-Mobile-Computer-Lösung kann mit wenig Papier eine hohe Betriebssicherheit gewährleisten. Ein Aspekt, der auch die Berufsgenossenschaft zufriedenstellt. Im Falle eines Falles können die Daten der Rundgänge auch als Beweis dienen, denn die Dokumentation ist im Gegensatz zu Excel-Listen nicht manipulierbar.
prozesstechnik-online.de/cav1213423
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