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Verfahrenstechnik bleibt auf Kurs

Maschinen- und Anlagenbau starten optimistisch ins Achema-Jahr
Verfahrenstechnik bleibt auf Kurs

Mit einem Anziehen des Inlandsgeschäfts und einem weiterhin robusten Auslandsgeschäft stehen nach Aussage des VDMA die Zeichen für das Jahr 2006 auf moderatem Wachstum. Die Achema 2006 wird als internationale Leitveranstaltung für die Ausrüster der chemischen Industrie und aller Stoff umwandelnden Industriezweige ebenfalls dazu beitragen und auch in diesem Jahr wieder richtungweisende Impulse für Technologieentwicklungen, weltweite Kontakte und neue Geschäftsbeziehungen geben.

„Die Achema ist für eine ganze Reihe von Fachzweigen des Maschinen-, Apparate- und Anlagenbaus die führende internationale Fachmesse. Es gibt weltweit keine andere Veranstaltung, die dieses Themenspektrum in dieser Größe abdeckt“, erklärte Dipl.-Ing. Peter Schenk, Vorsitzender des Forums Prozesstechnik und Mitglied des Vorstands der GEA Group AG, anlässlich einer Presseveranstaltung im Vorfeld der Achema 2006. Folglich sei keine andere Veranstaltung besser dazu geeignet, den Dialog zwischen Anwendern und Herstellern zu fördern. Dieser Dialog sei notwendig, um gemeinsam bestehende Prozesse so zu optimieren, dass sie wirtschaftlichen und ökologischen Anforderungen gerecht werden. Diese zentrale Herausforderung, so Schenk, stehe unter dem Motto „Mit moderner Prozesstechnik Ressourcen noch besser nutzen“. Einerseits bedeute dies für die Hersteller, ihre Maschinen, Apparate und Anlagen so effizient wie möglich auszulegen. Dazu zählen Energieeffizienzprogramme, Automatisierungstechnik und Systemlösungen. Auf der anderen Seite hieße dies, Verfahren anzubieten, um vorhandene Rohstoffe effizienter zu nutzen, entweder weil sie nur begrenzt verfügbar sind oder weil es günstigere Alternativen gibt. Gute Möglichkeiten eröffnen sich nach Auffassung von Schenk beispielsweise auf dem Markt für Biokraftstoffanlagen. Allein in Europa besteht bis 2010 ein Bedarf an 100 neuen Biokraftstoffanlagen für rund 3 Mrd. Euro. Ein anderer Bereich ist die Prozessintensivierung. Hier steht das Denken in Funktionen im Vordergrund. Die Orientierung weg vom Komponentenlieferanten hin zum Anbieter von Systemlösungen wurde laut Schenk größtenteils vollzogen. Das Forum Prozesstechnik im VDMA war ein erster Schritt, die Kommunikation und Abstimmungsprozesse der einzelnen Komponentenhersteller in Richtung Systemanbieter zu lenken. Ganzheitliche Betrachtungsweisen oder interdisziplinäre Zusammenarbeit eröffnen die Chance, endliche Ressourcen schonender oder mit größerer Ausbeute zu nutzen.

Positive Erwartungen
Ferner gab Schenk einen Überblick über die aktuelle konjunkturelle Situation im Maschinenbau und in der Prozesstechnik. Für das Jahr 2005 erwarten die Statistikexperten des VDMA laut Schenk eine Plusrate in der Größenordnung von 4 %. Der Wachstumsbeitrag komme dabei insbesondere aus dem Ausland. Das Inlandsgeschäft kann allenfalls stagnieren. Für 2006 wird mit einem leichten Anziehen der Produktion gerechnet. Im laufenden Jahr dürfte sich das Exportwachstum abflachen. Das Inlandsgeschäft könnte erstmals wieder einen bescheidenen Wachstumsbeitrag leisten. Auch die chemische Industrie hat im vergangenen Jahr 2005 nach Jahren der Zurückhaltung wieder stärker investiert. Der VCI schätzt, dass die Investitionen in Deutschland im Jahr 2005 um 2 % auf 5,3 Mrd. Euro gestiegen sind. Und auch für 2006 wird mit steigenden Investitionen in Deutschland und Europa gerechnet. Davon profitieren in hohem Maße die Hersteller von Prozesstechnik, insbesondere die Hersteller von Armaturen, von Kompressoren, von Pumpen, von Verpackungs- und Pharmamaschinen sowie von thermischer und mechanischer Verfahrenstechnik, aber auch der Großanlagenbau und die Umwelttechnik. Fast 70 % der Produktion dieser Industriezweige gehen in die chemische und verwandte Industrie. Weil Investitionen nicht Vorboten der Konjunktur sind, sondern ihr nachlaufen, rechnet der VDMA mit einem guten Jahr 2006.
Einer Umfrage des VDMA-Fachverbands Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate zufolge sind die Hersteller verfahrenstechnischer Maschinen und Apparate mit überwiegend positiven Erwartungen ins Jahr 2006 gegangen. Bei 72 % der Unternehmen hat der Auftragseingang im zweiten Halbjahr 2005 zugenommen. Im Jahr 2005 konnten 57 % der Unternehmen ihr Geschäftsergebnis verbessern. In 2005 wurden in Deutschland verfahrenstechnische Maschinen und Apparate im Wert von gut 3,9 Mrd. Euro produziert. Davon gingen etwa 3 Mrd. Euro in den Export. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer an der Umfrage rechnet mit einem steigenden Auftragseingang im ersten Halbjahr 2006.
Armaturen und Pumpen
Die deutschen Hersteller von Industriearmaturen beispielsweise erzielten im Jahr 2005 ein nominales Umsatzplus von 9 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit konnten sie das Umsatzwachstum 2004 in Höhe von 5 % deutlich übertreffen. Für dieses positive Ergebnis war neben dem um 16 % gestiegenen Auslandsumsatz auch ein im Vergleich zu den Vorjahren verbessertes Inlandsgeschäft verantwortlich. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die Ausfuhren von Industriearmaturen von Januar bis November 2005 um 16 % auf rund 1,7 Mrd. Euro. Damit erreichten die deutschen Hersteller in 2005 einen Anteil von rund 12 % am Auslandsmarkt für Industriearmaturen. Der Fachverband Armaturen erwartet im Achema-Jahr 2006 im Inland ein Umsatzwachstum von 3 % und auf den Exportmärkten von 9 %.
Nach einem realen Umsatzanstieg von etwa 3 % im Gesamtjahr 2005 erwartet der VDMA-Fachverband Pumpen und Systeme für 2006 eine Konsolidierung auf hohem Niveau. Mit 22 % Welthandelsanteil lagen die deutschen Hersteller von Pumpen und Pumpensystemen auch im Jahr 2004 weiterhin auf Platz 1 der größten Exportländer – mit deutlichem Abstand vor den USA und Italien. Bei einem Vergleich der wichtigsten Abnehmerländer für deutsche Pumpenexporte im Jahre 2002 und 2004 fällt auf, dass USA, Frankreich und Italien wichtigste Abnehmerländer bleiben und insbesondere Newcomer wie China und Tschechien ihren Anteil weiter ausgebaut haben. Zweistellig gewachsen sind die deutschen Exporte, die sich im Gesamtjahr 2004 auf rund 3,6 Mrd. Euro beliefen. Auch die Produktion stieg um 9,9 % auf einen Wert von 4,0 Mrd. Euro. Im Gesamtjahr 2005 lagen die realen Auftragseingänge gemäß VDMA-Erhebung mit 5 % leicht über dem Vorjahresergebnis.
Branchentreff
Die Achema wird auch in diesem Jahr richtungweisende Impulse für Technologieentwicklungen, weltweite Kontakte und neue Geschäftsbeziehungen geben. Bis jetzt sind mehr als 3500 Aussteller angemeldet. Die stärksten Ausstellungsgruppen bilden traditionell wieder Pumpen, Kompressoren und Armaturen sowie die Labor- und Analysentechnik, gefolgt von den Ausstellungsgruppen thermische Verfahren, mechanische Verfahren, Anlagenbau, Mess- Regel und Prozessleittechnik, Pharma- und Verpackungstechnik. Auf rund 140 000 m² Nettoausstellungsfläche in zehn Messehallen und im Freigelände zeigen die Aussteller ihre Neuheiten und Exponate. Bis zum Ausstellungsbeginn am 15. Mai 2006 rechnet die Dechema mit rund 4000 Ausstellern aus 50 Ländern und etwa 200 000 Besuchern.
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