Startseite » Chemie » Schüttguttechnik (Chemie) »

Sicherer Materialfluss

Effiziente Schüttgutlogistik gefährlicher Substanzen
Sicherer Materialfluss

Gerade im Bereich des innerbetrieblichen Rohstofftransports und speziell in der Schüttguttechnik kommen stets dieselben Fragen auf: Wie können wir unsere Produkte schonend und sicher in den Prozess einbringen bzw. austragen? Wie lässt sich ein reibungsloser Transport zwischen den einzelnen Verarbeitungsschritten realisieren? Wie handhabe ich unterschiedliche Gebindetypen? Hecht Technologie liefert für all diese Fragen die passenden Antworten.

Ob in der Pharma- oder der Chemieindustrie, die eingesetzten Stoffe werden immer aktiver und damit auch gefährlicher. Bei vielen dieser Stoffe sind Grenzwerte von OEB 5 (Occupational Exposure Band) einzuhalten, um das Personal effektiv vor den Folgeschäden zu schützen. Das bedeutet, dass eine Umgebungskontamination von maximal 1 µg/m3 nicht zu überschreiten ist. Zur Verdeutlichung: Vervielfältigt man das Raumvolumen auf die Größe des Empire State Buildings, darf sich im gesamten Gebäude maximal die Stoffmenge von 0,04 Teelöffeln befinden, um dieses Level einzuhalten. Genau diese industriellen Entwicklungen sind der größte Innovationstreiber.

Einwegprobenahmesystem
Zur Bemusterung im Wareneingang findet man häufig Laminar-Flow-Einheiten (LF). Diese LF-Einheiten bieten im Bereich der Bemusterung einen Schutz des Produktes während der Bemusterung durch Hepa-gefilterte Luft. Diese LF-Einheiten schützen jedoch den Bediener nur bedingt. Durch das Arbeiten am offenen Gebinde kommt er auch mit dem Produkt in Kontakt. Gerade bei hochaktiven oder gefährlichen Substanzen muss dies vermieden werden und mehr an primäre Containmentlösungen gedacht werden. Ein herkömmlicher Edelstahlisolator wäre wohl viel zu teuer in diesem Bereich.
Ein flexibel einsetzbares System schließt diese Lücke. Die zu bemusternden Gebinde werden über eine Folientechnologie an den in das EPS integrierten Einwegisolator angeschlossen. Die Bemusterung findet innerhalb des Isolators statt. Der Bediener ist zu jeder Zeit vor dem Produkt geschützt. Durch die geschlossene Probenentnahme wird weder der Raum, noch andere Gebinde kontaminiert. Die Reinigung sowie Dekontamination des Raumes und Bedieners wird reduziert und beschleunigt. Der Einwegisolator wird nach der Bemusterung entsorgt. Eine aufwendige Reinigung wie z. B. bei Edelstahlisolatoren entfällt.
Einwegisolator zur Einwaage
Nach der Bemusterung und Freigabe wird der Einsatzstoff vor der Produktion in die geforderte Menge portioniert. Dies geschieht in einem Wägebereich. Auch hier muss der Schutz der Mitarbeiter stets gewährleistet werden. Die Gebinde werden ähnlich wie beim Probenahmesystem über ein Foliensystem an den Isolator angedockt. Eine zusätzliche Hubvorrichtung für das Gebinde erleichtert die Entnahme des Produktes im Folienisolator. Neu ist die Aktiv-passiv-Wägetechnik. Durch diese Technologie können erstmals Produkte in einem Isolator gewogen werden, ohne dass sich die Wägeplattform im Isolator befindet. Hecht hat eine Technik entwickelt, bei der die Wägeplattform außerhalb des Isolators befestigt und durch eine spezielle Durchführung im Isolator mit einer Schale verbunden ist. Genauigkeiten von ±1 g können hiermit erreicht werden. Eine spezielle Membrantechnologie an der Isolatorduchführung kompensiert mögliche Druckunterschiede im Isolator. Die Beeinflussung der Waage ist ausgeschlossen. Ein integrierter Einweg-Hepafilter unterstützt das System zusätzlich.
Sichere Fassentleerung
Auch für die Entleerung von kompletten Big Bags oder Fässern hat Hecht verschiedene Alternativen im Angebot. Für die Entleerung von Fässern beispielsweise kann die Containment-Fassentleerung CFE-K eigensetzt werden. Die in Fässern gelieferten Pulver sind zum Bediener- und Produktschutz zusätzlich in zwei Folien, auch Liner genannt, verpackt. Bei der Variante mit Kippvorrichtung wird das Fass durch eine spezielle Hubvorrichtung auf der Rückseite der Glovebox angehoben und an dem vorgesehenen Anschlussport angedockt. In der Ausgangsstellung verschließt ein Restliner die Glovebox. Der Anwender fixiert den äußeren Folienschlauch am Doppel-O-Ringport des Isolators über den Restliner. Im Anschluss zieht der Bediener den Restliner mit den Gloves in den Isolator hinein. Nun zieht er den Spannring an die äußere Nut des Isolators, an der sich zuvor der Restliner befand, und schiebt die Fassöffnung in den Isolator. Im Isolator öffnet er den inneren Liner und leert den Inhalt mithilfe der Gloves. Durch die Glovebox kann das Schüttgut nun mittels Schwerkraft zum nächsten Prozessschritt gelangen. Selbstverständlich kann, falls gewünscht, alternativ am unteren Ende des Trichters ein Absaugschuh zum Anschluss an eine nachgelagerte Vakuumförderung integriert werden. Nach dem Entleeren des Inhalts wird der Folienschlauch mittels Doppelverschluss zum Fass und Isolator abgedichtet. Durch diese Doppelverschlusstechnik ist sowohl der Isolator als auch das Produkt vor unerwünschtem Produktaustritt (oder auch -eintritt) geschützt. Der Zyklus kann nun erneut beginnen und ein neues Fass kann angeschlossen werden.
Pneumatische Förderung
Die anspruchsvollste Anwendung in der Schüttguttechnologie bzw. der innerbetrieblichen Rohstoffversorgung ist natürlich der Transport zum nachgelagerten Prozessschritt. Natürlich kann eine Abfüllung in Container und Gebinde erfolgen und diese können wieder aufgegeben werden, jedoch werden dadurch zusätzliche Schnittstellen zwischen Bediener und Produkt geschaffen. Die weitaus elegantere Lösung ist eine mechanische oder pneumatische Förderung über Rohre und Schläuche. Die pneumatische Förderung hat sich hierbei als eine der führenden Methoden des geschlossenen Transports herauskristallisiert. Der Schutz des Bedieners, aber auch die Vermeidung von Kreuzkontamination hat hierbei oberste Priorität. Aber auch die Zusammensetzung des Förderguts oder dessen Feuchtigkeitsgehalt spielen beim Handling eine Rolle. Beispielweise ist bei Stoffen mit niedriger Zündenergie unbedingt sicherzustellen, dass sich auf keinen Fall ein zündfähiges Gemisch bilden kann, somit ist auf die Einhaltung der Ex-Zonen zu achten. Gegebenenfalls muss unter Ausschluss von Sauerstoff produziert werden. Des Weiteren sollen die Handhabung der Maschinen sowie die Reinigbarkeit möglichst mühelos und einfach sein. Ein geeignetes Verfahren, das all diese Anforderungen erfüllt, ist die pneumatische Förderung. Der speziell für diese Bedürfnisse entwickelte Proclean Conveyor erfüllt die hohen cGMP-Anforderungen der chemischen Herstellung.
Schonende Vakuumförderung
Das Prinzip des Proclean Conveyors PCC unterscheidet sich im ersten Anschein nur unwesentlich von den herkömmlichen, pneumatischen Fördergeräten, die entweder mittels Überdruck oder Unterdruck arbeiten. Um das Vakuum aufrecht zu erhalten, muss das System geschlossen betrieben werden. Der Proclean Conveyor PCC arbeitet nach dem Prinzip der Pfropfenförderung. Durch diese wird weiniger Förderluft benötigt. Somit arbeitet der Proclean Conveyor auch mit einer im Vergleich relativ kleinen Filterfläche, die speziell dafür designed wurde.
Durch den Einsatz der Ringfiltertechnologie, stellt der Körper des Filters eine Verlängerung des Abscheidebehälters dar. Angefangen vom einfachen Ein- und Ausbau, bis hin zur Einhaltung eines Hygienic Designs bietet diese Technologie zahlreiche Vorteile. Darüber hinaus ist das Filtergewebe durchgängig FDA-konform. Die Langlebigkeit der Filterkonstruktion und eine Beständigkeit gegen Filterdurchschläge sind weitere Vorteile. Beim Fördervorgang wird das Produkt-Gas-Gemisch durch ein Schlauch- oder Rohrleitungssystem von der Aufgabestelle angesaugt und gelangt durch die Produkteintrittsklappe in den Abscheidebehälter des Conveyors. Mittels Absperrklappe oder Schleuse kann nun die Tablettenpresse – je nach Kundenwunsch – mit einer bestimmten Menge an Pulver beschickt werden. Die Tablettierung erfolgt mithilfe einer Rundläuferpresse und der dazugehörigen Pulverdosierung. Ein durch die Konstruktion und Bauweise begünstigter Vorteil des Gehäusedeckels ist die Anordnung der Anschlüsse. Vakuum- und Drucklufteinheit sind seitlich am Körper angebracht und müssen somit beim Filterwechsel, bei der Reinigung oder Instandhaltung nicht demontiert werden.
Halle 4, Stand E12

Matthias Hänsel
Leitung Marketing Produktmanagement,
Hecht Technologie
Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de