Aufgrund der gleichförmigen Austragung des Coating-Materials sowie der intensiven Ablüftung und Trocknung der beschichteten Tabletten ist mit dem Certical Centrifugal Coater VCC eine erhebliche Verkürzung der Prozesszeit möglich. Durch die gleichmäßige Beschichtung sowie die geringen Sprühverluste ist der Einsatz von Überzugsmaterial deutlich niedriger als bei vielen Coatern.
In den Behältern herkömmlicher Coater ist das Aufbringen des Überzugs-Mediums als Unterbett-Sprühung („bottom spray“y-Verfahren) meist nicht möglich, da die in das Produkt eintauchenden Sprühsysteme eine große mechanische Belastung mit sich bringen. Aus diesem Grund wird überwiegend im Top-Spray-Verfahren gearbeitet. Die Nachteile dieses Verfahrens sind bekannt: Die feinen Sprühpartikel werden durch die intensive Gegenströmung abgelenkt und getrocknet, bevor sie das zu beschichtende Produkt erreichen. Dies führt zu einem Sprühverlust sowie zu einer ungleichmäßigen Oberflächenbeschichtung. Ein weiterer Nachteil der herkömmlichen Trommel-Coater ist die Ausbildung einer neutralen bzw. toten Zone im bewegten Tablettenbett. Sie entsteht deshalb, weil sich während der Produktbewegung zwei entgegengesetzte Bewegungsrichtungen ausbilden – eine aufwärts gerichtete Bewegung, hervorgerufen durch die Kesselrotation, und eine abwärts fließende Bewegung auf der Oberseite des Tablettenbettes. Im dem Bereich des Tablettenbettes, in dem sich diese angesprochenen Bewegungsrichtungen umkehren, kommt es zu einer relativ bewegungslosen Zone. Aus dieser für Trommel-Coater so typischen Bewegungsform resultieren zwei wesentliche Nachteile:
• Die Beschichtung der Tabletten fällt unregelmäßig aus, da nicht sichergestellt werden kann, dass sich alle Tabletten gleich lange an der Oberfläche des Tablettenbettes befinden und so einer gleichmäßigen Beschichtung durch die Sprühdüsen ausgesetzt sind.
• Die anschließende Ablüftung und Trocknung der Tabletten ist ebenfalls recht unwirksam, da nicht gewährleistet werden kann, dass die beschichteten Tabletten dem Luftstrom an der Unterseite der Trommel in gleichmäßiger Weise ausgesetzt sind.
Zusätzlich beeinträchtigt wird die niedrige Trockenleistung herkömmlicher Trommel-Coater durch die hohe Schüttung des Tablettenbettes innerhalb der Trommel. Durch die Höhe des Tablettenbettes kommt im Grunde nur jeweils die äußerste Tablettenlage mit dem Luftstrom in Kontakt.
Vertical Centrifugal Coater VCC
Der Diosna VCC besteht aus einem perforierten, schüsselförmigen Behälter, der um eine vertikale Achse rotiert, sowie aus einem darin befindlichen statischen Rückflusskonus. Zur kontrollierten Bewegung der zu beschichteten Tabletten wird die Zentrifugalkraft ausgenutzt. Das zu beschichtende bzw. zu umhüllende Produkt befindet sich in einer Umwälzbewegung, und zwar steigt es zunächst an der Wandung des rotierenden Behälters nach oben. An der Oberkante des Behälters wird das Produkt durch Führungsschienen in den Rücklaufkonus geleitet, an dessen Wandung fließt es nunmehr zum Behälterboden zurück, wo der Kreislauf erneut beginnt.
Beim Austritt aus dem Rücklaufkonus in Richtung Behälterboden werden die Tabletten durch eine Ringspaltdüse im Winkel von 180° mit dem Coatingmaterial beschichtet. Durch diese von der Zentrifugalkraft erzwungene Produktbewegung können sich innerhalb des Coaters keine neutralen oder toten Zonen ausbilden. Vielmehr durchlaufen alle Tabletten den Behälter in einem gleichmäßigen Zyklus, werden somit gleich oft an der Sprühdüse vorbeigeführt und erhalten so einen gleichmäßigen Überzug. Die Schichtdicke der Tabletten im Rückflusskonus ist reproduzierbar und kann durch die Rotationsgeschwindigkeit des Behälters beeinflusst werden. Die deutlich geringere Schichtdicke innerhalb des Coaters führt zu einer homogenen, schnellen und nahezu verlustfreien Aufnahme des Sprühmediums.
Da der Behälter und der Rücklaufkonus aus perforiertem Edelstahlblech bestehen, wird auch eine gleichmäßigere und intensivere Trocknung erreicht: Die Trocknungsluft wird von unten in das System eingespeist und nimmt in zwei Bereichen – beim Durchtritt durch den Behälter und beim Durchtritt durch den Rücklaufkonus – die Feuchtigkeit des Produktes auf, bevor sie zum Prozessabluft- bzw. Nachbehandlungssystem gelangt.
Beim VCC kann neben der Beschickung auch die Entleerung vollautomatisch geschehen. Hierzu wird zunächst der rotierende Behälter abgesenkt, so dass die Führungsschienen das Produkt nicht mehr in die Behältermitte lenken. Statt dessen fallen die Tabletten über den äußeren Rand des Behälters in eine umlaufende, leicht vibrierende Förderrinne, in der die Tabletten zu einem zentralen Auslauf befördert werden.
Zur Ausstattung der VCC-Produktionsanlagen gehört auch eine WIP-Einrichtung. Der gesamte Produktbereich ist wasserdicht ausgeführt und kann komplett geflutet werden.
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