Startseite » Chemie »

Zerkleinern im Doppelpack

Pharmaanlage für Wirk- und Trägerstoffe
Zerkleinern im Doppelpack

Bei einem renommierten Arzneimittelhersteller werden Wirk- und Trägerstoffe mit unterschiedlichsten Produkteigenschaften auf der gleichen Linie aus Big Bags entleert, zerkleinert und in Container abgefüllt. Das Herzstück dieser Anlage ist ein polyvalentes Mahlsystem aus totraumfreier Siebmühle und einer für hohe Drehzahlen ausgelegten Hammermühle.

Der Autor: René Herzog Marketingleiter, Frewitt

Weltweit beschäftigt dieses Pharmaunternehmen ca. 20 000 Mitarbeiter. Allein im Jahr 2008 wurden mehr als 750 Millionen Medikamentenschachteln hergestellt. Das Unternehmen erzeugt neben Medikamenten zur Bekämpfung von Herz- und Venenkrankheiten auch solche, die gegen Rheuma und andere Erkrankungen wirksam sind.
Um auf ein und derselben Linie Wirk- und Trägerstoffe mit unterschiedlichsten Produkteigenschaften aufbereiten zu können, entschied sich der Arzneimittelhersteller für zwei Mahlsysteme von Frewitt, die in Serie geschaltet werden. Es handelt sich dabei um die konische Siebmühle ConiWitt 200 und die Hammermühle HammerWitt MFH-6.
Gesamtanlage
Im ersten Stock der Anlage befindet sich eine Hubsäule, die den Big Bag über die Entleerstation schwenkt, wo der Big Bag anschließend angedockt wird. Das Produkt wird vom Big Bag gravimetrisch durch die nachgeschaltete konische Siebmühle ConiWitt 200 und anschließend durch die HammerWitt MFH-6 gefördert. Am Auslauf der Hammermühle befindet sich ein Fallrohr, über das das Produkt ins Erdgeschoss befördert wird. Am Ende des Fallrohrs ist eine Dosierklappe montiert, die das Produkt in den darunter liegenden Container dosiert. Das System ProFi-Clean sorgt beim Entstauben der Anlage für einen Druckausgleich über die ganze Anlage. Alle kritischen Komponenten der Anlage werden während dem Prozess inertisiert.
Wichtige Einzelheiten
Die Anlage befindet sich in einem Raum nach der Vorschrift Atex Zone 2/22 T4 IIB.
Um sämtliche Prozessvorschriften (inklusiv Atex) erfüllen zu können, wird bei der Inbetriebnahme der Anlage wie folgt vorgegangen:
Der Auslauf des Big Bags wird auf den Einlauf der Entleerstation gelegt, danach muss der Big Bag geerdet werden, anschließend wird er mittels der Blähdichtung sicher angedockt.
Als nächster Schritt wird das Ventil des ProFi-Vent geöffnet, womit die Inertisierung der Anlage beginnt. Sobald der Sauerstoffwert von 5 % unterschritten ist, können die Mühlen eingeschaltet und der Big Bag geöffnet werden. Bei einem schlecht fließenden Produkt verbessert ein Vibrator die Fließeigenschaften. Nach vollständiger Entleerung des Big Bags müssen die Mühlen und die Inertisierung ausgeschaltet werden.
Danach wird die Dosierklappe im Erdgeschoss geschlossen und der Container gelöst; im ersten Stock gilt es, den ProFi-Clean zu schließen, die Blähdichtung zu öffnen und den Big Bag zu lösen. Nach jedem Big Bag-Wechsel wird die Sauerstoffsonde während einer Sekunde mit Stickstoff (N2) abgereinigt.
Polyvalentes Mahlsystem
Die ConiWitt 200 ist eine totraumfreie Siebmühle in CIP-Ausführung. Sie kann zum Desagglomerieren und Vermahlen von Trocken- und Nasspulvern benutzt werden. Die aktive Sieboberfläche der ConiWitt 200 erreicht einen Produktdurchsatz von bis zu 2300 kg/h. Der Rotor ist mit runden oder eckigen Armen ausstattbar, und es können Siebe mit runden oder eckigen Öffnungen oder Raspeln eingesetzt werden. Das Down-driven-Konzept der ConiWitt sorgt für einen unbehinderten Produktfluss und das modulare Konzept erleichtert die Integration in eine Gesamtanlage.
Das zweite Glied im Mahlsystem ist die HammerWitt MFH-6. Die Hammermühle ist für höhere Drehzahlen ausgelegt, hat einen einseitig gelagerten Rotor, der auf die Schlagseite (Hammer) oder Schnittseite (Messer) gedreht werden kann. Die einseitige Lagerung des Rotors sorgt dafür, dass sich das Produkt nur gering erwärmen kann. Mit der Messerseite des Rotors können faserige, und mit der Schlagseite harte und kristalline Produkte vermahlen werden.
Mittels der beiden Mahleinheiten sind Produkte mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften einfach zu vermahlen: faserige, klebrige, feuchte, trockene, harte, weiche etc. Die Rotor- drehzahl kann fein auf das Produkt abgestimmt werden und hat im Vergleich zu anderen Siebmühlen einen größeren Dynamikbereich, was das Verarbeiten von Produkten mit unterschiedlichsten Eigenschaften möglich macht.
prozesstechnik-online.de/cav0812401
Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de