Intensiv-Mischer horizontaler oder vertikaler Bauart mit randgängigem Pflugschar- oder ähnlichem Schaufel-mischwerk haben normalerweise keine Probleme, Schüttgüter unterschiedlicher Korngröße und Schüttdichte miteinander zu vermischen. Zu Schwierigkeiten kommt es jedoch, wenn das Gemenge sehr feine Pulver enthält, die aufgrund ihrer Partikelgröße und Form – auch ohne Flüssigkeitszugabe – Agglomerate bilden. Als Mischhilfen können in diesen Fällen hochtourige Einbau-Messermühlen zum Einsatz kommen. Werden jedoch Flüssigkeiten zugegeben, unterstützen solche Messermühlen die Granulierungstendenzen. Dieser Effekt verstärkt sich noch, wenn durch Zugabe von hochviskosen Flüssigkomponenten sogar größere, inhomogene Agglomerate entstehen. Abhilfe schaffen hier die Rotor/Stator-Einbaumühlen mit definierten Scherzonen und Zwangsdurchpressung. Diese Zusatzgeräte von Lipp werden im unteren Bereich des Mischraums eingebaut, wo aufgrund des Mischer-Wirkprinzips die größte Materialhäufung stattfindet. Grund-sätzlich lassen sich derartige Rotor/Stator-Mühlen auch nach-träglich in Mischer einbauen.
Der Rotor der R/S-Einbaumühle saugt im Haufwerk das Arbeitsgut von unten und oben an. Die Zentrifugal-Beschleunigung presst das Mischgut bevorzugt durch die im Randbereich des Stators befindlichen Scherkränze. Beide Stoffströme vereinigen sich und werden durch den längsmittig angeordneten Messer-Rotor seitlich durch die Mahlöffnungen ins Haufwerk ausgeworfen. Die äußeren Rotorkanten bilden mit den seitlichen Stegen der Fenster scherende Mahlspalten, die Agglomerate sicher zerlegen. Das Zentral-Misch-werk fördert ständig neues Mischgut in die Ansaugbereiche der R/S-Einbaumühlen, die auch größere Zusammenballungen ohne Verstopfungsgefahr einziehen.
E dei 220
Teilen: