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Viele Wege – ein Ziel

Absauganlagen und mobile Sauger für explosionsgefährdete Bereiche
Viele Wege – ein Ziel

In staubexplosionsgefährdeten Bereichen kommt den Absauganlagen und den mobilen Saugern eine wichtige Aufgabe zu. Zugleich müssen sie besonders gegen das Explosionsrisiko abgesichert sein. Hier gibt es unterschiedliche technische Maßnahmen.

Der Autor: Gerald Scheffels Freier Fachjournalist

Sauberkeit gleich Sicherheit: Dieses Motto gilt für alle Produktions- und Lagerbereiche, in denen Staubexplosionsgefahr besteht. Denn abgelagerter Staub kann z. B. durch Luftzug aufgewirbelt werden und – bei entsprechender Konzentration – mit dem Luftsauerstoff ein explosibles Gemisch bilden. Dieses Risiko tritt überall dort auf, wo organische Werkstoffe so verarbeitet, hergestellt, abgepackt und gelagert werden, dass Staub entsteht.
Der Zusammenhang von Sauberkeit und Sicherheit ist inzwischen sogar in Normen und Richtlinien festgeschrieben. Die Atex-Richtlinie 137 (1992/92/EG) als sogenannte Betreiberrichtlinie fordert die Anwender explizit zur Reinhaltung der Produktionsumgebung auf, und sie macht die Zoneneinteilung abhängig vom Grad der Sauberkeit. Das bedeutet: Wenn man Staubablagerungen in explosionsgefährdeten Zonen vermeidet, ist die Gefährdungsklasse niedriger, und man muss weniger aufwendige Maßnahmen z. B. beim Explosionsschutz treffen. So spart man Kosten – und minimiert das Explosionsrisiko.
Ganz genauso sieht das die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV), mit der die AtexRichtlinie 137 in nationales Recht umgesetzt wird. Sie nimmt den Betreiber in die Pflicht und setzt voraus, dass er ein Explosionsschutz-Dokument anfertigt, in dem die möglichen Risiken und die Maßnahmen zu ihrer Minimierung angegeben sind. Diese Aufforderung ist keinesfalls übertrieben, wenn es um den Staubexplosionsschutz geht: Experten schätzen, dass es mehr als zehnmal so viel Staub- wie Gasexplosionen gibt. Somit muss man in vielen Produktionszweigen aus Sicherheitsgründen auf Sauberkeit – genauer: auf das Vermeiden von Staubablagerungen – achten. Hierzu gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten.
Die erste: Man setzt Anlagen ein, die keinen Staub nach außen dringen lassen. Da das nicht immer bzw. nicht vollständig möglich sein wird, bietet sich als zweite Maßnahme die direkte Absaugung am Entstehungsort an (Einsatz von EOB nach EN 60335-2-69). Weil auch das meistens nicht zu 100 % gelingt, empfiehlt sich drittens das regelmäßige gründliche Aufsaugen der entstandenen Ablagerungen – und zwar nicht nur auf dem Boden, sondern auch auf Maschinen und Rohrleitungen sowie an den Wänden. In diesem Fall spricht man vom „Einsatz von IS“ gemäß EN 60335-2-69. Die einschlägige Norm sieht also beide Arten der Beseitigung von gefährlichen Stäuben vor.
Explosible Stäube unschädlich machen
Sowohl für die direkte Absaugung am Entstehungsort als auch für das Aufsaugen steht ein Modulsystem zur Verfügung, das exakt an die individuellen Anwendungsbedingungen angepasst werden kann und in jedem Fall den einschlägigen Richtlinien des Staubexplosionsschutzes entspricht.
Dabei kommen interessante Technologien zum Einsatz, um die explosiblen Stäube unschädlich zu machen. Das bewirkt der vorgeschaltete Nassabscheider von Ruwac. Dessen Wirkprinzip ist ganz einfach: Das Sauggut wird durch eine Flüssigkeit geleitet und damit regelrecht gelöscht, sofern es sich um eine Zündquelle handelt. Alternativ dazu kann man in bestimmten Einsatzbereichen statt des Nassabscheiders eine kompakte Funkenfalle verwenden, die nach einem rein mechanischen Prinzip die Funken unschädlich macht. Diese Option wird zum Beispiel bei der Schleifbearbeitung von Aluminium und Magnesium (dessen Stäube ebenfalls entzündlich sind) empfohlen.
Die Staub-Ex-Absauganlagen von Ruwac werden auf der Basis eines Modulsystems individuell konfiguriert. Bei den mobilen Industrie-saugern für staubexplosionsgefährdete Bereiche kann der Anwender auf Standardbaureihen zurückgreifen, die – dank des Modulsystems – ebenfalls an die jeweiligen Bedingungen angepasst werden können. Zu diesem Programm gehört auch die Baureihe DS 1220 FS, die speziell für die Absaugung von feinen und feinsten Stäuben entwickelt wurde und auch in Staub-Ex-Ausführung lieferbar ist.
Mobile Sauger oder stationäre Anlage
Der Anwender muss in jedem Fall auch die Grundsatzentscheidung treffen, ob er mobile Sauger einsetzt oder eine stationäre Absauganlage in staubexplosionsgeschützter Ausführung nutzt. Bei diesen Anlagen wird in dem jeweiligen Betrieb ein Rohrleitungsnetz mit Anschlussstellen installiert, an die ein Sauggeschirr angeschlossen werden kann. Sobald der Anwender dies tut, schaltet sich selbsttätig das zentrale Saugaggregat ein. Solche Anlagen sind u. a. in größeren und mehrgeschossigen Betrieben (z. B. in Mühlen) besonders wirtschaftlich und in Applikationen, bei denen sehr häufig oder gar kontinuierlich gesaugt wird. Das Modulsystem von Ruwac erlaubt dem Anwender in jedem Fall die Wahl zwischen beiden Möglichkeiten.
Somit steht der Industrie ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Verfügung, der Devise „Sauberkeit gleich Sicherheit“ zu folgen und damit das Risiko von Staubexplosionen zu minimieren. Viele Anwendungsbeispiele zeigen, dass man auch in komplexen Fällen, z. B. bei Anlagen der Entsorgungstechnik, mit relativ einfachen, rein mechanischen Mitteln einen wirkungsvollen Staubexplosionsschutz realisieren kann. Dabei muss allerdings Erfahrung in der Konstruktion und Auslegung solcher sicherheitsrelevanter Komponenten vorhanden sein, und die Funktion und der Betriebszustand der entsprechenden Komponenten sollten durch eine Steuerung kontinuierlich überwacht werden.
Online-Info: www.cav.de/0611401
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