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Siebdeck trennt in drei Fraktionen

Effiziente Klassierung mit kombinierten Fein- und Grobmaschen
Siebdeck trennt in drei Fraktionen

Für die Klassierung von Pulvern, Granulaten und Schüttgütern haben sich Taumelsiebmaschinen bewährt. Selbst sensible und siebschwierige Güter lassen sich damit mit besonders niedrigem Fehlkornanteil fraktionieren. Mit dem kombinierten Fein- und Grobmaschendeck MMD können über ein einziges Siebdeck drei Fraktionen gewonnen werden. Das MMD-System ist in jeder Taumelsiebmaschine einsetzbar und lässt sich ohne Probleme nachrüsten.

Franz Tallner

Der wesentliche Vorteil der Taumelsiebtechnologie Multi-Mesh-Deck, kurz MMD-System genannt, besteht in der deutlich besseren Auslastung und Nutzung der Siebmaschine. Mit dem MMD-System lassen sich aus einer beispielsweise mit fünf Siebdecks ausgerüsteten Maschine, davon zwei mit MMD-System, bei gleicher Maschinenhöhe nun acht statt der bisher üblichen sechs Fraktionen erzielen. Die Multi-Mesh-Deck-Technologie spart in vielen Fällen eine zweite Siebmaschine für die Vorfraktionierung, woraus sich Einsparungen im Investitionsvolumen ergeben.
Siebdeck mit zweiMaschenweiten
Das Multi-Mesh-Deck (Abb. 1) wurde entwickelt, um bei gleicher Bauhöhe mehr Fraktionen herzustellen. Zudem sollten sich die Siebdecks je nach Kornverteilung des Aufgabematerials variieren lassen, ohne den bestehenden Konstruktions- und Festigkeitszustand der gesamten Siebmaschine zu beeinflussen. Das feine Gewebe wird in der Mitte, das grobe Gewebe auf dem Außenring des Siebdecks eingesetzt. Die beiden Gewebe sind durch eine Wand mit eingebautem Auslauf getrennt. So bildet sich ein Zwischendeck. Damit sich die beiden Fraktionen nicht mehr vermischen, ist ein ringförmiger Blindboden über dem darunter liegenden Zwischenzylinder eingebaut. Das Aufgabegut fällt von oben auf die Mitte des Multi-Mesh-Decks. Das feine Gut wandert durch das Grobgut nach unten zum Sieb und durch die Maschen. Gleichzeitig wird das Siebgut radial nach außen gefördert und gelangt in den Bereich größerer Vertikalbeschleunigung. Die Siebgutmatte wird durch das steigende Flächenangebot auseinandergezogen, so dass auch die Grenzkörper Gelegenheit haben, an das Sieb zu gelangen.
Das grobe und mittlere Material bewegt sich anschließend entlang der eingebauten Trennwand und durch den Auslauf auf das außenliegende Siebgewebe mit der größeren Maschenweite. Das Siebgut, das kleiner als die Maschenweite des äußeren Siebs ist, fällt als Mittelfraktion durch das Sieb auf den darunter befindlichen Blindboden und wird von dort ausgetragen. Das grobe Material läuft als Grobfraktion über. Auf diese Weise lassen sich mit einem Multi-Mesh-Deck drei Fraktionen gleichzeitig gewinnen. Das MMD-System ist in jeder Taumelsiebmaschine einsetzbar und kann ohne Probleme auch in bereits ausgelieferten Siebmaschinen nachgerüstet werden. Der Einsatz ist bei Taumelsiebmaschinen mit Durchmessern >2000 mm und für Aufgabegut mit einem Grobanteil 15% besonders wirtschaftlich.
Segmentiertes Sieb
Mit der Segmentierung des Siebdecks ist ein weiterer wesentlicher Entwicklungsschritt gelungen (Abb. 2). Bei Taumelsiebmaschinen mit überwiegend großen Siebdurchmessern und Durchsätzen wird damit eine Reduzierung des Ersatzteilaufwands erzielt. Die Segmentierung der Siebe sorgt automatisch auch für eine kontrolliertere Bewegung der Bälle bei einer Ballklopfreinigung. Dies hat zur Folge, dass die Maschen gleichmäßiger gereinigt werden und sich der Durchsatz auch bei siebschwierigen Produkten um bis zu 25% steigern lässt. Das Siebdeck einer Taumelsiebmaschine mit dem Durchmesser von 2600 mm ist beispielsweise in acht gleiche Außensegmente und ein zentrales Innensegment gegliedert. Bei einem Siebriss muss lediglich das betroffene Segment und nicht mehr die gesamte Siebfläche ausgewechselt werden. Die Siebsegmente sind zudem durch ihre jeweils kleinere Fläche belastbarer sowie verschleißresistenter und erreichen daher höhere Standzeiten. Dies führt zu einer Verringerung der Ersatzteilkosten. Ein weiterer Vorteil der Siebsegmente ist deren einfaches Handling. Der Wechsel der großen Siebe erforderte bisher den Einsatz von mindestens zwei Monteuren, den Sieb-Segmentwechsel kann eine Person bewerkstelligen. Diese Vereinfachung reduziert wesentlich die Stillstandzeiten einer Siebmaschine. Die kleineren Einzelsegmente beanspruchen außerdem weniger Lagerfläche und lassen sich kostengünstiger transportieren.
Mobile Hebevorrichtung
Eine weitere Verkürzung der Stillstandzeiten und Erleichterung der Wartung bietet die pneumatische Hebevorrichtung (Abb. 3) die keinen maschinenseitigen Festanbau erfordert und sich dadurch wechselseitig bei mehreren vorhandenen Taumelsiebmaschinen einsetzen lässt. Die mobile Andocktechnik besteht, je nach Maschinengröße, aus drei oder vier pneumatisch betriebenen Hubzylindern. Diese lassen sich schnell an den serienmäßig vorhandenen Siebmaschinenhalterungen befestigen und über Kipphebelventile betätigen. Bis zu fünf Siebdecks auf einmal können damit für Siebwechsel oder Siebinspektionen angehoben werden. Die spezielle Andocktechnik bringt kein zusätzliches Gewicht auf die Maschine, so dass Antrieb und Lager nicht unnötig belastet werden oder Veränderungen an der Maschineneinstellung erforderlich sind.
Fein abgestufteMaschinengrößen
Die Ergänzung der bewährten Taumelsiebmaschinen durch die tsi-Baureihe führte zu einer Komplettbaureihe von 600 bis 2600 mm Siebdurchmesser in einer Abstufung von zehn Maschinengrößen. Die fein gefächerten Leistungsgrößen ermöglichen exakte Anpassungen an die jeweils geforderte Leistung. Insbesondere die Lücke zwischen 2000 und 2600 mm Siebdurchmesser wurde durch zwei Zwischengrößen geschlossen. Selbst unter schwierigen Randbedingungen, wenn beispielsweise die räumlichen Verhältnisse keine Spielräume zulassen, bietet die Baureihe TSM/ tsi die richtige Siebmaschinengröße. Besonders bei schwer zu siebenden Stoffen zeigen sich die Stärken dieses Siebsystems mit konstant hohem Siebgütegrad, maximaler Verfügbarkeit und niederfrequenter schonender Bewegung (Abb. 4).
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