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Viele Informationen auf kleinstem Raum

Heel setzt auf flexibles Etikettiercenter
Viele Informationen auf kleinstem Raum

Zwischen 250 000 und 350 000 Ampullen werden täglich in Baden-Baden bei den Biologischen Heilmitteln Heel mit Traumeel, Zeel und verschiedenen anderen Präparaten befüllt und anschließend etikettiert. Bei der Etikettierung dieser Ampullen kommt jetzt ein sehr flexibles Etikettiercenter, das Blankoetiketten bedruckt und anschließend auf die Ampulle aufbringt, zum Einsatz.

Autorin Tanja Bullinger Leiterin Öffentlichkeitsarbeit, Bausch+Ströbel

Die wesentlichen Vorteile des Etikettiercenters sind die große Produktionsgeschwindigkeit, der minimale Organisationsaufwand sowie die hohe Flexibilität. „Es war nicht ganz einfach, ein neues System zu finden“, erklärt Stefanie Weber, Teamleiterin für diesen Bereich. Zwar sind die Etiketten, die auf die Ampullen kommen, nur in einer Farbe bedruckt, doch auf sehr kleinem Raum müssen sehr viele Informationen untergebracht werden. „Und das stellt natürlich erhöhte Anforderungen an das Druckverfahren.“ Auch muss das Verfahren flexibel sein, da am Tag bis zu acht Chargenwechsel anstehen, für die unterschiedliche Texte benötigt werden. Bislang hatte Heel eine Bausch+Ströbel-Hochleistungsetikettiermaschine im Einsatz, die es mit einer speziellen Zusatzausrüstung erlaubte, die Etiketten im Heißprägeverfahren mittels Klischees – kleinen Druckplatten – zu erstellen. Variable Daten wurden mittels eines kleinen Setzschiffes erstellt. „Dieses System lief problemlos“, erklärt Dr. Werner Hofmann, bei Heel Director Global Production Operations. „Wir hatten uns bereits dazu entschlossen, diese Kombination zur Kapazitätserweiterung erneut anzuschaffen.“ Auch wenn das Druckverfahren einige Nachteile mit sich brachte. So mussten für alle Etikettenvariationen Klischees hergestellt und in mehrfacher Ausfertigung vorgehalten werden, da diese nach spätestens zweimonatigem Einsatz ausgetauscht werden müssen. Das war umständlich und kostenintensiv. „Aber für unseren Anwendungsfall gab es nichts anderes auf dem Markt“, so Dr. Hofmann weiter.
Bis zu 48 000 Objekte pro Stunde
Umso erfreuter war er, als er von der Entwicklung von Bausch+Ströbel in Zusammenarbeit mit dem Druckspezialisten Hapa erfuhr. Hier ist einer B+S-Hochleistungsetikettiermaschine ein voll digitales Hapa-Druckwerk vorgeschaltet, das die Etiketten nicht nur mit variablen Daten wie etwa Verfallsdaten oder einem Code bedruckt, sondern aus einem Blankoetikett ein fertiges, mehrfarbig bedrucktes Etikett macht – und das in einer Geschwindigkeit von bis zu 48 000 Objekten pro Stunde.
„Dieses neue System schien wie für uns gemacht“, so Dr. Hofmann – und orderte das für Heel. Einen Prototypen zu kaufen sei für ihn kein Problem gewesen, erklärt er auf Nachfrage. „Wir haben Anlagen von Bausch+Ströbel schon lange im Einsatz, vor allem in der aseptischen Abfüllung, und in all den Jahren immer sehr gute Erfahrungen mit der Zusammenarbeit gemacht.“ Auch diesmal sei das so gewesen, anfängliche Probleme, etwa im Bereich der Software, habe man gemeinsam recht schnell aus der Welt schaffen können.
Wobei das neue Etikettiercenter anfangs doch eine erhebliche Umstellung für ihre Mitarbeiterinnen bedeutet habe, betont Stefanie Weber. „Einfach, weil die Grundkonzeption der Maschine ganz anders ist.“ Schon deshalb, weil vieles, was früher manuell gehandhabt wurde, nun über die Maschinensteuerung geht. Die neue Anlage arbeitet sehr genau, kann also auch auf kleinste Mängel hinweisen. „Hier mussten wir anpassen, wann eine Ampulle für uns wirklich fehlerhaft ist und wann eine Benachrichtigung nicht zu erfolgen braucht“, so Stefanie Weber weiter. Doch nach internen Schulungen, als die Logik der neuen Maschine verstanden war, zeigten sich auch die Bedienerinnen begeistert. „Sie möchten sie heute nicht mehr missen“, so Stefanie Weber lächelnd.
Digital im System hinterlegt
Und auch sie selbst ist sehr zufrieden. Die Erstellung neuer Etiketten muss natürlich nach wie vor unseren Genehmigungsprozess durchlaufen, doch habe sie nun alle Varianten – immerhin werden in Baden-Baden 400 Produkte für mehr als 50 Länder hergestellt – ganz einfach digital im System hinterlegt. Auch Chargenwechsel (eine Charge umfasst zwischen 2000 und 96 000 Ampullen) können jetzt sehr viel schneller erfolgen. Zusammen mit der höheren Geschwindigkeit der Anlage – früher schaffte man 520 Takte pro Minute, heute sind es 750 – habe man die Produktion deutlich gesteigert. Und selbst bei dieser rasanten Geschwindigkeit wird jedes Etikett zu 100 % auf Fehler geprüft. Positiv sei auch der nun sehr viel sanftere Durchtransport der Ampullen. Begeistert ist Stefanie Weber auch von der Druckqualität, die im Gegensatz zum Klischeedruck in sehr guter und vor allem immer gleichbleibender Qualität sei.
„Was wir uns jetzt noch wünschen, ist weiße Farbe, mit der wir die Klarsichtetiketten für unsere braunen Ampullen bedrucken können“, so Stefanie Weber. Weiß ist im Digitaldruck allerdings immer eine Herausforderung. Aber Hapa kann jetzt auch hierzu eine Lösung anbieten. Inzwischen hat Heel zwei dieser Etikettiercenter im Einsatz, die Anschaffung eines dritten ist angedacht.
Das Etikettiercenter im Detail
Das Center besteht aus zwei Anlagen: der Hochleistungsetikettiermaschine ESA 1025 und einem Hapa-800-Drucksystem. Die ESA 1025 arbeitet mit einer Leistung von bis zu 48 000 Objekten pro Stunde und etikettiert Ampullen, Karpulen, Fläschchen, Vials und ähnliche, auch nicht standfeste Objekte.
Hapa-800-Systeme drucken mit hoher Qualität dank moderner UV-Drop-On-Demand(DOD)-Inkjet-Technologie mit Tropfenplatzierung bis zu 720 dpi Auflösung. Produktinformationen und chargenabhängige Daten können in einem Durchgang gedruckt werden, womit die Anforderungen für Dosierungscodierung, sequenzielle und zufällig generierte Nummerierung problemlos erfüllt werden. Die Maschine ist auch in der Lage, vorgedruckte Etiketten zu verarbeiten. Hier werden dann nur die chargenabhängigen Daten mittels der DOD-Drucktechnik aufgebracht.
Die Bedienung des Drucksystems ist voll in die Etikettiermaschine integriert und erfolgt über deren Bedienterminal. Bei einem Chargenwechsel an der Etikettiermaschine wird somit auch das Drucksystem mit neuen Daten versorgt. Der Etikettendruck selbst wird zu 100 % überprüft. Auch variable Daten wie Codes oder das Verfallsdatum werden mittels Kamera geprüft. Die vom Druckwerk bereitgestellten Etiketten werden an einen servogesteuerten Etikettenspender geleitet. Dieser bringt die Etiketten taktweise und leistungssynchron zum Maschinenlauf in die Etikettierposition. Hier wird das Etikett vom Trägerband gelöst und während des Transports vom Objekt übernommen. Objekte mit fehlerhaften Etiketten werden ohne Leistungsverlust vollautomatisch ausgeschleust. Als Alternative hierzu können die Etiketten auch vor dem Etikettiervorgang automatisch ausgeschleust werden. In diesem Falle gelangen keine als nicht gut bewerteten Etiketten auf die Objekte.
Die elektronische Spendersteuerung regelt den Etikettenbandtransport entsprechend der jeweiligen Etikettenlänge. Mit der sogenannten Referenzfahrt wird dieses Maß zusätzlich als Referenzwert gespeichert und garantiert bei fehlenden Etiketten auf dem Trägerband ein positionsgenaues Vorspenden. Hierdurch werden Doppeletikettierungen ausgeschlossen und eine lückenlose Bearbeitung an den einzelnen Kontrollstationen gewährleistet.
Eine Spezialfunktion erlaubt es, die Bedruckung vor Batchende abzuschalten. Hierdurch füllt sich die Maschine vollständig mit unbedruckten Etiketten, sodass es nicht erforderlich ist, das Etikettenband zu entnehmen.
prozesstechnik-online.de/cav0114418
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