Die pneumatische Förderung mit Unterdruck ist in der Arzneimittel- und Nahrungsergänzungsmittelindustrie ein gängiges Verfahren zur Beschickung von Mischern. Ob direkt oder indirekt, Coperion K-Tron liefert speziell auf die jeweilige Anwendung zugeschnittene Anlagen. Die Ingenieure verwenden dafür leicht zu montierende, reinigungsfreundliche Komponenten.
Die Autorin: Sharon Nowak Global Business Development Manager Nahrungsmittel und Pharma, Coperion K-Tron
Bei Unterdrucksystemen ist die Saugwirkung nach innen gerichtet. Damit reduziert sich das für Druckluftfördersysteme typische Entweichen von Stäuben in die Umgebung erheblich. Man unterscheidet grob zwei Kategorien, die indirekte Beschickung über pneumatische Steuerungssysteme oder die Direktbeschickung, wobei der Mischer selbst als primärer Saugabscheider fungiert.
Indirekte Vakuumbeschickung
Bei der indirekten Beschickung wird der Saugabscheider direkt über dem Mischer montiert. Zu den Mischertypen, die sich auf diese Art und Weise beschicken lassen, zählen Bandwendelmischer und Kegelmischer. Das Schüttgut wird direkt von Fülltrichtern, Sackschütten oder – im Fall der Fassentleerung – über ein spezielles Pumpenrohr zum Saugabscheider oberhalb des Mischers befördert. Bei dieser Konfiguration kann der Abscheider auch auf Wägezellen ruhen. Dies gestattet die präzise Kontrolle des Gewichts des an den Chargenmischprozess übergebenen Schüttguts. Der Abscheider fungiert als Sammelbehälter, der nach bewährtem Prinzip oben befüllt und unten entleert wird. Für jeden Füllzyklus erfolgt eine Summierung der Chargendosiervorgänge zwecks Bestätigung der Korrektheit der an den Mischer übergebenen Gesamtmenge an Schüttgut.
Der Vorteil dieser Konfiguration liegt in der Möglichkeit einer präzisen Überprüfung und Kontrolle des Chargengewichts. Allerdings muss der Aufstellungsort hoch genug sein, da der Saugabscheider über dem Mischer montiert wird. Darüber hinaus muss beim Einsatz spezieller Rotationsmischsysteme die Möglichkeit bestehen, den Mischer abzukoppeln und für die Dauer des Mischzyklus beiseite zu schwenken.
Direkte Vakuumbeschickung
Im Falle der Direktbeschickung dient der Mischer selbst als Saugabscheider. Es gilt dabei zu bedenken, dass sich dieses Verfahren für jeden Mischer, Reaktor oder Prozessbehälter eignet, der einer entsprechenden Unterdruckbelastung standhält. Dieses Verfahren kann sowohl bei V-Mischern als auch bei Kegelmischern zum Zuge kommen, vorausgesetzt ihre Abdeckung ist mit speziellen Adaptern für den Einlass der Unterdruckleitung und den Entlüftungsauslass ausgestattet. Wie erwähnt müssen die Mischer natürlich auch für den Vakuumeinsatz konzipiert und zertifiziert sein. Verbindliche Angaben hierzu liefert der jeweilige Mischerhersteller.
Bei der direkten Beschickung wird das Schüttgut direkt zum Mischer befördert, verlässt dort den Luftstrom und fällt in den Mischbehälter. An den Entlüftungsauslass ist ein kleinerer Filterbehälter angeschlossen, der mitgerissene Fremdstoffe und Stäube entfernt und so für Chargen in einwandfreier Qualität sorgt. Dieser Filterbehälter ist mit einem kleinen Kompaktfilter ausgerüstet. Dieser Filter wird regelmäßig mittels Druckluftstößen von Staubablagerungen befreit, die hierbei wieder zurück in den Mischer gelangen.
Die Direktbeschickung gewährleistet die vollständige Übergabe des gesamten geförderten Schüttguts an den Mischer praktisch ohne jegliche Verunreinigung und Vergeudung. Überdies reduziert sich dank dem ausgelagert montierten Filterbehälter die Höhe des Gesamtsystems. Dieses Verfahren eignet sich auch zur direkten Beschickung und Entleerung von Mischern durch bzw. in andere, ebenfalls vakuumtaugliche Prozessbehälter.
Bei beiden Verfahren ist es möglich, ein Sieb bzw. einen Sichter direkt in den Prozessablauf zu integrieren. Das Sieb dient zum einen als Kontrollsieb zum Entfernen von Fremdkörpern aus dem Siebgut und zum anderen auch zum Entklumpen und Aufbereiten des Schüttguts vor dessen Eintritt in den Mischer.
Komplettprogramm
Das gesamte Sortiment an Saugabscheidern und zugehörigen Komponenten von Coperion K-Tron ist auf mühelose Reinigung und Wartung ausgelegt. Sämtliche Komponenten sind für schnelle Reinigung sowie leichte Demontage optimiert und verfügen über vollverschweißte, polierte Gehäuse sowie Triclover-Spannklammern. Alle Komponenten, die mit dem Produkt in Berührung kommen, entsprechen den strengen cGMP-Richtlinien der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittelüberwachung (FDA).
Coperion K-Tron Systems bietet auf der Basis von eigenen und Drittanbieterprodukten, beispielsweise prozessinternen Sieben, nahtlos integrierte Systeme mit lückenlosen Verwaltungs- und Bedienfunktionen aus einer Hand.
Der Hersteller ist in der Lage, alle erforderlichen Steuereinheiten und Technologien einschließlich Steuerungsplattformen gemäß der Richtlinie Title CFR 21 Part 11 der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittelüberwachung (FDA) zu liefern. Sämtliche Fördersysteme können mit allen erdenklichen Prüfdokumenten basierend auf Protokollen wie etwa FDS, FAT sowie SAT-IQ bzw. SAT-OQ geliefert werden.
prozesstechnik-online.de/cav1213438
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