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Zu wenig Weiterbildung in der Prozessindustrie

Demographischer Wandel erfordert jetzt schon Investitionen
Zu wenig Weiterbildung in der Prozessindustrie

Zu wenig Weiterbildung in der Prozessindustrie
Ergebnisse einer Befragung zum demogaphischen Wandel in der chemischen Industrie
Technische Fach- und Führungskräfte erhalten nicht genügend Weiterbildung. Dieser Meinung ist ein Drittel der Geschäftsführer und Personalverantwortlichen von Unternehmen aus der chemischen Prozessindustrie, die das VDI Wissensforum im Rahmen der Umfrage „VDI-educating II“ befragt hat. 20,5 % geben sogar an, dass es in ihrem eigenen Unternehmen nicht ausreichend Weiterbildungsangebote gibt.

Zwar sind alle befragten Geschäftsführer und Personaler in der chemischen Prozessindustrie überzeugt, dass die Qualifikation der Mitarbeiter für ihr Unternehmen ein wichtiger Wettbewerbsvorteil ist (100 %) und Weiterbildung maßgeblich zum Unternehmenserfolg beiträgt (96,1 %). Allerdings geben mehr als drei von vier der Befragten an, ihren Mitarbeitern ausreichend Weiterbildung zu bieten.

„Dieses Ergebnis ist nicht nachvollziehbar“, sagt Timo Taubitz, Geschäftsführer des VDI Wissensforums. „Erstaunlicherweise erkennen so gut wie alle Geschäftsführer und Personaler den hohen Stellenwert der Weiterbildung an – jedoch handeln nicht alle auch entsprechend konsequent. Nur wer den Worten auch Taten folgen lässt, bleibt am Puls der Zeit und damit wettbewerbsfähig.“
2010 hatte das VDI Wissensforum bereits technische Fach- und Führungskräfte in verschiedenen Branchen nach ihrer Weiterbildungssituation befragt. In der chemischen Prozessindustrie hatte mehr als die Hälfte (57,7 %) die Fortbildungsmöglichkeiten für nicht ausreichend gehalten. Das war das höchste Branchenergebnis bei der gesamten Umfrage. Befragt nach den möglichen Gründen für diese Aussage, geben nun ein Drittel der Geschäftsführer und Personaler zu, dass diese Einschätzung verständlich ist, da tatsächlich weniger Weiterbildung angeboten wird als nötig ist. Zwei Drittel (67,9 %) sind dagegen der Meinung, das Weiterbildungsangebot werde von den Mitarbeitern geringer wahrgenommen als es tatsächlich ist. 41,0 % sagen, dass andere Unternehmen offenbar weniger in Weiterbildung investieren als sie selbst.
Fachkompetenz bleibt am wichtigsten
Einig sind sich die Geschäftsführer und Personalverantwortlichen darüber, welche Art von Schulung am wichtigsten ist: 84,6 % der Befragten sehen die Fachkompetenz als wichtigste Kompetenz an (Platz eins oder zwei der angestrebten Weiterbildungsmaßnahmen). Danach folgen mit Abstand unternehmerische Kompetenz (44,8 %) und personale Kompetenz (29,5 %) sowie soziale Kompetenz (23,1 %). „Die Bewertung zeigt, dass Fachkompetenz die wichtigste Voraussetzung ist und bleibt, um mit den aktuellen technischen Entwicklungen mitzuhalten“, kommentiert Taubitz das Ergebnis.
Mit Blick auf die Zukunft bewerten die Befragten Weiterbildung als wichtigsten Faktor, um qualifizierte Mitarbeiter zu halten: 88,5 % geben an, dass dies das Mittel der Wahl sei. 82,1 % bieten flexible Arbeitszeitmodelle, 80,8 % nutzen zudem Prämien, um Mitarbeiter an sich zu binden. 66,7 % gewähren Zuschüsse zur Mitarbeiterversorgung, 64,1 % legen Wert auf die Unterstützung zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Die Qualifizierung von morgen im Blick
Bereits jetzt für die Qualifizierung von morgen zu sorgen, spielt auch unter dem Gesichtspunkt des demographischen Wandels eine entscheidende Rolle. Denn dieser wird sich nach Meinung der Geschäftsführer und Personalverantwortlichen in den kommenden zehn Jahren eindeutig negativ auswirken: 85,9 % sehen zukünftig Probleme beim Verlust des Know-hows von Ingenieuren, die in Rente gehen– dicht gefolgt vom Recruiting von Nachwuchsingenieuren (80,8 %). Mehr als die Hälfte der Befragten (57,7 %) sehen Probleme darin, Senior-Ingenieure halten zu können. Nur 25,6 % erachten es als schwierig, die bereits eingestellten Ingenieure zu qualifizieren.
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