Trockenlaufende Vakuumpumpen sind heute so konzipiert, dass sie die Anfor- derungen nach Energieeffizienz, Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit besser erfüllen können als herkömmliche Pumpsysteme. Trotz höherer Anfangsinvestitionen amortisieren sie sich nach vergleichsweise kurzer Zeit. Sie nutzen die Prozessenergie besser und ihre robuste Bauweise verringert Stillstandzeiten.
Der Autor: Rudi de Koninck Sales Manager – Process Industries, Edwards
Die Produktionsbedingungen in der chemischen Industrie bergen viele Herausforderungen und Gefahren sowohl für das Produkt als auch die Mitarbeiter und die Umwelt. Insbesondere bei der Herstellung von petrochemischen oder pharmazeutischen Komponenten sind zuverlässige Anlagen notwendig, um die besten Prozessbedingungen und größtmögliche Sicherheit zu bieten. In der Regel setzt man hier Vakuumpumpen ein, die je nach Anwendung den Prozess sicherer gestalten, indem kritische Gase abgepumpt werden, oder die Effizienz der Anlage durch einen geringeren Energiebedarf erhöhen. Entscheidend für den Produktionserfolg ist jedoch die Wahl der richtigen Systeme. Denn damit lassen sich Produktionszeit, konstante Produktqualität und Reproduzierbarkeit, Energiebedarf sowie die Prozesssicherheit und Auswirkungen auf die Umwelt direkt beeinflussen. Neben einer hohen Leistungsfähigkeit kommt es bei den installierten Systemen darauf an, dass sie auch unter rauen Produktionsbedingungen keine Schwachstelle im Herstellungsprozess darstellen. Für Vakuumpumpen gilt daher: Sie müssen resistent sein gegen Feuchtigkeit, Staub sowie ätzende und leicht entflammbare Gase oder Flüssigkeiten.
Die moderne Pumpentechnologie von Edwards setzt auf trockenlaufende Vakuumpumpen, die zuverlässig Gase abpumpen und Vakuum erzeugen und gleichzeitig selbst keine Unsicherheit in potenziell gefährlichen Umgebungen darstellen. Für anspruchsvolle Industrieanwendungen entwickelt, haben diese Pumpen einen entscheidenden Vorteil: Die einzelnen Bauteile werden weder mit Wasser noch mit Öl abgedichtet, gekühlt oder geschmiert. Für den Produktionsprozess bedeutet dies ein besonders geringes Kontaminationsrisiko, was die Produktqualität entsprechend erhöht. Zudem sind die Pumpen unanfällig für eine ungewünschte chemische Reaktion mit Prozessgasen. Gleichzeitig sinken die Wartungskosten deutlich, da regelmäßige Ölwechsel entfallen. Durch ihre spezielle Bauweise nutzen trockenlaufende Vakuumpumpen die Prozessenergie besonders effizient. Zwar liegen die Anschaffungskosten für diese Pumpsysteme über denen der klassischen Vakuumpumpen, doch ergeben sich Einsparungen bei den Betriebskosten in einem Umfang, die die trockenlaufenden Pumpsysteme für die Industrie äußerst rentabel machen.
Atex-zertifiziert für hohe Ansprüche
Die Pumpenbaureihen von Edwards sind speziell für den Einsatz in chemischen Produktionsstätten sowie in der Großindustrie konzipiert. Während die CXS-Pumpen, zertifiziert nach Atex-Kategorie 2 und 3, vor allem für den Einsatz in anspruchsvollen chemischen Prozessen geeignet sind, bei denen es auf die kontinuierliche Förderung von beispielsweise korrodierenden Flüssigkeiten ankommt, zeigen die robusten GXS-Pumpen ihre Leistungsfähigkeit beim Pumpen großer Gasvolumina. Dies ist inbesondere bei der Beschichtung von Solarzellen und Glas sowie der LED-Fertigung erforderlich. Je nach Applikation hat der Anwender somit die Wahl, für sich die passende Vakuumpumpe zu wählen.
Die Vakuumpumpen der CXS-Baureihe zeichnen sich durch hohe Zuverlässigkeit bei einem gleichzeitig besonders flexibel einstellbaren Vakuum bis 10-3 mbar aus. Eine neuartige Kompressions- und Motortechnologie ermöglicht eine Pumpgeschwindigkeit je nach Ausführung zwischen 160 m3h-1 und 250 m3h-1. Auf diese Weise fördern die CXS-Pumpen bis zu 1 l Flüssigkeit pro Minute kontinuierlich und dies bei einem Lärmpegel von gerade einmal 64 dB(A). Ein modernes Temperaturmanagementsystem, das die Temperatur auf einem für die Prozessbedingungen idealen Niveau hält, kann individuell programmiert werden. In eine Produktionsstätte können die CXS-Pumpen entweder als Einzelanlage installiert oder gemeinsam mit weiterem Zubehör wie Ventilen, feuerfesten Armaturen, Kondensatoren und Filtern als Komplettsystem integriert werden.
Große Gasvolumina schnell abpumpen
Die robuste GXS-Baureihe kommt in großindustriellen Produktionsprozessen zum Einsatz, in denen es auf Geschwindigkeit ankommt. Je nach Ausführung leisten die Pumpsysteme Geschwindigkeiten von 160 m3/h bis zu 740 m3/h. In Verbindung mit einer Boosterpumpe können diese Spitzenwerte nochmals erhöht werden. Gleichzeitig eignen sich die GXS-Pumpen auch für das konstante Aufrechterhalten eines niedrigeren Vakuums über einen langen Zeitraum hinweg. Die widerstandsfähige Bauweise garantiert lange Standzeiten, auch in rauer Produktionsumgebung. Zur Reinigung ist kein aufwendiges Zerlegen der Pumpe erforderlich, was die Ausfallzeiten weiter reduziert. Mittels eines Inertgases oder einer Lösemittelspülung kann der Pumpmechanismus in regelmäßigen Abständen direkt vor Ort schnell und bedienerfreundlich von Rückständen befreit werden.
Die Schraubentechnologie macht’s
Ausgestattet mit einer weiterentwickelten Schraubentechnologie, erzielen die Vakuumpumpen eine glatte, graduelle Kompression entlang des Rotors, was eine verbesserte thermische Kontrolle und ein optimiertes Pumpen bei allen Eingangsdrücken ermöglicht. Gleichzeitig zeichnen sich die Pumpsysteme durch einen besonders vibrationsarmen Lauf aus, der sich positiv sowohl auf die Geräuschbelastung in der Produktionsstätte als auch auf die Produktqualität auswirkt.
Die trockenlaufenden Vakuumpumpen werden serienmäßig mit einer kompletten On- Board-Steuerung ausgestattet. Über diese lassen sich Prozessparameter exakt einstellen, um so eine hohe Reproduzierbarkeit zu gewährleisten. Durch das Plug-and-Pump-System werden die Pumpen schnell und einfach in bestehenden Produktionsanlagen installiert und integriert. Der weiterentwickelte Schraubenmechanismus ermöglicht den trockenlaufenden GXS- und CXS-Pumpen eine besonders kompakte Bauweise, die den Transport vereinfacht und gleichzeitig ein platzsparendes Aufstellen der Pumpen gewährleistet. Die Pumpen können damit vergleichsweise flexibel eingesetzt werden.
Die robuste Technik der Pumpensysteme beruht auf einer Kombination unterschiedlicher Eigenschaften: Neben der Schraubentechnologie mit automatischer On-Board-Temperatursteuerung, der Verwendung von Wellendichtungen und einer Long-Life-Schmierung werden Motor und Elektroniksysteme wassergekühlt. Damit wird eine zu 15 % bessere Effizienz gegenüber einem Standardmotor erreicht. Der Betreiber kann damit die Betriebskosten senken. Hinzu kommen Wartungsintervalle von zweieinhalb bis fünf Jahren und eine Lebensdauer von über 25 Jahren.
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