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Start-up mit Tradition

Acht Jahre als MBO erfolgreich im Markt, seit 80 Jahren im Zentrifugenbau
Start-up mit Tradition

Die KMPT AG aus Vierkirchen bei München gibt es seit 2001. Erfahrung im Zentrifugenbau besitzt das Unternehmen allerdings seit rund 80 Jahren. Ein Spannungsfeld, das dem Unternehmen gut tut und das cav-Redakteur Dr. Bernd Rademacher zum Anlass nahm, sich mit dem Sprecher des Vorstandes, Dipl.-Ing. Rüdiger Vieten, und dem Bereichsleiter Vertrieb, Dipl.-Ing. Olaf Zimmermann, über Philosophie, Namensänderung und Zukunftsperspektiven zu unterhalten.

cav: Herr Vieten, auf Ihrer Homepage schreiben Sie: „Wir sind ein Start-up-Unternehmen mit Tradition.“ Wie soll man das verstehen?

Vieten: Die KMPT hat im Jahr 2001 ein Management-Buy-Out durch eine Gruppe von Führungskräften vollzogen und sich damit vollständig vom Krauss-Maffei-Konzern gelöst, zu dem das Unternehmen bis dahin gehörte. Diesen Zeitpunkt haben wir für uns als Start-up definiert. Unsere Tradition, und damit unser Know-how, stammt aus über 80 Jahren Zentrifugenbau. Nach acht Jahren der Selbstständigkeit konnten wir dank dieser Kombination einen großen Erfolg realisieren, der sich in einem deutlichen Wachstum manifestiert. Gleichzeitig haben wir in dieser Zeit auch die weltweiten Strukturen verbessert, mit zum Beispiel neuen Standorten in den USA und Deutschland.
cav: Mit der Umfirmierung in KMPT wurde 2005 der ursprüngliche Name Krauss-Maffei endgültig aus dem Firmennamen gestrichen. Wieso?
Vieten: Der Wegfall des Namens Krauss-Maffei war eine Bedingung aus dem damaligen Kaufvertrag, die wir akzeptieren mussten. Dies haben wir bedauert, schließlich ist der Traditionsname Krauss-Maffei in der Branche bekannt. Umso wichtiger war es für uns, dass wir die Marke Krauss-Maffei weiterhin und unbegrenzt für unsere Produkte verwenden können, da Krauss-Maffei in der Industrie für Nachhaltigkeit, Kompetenz, Qualität, Innovation und Tradition bekannt ist.
cav: Wie oft passiert es Ihnen noch, dass Sie sich irgendwo als KMPT vorstellen, die Leute den Kopf schütteln und erst beim Zusatz „ehemals Krauss-Maffei“ ein Aha-Erlebnis haben?
Vieten: Es kommt durchaus vor, dass der Name KMPT bei der Begrüßung fragende Blicke hervorruft. Dieser Umstand ist für uns ein maßgeblicher Grund dafür gewesen, dass wir mit einer sehr nachhaltigen Imagekampagne an den Markt herangehen, um die Marke KMPT mit den zuvor genannten Attributen und den Produkten von Krauss-Maffei in Verbindung zu bringen.
cav: Hat die Umfirmierung Nachteile gebracht oder war es eher eine Chance zur Erneuerung?
Vieten: Aus heutiger Sicht haben wir keine Nachteile festgestellt. Wir haben allerdings die Situation genutzt, um uns als All-in-One-Partner zu positionieren und für das Unternehmen mit „Advancing Separation Solutions“ ein neues Motto zu definieren.
cav: Was verstehen Sie darunter?
Vieten: Wir sehen uns nicht nur als reiner Apparatebauer, sondern als durchgängiger Partner über den gesamten Lebenszyklus unserer Produkte. Dazu bieten wir umfangreiche Servicedienstleistungen an. Das beginnt bei der verfahrenstechnischen Auslegung der Apparate und bei der Möglichkeit, Kundenversuche in unserem Technikum durchzuführen. Auch während des Betriebes der Anlagen, von der Montage, über Inbetriebnahme und Ersatzteilversorgung bis hin zur Rücknahme der Maschinen am Ende ihrer Lebensdauer, stehen wir zur Verfügung.
cav: KMPT produziert in erster Linie Krauss-Maffei-Zentrifugen, -Filter und -Trockner. Wo werden Ihre Produkte eingesetzt?
Zimmermann: Die KMPT ist sehr breit aufgestellt. Unsere Produkte sind in nahezu allen Industrien zu finden. Für die nächsten Jahre sehen wir allerdings ein hohes Wachstumspotenzial in den agrochemischen Bereichen und in der Pharmatechnik.
cav: Verfolgen Sie hier einen klaren technischen Trend?
Zimmermann: Ja, natürlich. Wir haben unsere Investitionen und Entwicklungsprogramme dahingehend fokussiert, dass wir mit unseren Kunden vor allem energieeffizientere Maschinen und Prozesse entwickeln. Dadurch haben wir es geschafft, nicht nur innerhalb unserer eigenen Technologie unsere Marktposition auszubauen, sondern es gelingt uns auch verstärkt, Wettbewerbstechnologien abzulösen.
cav: Energieeffizienz ist ein interessantes Stichwort. Wie steigern Sie denn die Effizienz ihre Apparate?
Zimmermann: Als Erstes schauen wir uns sehr genau die Applikation des Anwenders an. Wird beispielsweise eine energieintensive Druckfiltration oder Vakuumfiltration eingesetzt, so kann durch den Einsatz von energieoptimierten Zentrifugen der Energieverbrauch des Gesamtprozesses möglicherweise deutlich gesenkt werden. Deshalb entwickeln wir unsere Apparate ständig weiter und passen sie den jeweiligen Applikationen an. Auf diese Weise gelingt es uns, nicht mehr zeitgemäße Technologien z. B. durch moderne, energieeffiziente Zentrifugen abzulösen.
cav: Wir sind hier in Vierkirchen, wo Sie seit 2006 Ihren Firmensitz haben. Welche Vorteile bietet der neue Standort?
Vieten: Zunächst einmal sind wir sehr stolz auf unseren Standort. Wir haben hier die einmalige Chance gehabt, auf der grünen Wiese ein komplett neues Werk zu errichten. Hierbei haben wir uns ganz bewusst für den Standort Deutschland entschieden. Nur hier können wir unseren Anspruch an Qualität durch unser qualifiziertes Fachpersonal sicherstellen. Wir stehen zu unserer unternehmerischen Verantwortung für unsere Mitarbeiter und die Gesellschaft. Ein Grund für die Wahl Vierkirchens war daher auch die Nähe zum alten Standort. Dadurch hatten unsere Mitarbeiter keine Schwierigkeiten mit dem Umzug des Unternehmens und wir konnten uns deren Know-how weiter sichern. Im Rahmen des Neubaus hatten wir auch die Möglichkeit, moderne Fertigungsabläufe zu realisieren. Wir haben hier eine wesentlich höhere Transparenz als am alten Standort. Durch die Unabhängigkeit vom damaligen Krauss-Maffei-Konzern konnten wir als KMPT darüber hinaus eine eigene Identität schaffen. Nämlich die Flexibilität eines mittelständischen Unternehmens, das global agiert und sich durch starke Kundenorientierung auszeichnet.
cav: Vierkirchen ist der Hauptsitz in Deutschland. Wie sind Sie international aufgestellt?
Vieten: International haben wir das Unternehmen in drei Ebenen organisiert. In unseren wichtigsten Märkten sind wir mit eigenen Tochtergesellschaften vertreten, die größte befindet sich in den USA. Auch hier übrigens ein kompletter Neubau im Jahr 2004. Weitere Tochtergesellschaften befinden sich in Italien, Frankreich und England. Wichtige Märkte wie China, Russland und Indien bearbeiten wir mit Repräsentanzen, den Rest der Welt mit Partnern. Unser Kernziel ist es aber, diverse Märkte in Zukunft mit eigenen Vertriebs- und Servicestrukturen zu bearbeiten. Die Qualität der Marktbearbeitung ist dadurch einfach besser zu realisieren. Dies ist ein Punkt unserer Strategie zu profitablem Wachstum.
cav: National wie international dominiert derzeit das Thema Finanzkrise und ihre Auswirkungen. Inwieweit ist ihr Unternehmen von der Finanzkrise betroffen?
Vieten: Die Finanzkrise ist natürlich ein wichtiges Thema, allerdings spüren wir noch nichts davon. Wir werden das Jahr 2008 mit einem absoluten Rekordauftragseingang abschließen und merken bisher auch noch keinen spürbaren Rückgang im Auftragseingang. Unabhängig davon sind wir aber vorsichtig mit der Prognose für die Zukunft. Wir erwarten eine abnehmende Nachfrage weltweit, hoffen allerdings, dies mit der Markteinführung und dem Ausbau neuer Produkte ausgleichen zu können.
cav: Mit der Achema steht im Mai die weltgrößte Messe für die Prozessindustrie an. Welche Erwartungen haben Sie an die Achema?
Zimmermann: Die Achema 2009 steht sicherlich unter schwierigen Vorzeichen, da das konjunkturelle Umfeld aus heutiger Sicht sehr unsicher ist und damit auch die Messe für uns eine gewisse Unsicherheit birgt. Letztendlich erhoffen wir von der Achema Anregungen, zum Beispiel zum Thema Energieeffizienz oder auch im Bereich neue Energien. Außerdem bietet uns die Messe natürlich Gelegenheit, unser Produktportfolio zu präsentieren sowie bestehende Kundenkontakte zu pflegen und neue Kontakte zu knüpfen.
cav: Wird es dort auch neue Produkte zu sehen geben?
Zimmermann: Ja, natürlich. Ein Highlight auf der Achema wird die neue dynamische Crossflow-Filtration sein, von der wir hoffen, dass Sie auf großes Interesse stößt. Des Weiteren werden wir unseren neuen Helixtrockner zeigen, der mit namhaften deutschen pharmazeutischen Unternehmen entwickelt worden ist. Weiterhin präsentieren wir die Pharmaschälzentrifuge HZ 500 Pharma. Auch das Thema Druckfiltration wird zu sehen sein sowie die Schäl- und Schubzentrifugen.
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„Wir sehen auch weiterhin ein erhebliches Wachstumspotenzial. Von einer Krise merken wir aktuell nichts.“

Zentrifuge für die Pharmaindustrie

Zentrifugen für die pharmazeutische und artverwandte Industrie unterliegen speziellen Anforderungen. Eine Aufstellung in Reinräumen, validierbare Reinigung oder konstant hohe Produktqualität zählen zu den typischen Vorgaben. Die Krauss-Maffei Pharmazentrifuge HZ 500/0,4 Ph wurde speziell für Anwendungen in Kilolabs und Pilotanlagen entwickelt. In bereits installierten Anlagen können durch Tests verschiedener Filtertücher mit kleinen Chargenmengen Prozessoptimierungen durchgeführt werden. Neben bewährten technischen Eigenschaften der größeren Baureihen verfügt die HZ 500/0,4 Ph über ein großzügiges Panoramaschauglas zur Prozessbeobachtung. Das pneumatisch angetriebene Schälmesser im Prozessraum ist durch eine schraubenfreie Klemmung leichter zu reinigen. Eigens für diese Anwendung wurde eine kompakte und analoge Füllstandmessung entwickelt. Die Baureihe zeichnet sich neben den kompakten Abmessungen durch ihre Bedie-nerfreundlichkeit und das reinraumgerechte Design aus. Die Trommelfüllmenge beträgt 1 bis 10 kg, das Trommelvolumen 21 l. Die Zentrifuge gibt es in mobiler und stationärer Ausführung.

Hier finden Sie mehr zu den KMPT-Produkten
Direkt zu den Seiten der Achema 2009

KMPT produziert Schlüsseltechnologien für die mechanische und thermische Fest-Flüssigtrennung. Im Bereich der mechanischen Verfahrenstechnik ist das Unternehmen einer der Weltmarktführer für die Filtration durch Zentrifugation, vor allem mit diskontinuierlichen Zentrifugen und Schälzentrifugen in horizontaler und vertikaler Ausführung. Spezialausführung für die pharmazeutische Industrie. Auf der kontinuierlichen Seite arbeiten KMPT mit sogenannten Schubzentrifugen für Massengüter, beispielsweise in der Grundstoffchemie. Es hat aber auch den klassischen Trommelfilter im Programm. Im Bereich thermische Verfahren bietet KMPT vor allem für den pharmazeutischen Markt diskontinuierliche konische Trockner wie den Helixtrockner bzw. Helix-Mischertrockner. Weiterentwicklungen dieser Apparate werden auf der Achema zu sehen sein wird. Darüber hinaus fertigt KMPT kontinuierliche Tellertrockner für rieselfähige Schüttgüter. Als neuestes Produkt hat das Unternehmen die Crossflow-Filtration im Programm. Auch die gibt es auf der Achema zu sehen.
2008 erwirtschaftete KMPT einen Umsatz von rund xxx Euro (2007: 114,3 Mio. Euro). Das Unternehmen beschäftigt weltweit xxx Mitarbeiter (2007: 283). Der Auftragseingang betrug xxx Euro (2007 106,3 Mio. Euro).

Mechanische und thermische Fest-Flüssigtrennung
KMPT produziert Schlüsseltechnologien für die mechanische und thermische Verfahrenstechnik in der Prozessindustrie. Kernkompetenzen bilden:
  • Krauss-Maffei-Zentrifugen: Als einer der Weltmarktführer im Bereich mechanische Filtration durch Zentrifugation bietet KMPT diskontinuierliche Schälzentrifugen in horizontaler und vertikaler Ausführung sowie kontinuierlich arbeitende Schubzentrifugen.
  • Krauss-Maffei-Filter: Ob Vakuum- oder Druckfiltration, die Trommel- und Scheibenfilter eignen sich für sehr hohe Durchsatzleistungen. Auch der dynamische Crossflow-Filter gehört zum Programm.
  • Krauss-Maffei-Trockner: Auch bei den Trocknern bietet KMPT kontinuierliche und diskontinuierliche Apparate an, beispielsweise die Vakuumkontakttrockner der Helix-Baureihe oder die Tellertrockner für rieselfähige Schüttgüter.
Ergänzt wird das Angebot an Maschinen durch umfangreiche Serviceleistungen.
Im vergangenen Jahr 2008 erwirtschaftete KMPT einen Umsatz von rund 52,9 Mio. Euro und erzielte einen Auftragseingang von 67,6 Mio. Euro. Das Unternehmen beschäftigt weltweit knapp 300 Mitarbeiter.
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