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Automatisierte Abwasserbehandlungsanlage senkt Betriebskosten

Win-Win-Situation für Umwelt und Unternehmen
Automatisierte Abwasserbehandlungsanlage senkt Betriebskosten

Der Verpackungshersteller Mosburger in Strasswalchen betreibt seit Sommer 2018 eine neue Behandlungsanlage für Produktionsabwasser. Das tiefschwarze Abwasser hat eine CSB-Konzentration von bis zu 10 000 mg/l, zudem beträgt die Konzentration der abfiltrierbaren Stoffe über 3000 mg/l. Mit der neuen Anlage konnte der Chemikalieneinsatz um ca. 30 % sowie die zu entsorgende Schlammmenge um sogar 80 % reduziert werden.

Dunapack Mosburger ist in Österreich Marktführer für hochwertige Verpackungen aus Wellpappe. In Strasswalchen erfolgt die Entwicklung und Produktion dieser hochwertigen Verpackungen unter Nutzung des Flexo-Direktdruckverfahrens. Hierüber können sehr effizient hochwertige Druckergebnisse erzeugt und die bedruckte Verpackung als Werbefläche genutzt werden. Bei der Produktion entstehen in Strasswalchen täglich bis zu 40 m3 Produktionsabwasser.

Bevor das Abwasser in eine kommunale Kläranlage eingeleitet werden kann, muss es über eine betriebseigene Anlage vorbehandelt werden. Die neue, für das Abwasser angepasste und weitgehend automatisierte Behandlungsanlage kann im Vergleich zur Altanlage deutlich effizienter betrieben werden. Und das bei optimiertem Reinigungsergebnis. Die Umwelt wird geschont, da deutlich weniger Betriebsmittel verbraucht und Reststoffe entsorgt werden. Gleichzeitig werden die Betriebskosten optimiert – eine Win-win-Situation für Umwelt und Unternehmen.

Angepasstes Behandlungskonzept

Möglich gemacht hat dies das Behandlungskonzept der Envirochemie. Die existierende und in die Jahre gekommene Durchlaufanlage zur Behandlung von Produktionsabwasser entsprach nicht mehr dem Stand der Technik und sollte ausgetauscht werden. „Wir wollten eine effiziente und sichere Lösung, die möglichst wenig Personalressourcen bindet“, sagt Bernhard Dionysio von Dunapack Mosburger.

Envirochemie entwickelte ein Konzept, um das mit Farbpigmenten, Partikeln und Stärke belastete Abwasser optimiert zu behandeln. Das tiefschwarze Abwasser hat eine CSB-Konzentration von bis zu 10 000 mg/l, zudem beträgt die Konzentration der abfiltrierbaren Stoffe über 3000 mg/l. Ziel ist es, das nach der Behandlung klare und von Feststoffen befreite Abwasser in eine kommunale Kläranlage einzuleiten.

Hierzu wurde von dem deutschen Anlagenbauer eine Chargenanlage gebaut, die trotz der schwankenden Abwasserzusammensetzung eine stabile und optimierte Behandlung ermöglicht. Grenzwerte können damit sicher eingehalten werden.

Über einen Abwasserpuffer erfolgt zunächst eine Sammlung, Durchmischung und damit Vergleichmäßigung des Abwassers aus der Produktion. Im Anschluss wird das zu behandelnde Wasser in einen 20 m3 fassenden Chargenreaktor überführt. Hier erfolgt innerhalb von vier bis sechs Stunden die Behandlung des Abwassers mit einer flüssigen und speziell auf den Prozess angepassten Wasserchemikalienmischung sowie mit Neutralisationsmitteln. Schmutzstoffe können so sehr effizient über eine Flockung aus dem Abwasser entfernt werden. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass der entstehende Schlamm im Nachgang gut entwässert werden kann. „Durch die vergleichsweise lange Aufenthaltszeit im Chargenreaktor und die homogene Durchmischung können die zugegebenen Chemikalien optimal wirken“, sagt Oliver Brandenberg, Experte für chemisch-physikalische Verfahren bei Envirochemie. „Der Chemikalienverbrauch kann so gegenüber der ersetzten Durchlaufanlage reduziert werden.“ Nach Abschluss der Behandlung wird das klare, gereinigte Abwasser mithilfe eines automatischen Klarwasserabzugs in die Kanalisation überführt. Die Qualität des behandelten Abwassers wird kontinuierlich über die Trübe und Messung des pH-Werts überprüft. Den bei der Behandlung abgesetzten Schlamm entwässert eine Kammerfilterpresse bis auf einen Trockensubstanzgehalt von ca. 35 %. „Die Schlammmenge kann so gegenüber der Altanlage deutlich reduziert werden“, sagt Brandenberg.

Eine nachhaltige Lösung

Im Vergleich zur Altanlage konnte der Chemikalieneinsatz um ca. 30 % sowie die zu entsorgende Schlammmenge um 80 % reduziert werden, was neben den Betriebskosten auch die Umwelt durch Ressourceneinsparung und eine Minderung der CO2-Emission entlastet. Gleichzeitig wird die Behandlungssicherheit erhöht. Die Automatisierung der Anlage erlaubt zudem, den Personaleinsatz zu verringern. Mussten bei der Altanlage noch ca. 12 h pro Tag an Betreuungszeit abgedeckt werden, kann die Neuanlage mit nur noch zwei Stunden pro Tag betrieben werden. Die neue Behandlungsanlage ist damit ein deutlicher Gewinn für Umwelt und Unternehmen.

www.prozesstechnik-online.de

Suchwort: cav0319envirochemie


Autorin: Claudia Müller

Projektmanagerin,

Envirochemie

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