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Alginat statt Darm

Mit kontinuierlicher Koextrusion lassen sich innovative Produktideen realisieren
Alginat statt Darm

Ob Würste, Molkereierzeugnisse, Süßwaren, vegetarische, halale oder koschere Lebensmittel – mit dem Conpro-System von Handtmann lassen sich all diese Produkte in hoher Qualität und kostengünstig herstellen. Wie dieses System aufgebaut ist und wie es funktioniert, lesen Sie hier.

Bei Conpro – das Kürzel steht für Continuous Production – handelt es sich um spezielle kontinuierliche Koextrusionssysteme zur Herstellung von Würstchen oder Produkten in Würstchenform mit einer essbaren, rein pflanzlichen Hülle. Sie verbinden die Vorteile einer rein pflanzlichen Alginathülle mit der Koextrusionstechnologie von Handtmann.

Größter Pluspunkt der Conpro-Systeme ist, dass keine Wursthüllen bzw. Därme mehr gewechselt werden müssen. Das heißt: Aufgrund der kontinuierlichen Koextrusion entfallen die Darmwechselzeiten, was eine Maximierung der Füllzeit zur Folge hat. Die kontinuierliche Produktion mit hohem Automatisierungspotenzial, nahezu mannloser Produktion und Verpackung in Linie erlaubt es, konventionelle Herstellungsprozesse komplett auf den Prüfstand zu stellen, um wirtschaftliche Vorteile zu generieren.
Basiskomponenten des Systems
Die Basiskomponenten des Conpro-Systems sind zwei Vakuumfüller. Während die Master-Maschine die Produktmasse kontinuierlich fördert, führt die Slave-Maschine die Alginatpaste präzise dem Koextrusionskopf zu. Die Slave-Maschine bietet die Möglichkeit, die Stärke der Hülle individuell zu bestimmen und garantiert einen messbar gleichmäßigen Auftrag. Dabei bietet die Alginatpaste einzigartige Wahlmöglichkeiten in Stärke und Aussehen.
Die Alginathülle entspricht hinsichtlich Transparenz und Glanz den Standardnatur- oder Kollagendärmen. Sie bietet einen guten Biss und ein exzellentes Mundgefühl. Bei Produkten, die beispielsweise traditionell in Schafsaitling (z. B. französische Frischwurst) oder Schweinedarm (deutsche Frischwurst) hergestellt wurden, bleibt die Hülle für den Konsumenten sichtbar, die Verzehreigenschaften sind jedoch angenehmer. Interessant sind auch darmlose Produktkonzepte, bei denen die Alginathaut nur eine unterstützende Wirkung bei der Produktion der Wurst hat. Beim Verzehr wird sie vom Konsumenten nicht wahrgenommen.
Bei Wurstsorten, die getrocknet, geraucht oder gekocht werden, kann der gewünschte dunkelrote Farbton durch die entsprechende Alginathülle verbessert werden. Rohwurstarten, die mit einer Kultur überzogen werden, um weißen Schimmel zu erhalten, werden im Reifungsprozess durch das pflanzliche Alginat unterstützt. Weitere Vorteile der dünn aufgetragenen Alginatpaste sind die exzellente Aufnahme von Raucharomen oder das Entfallen des Schälens vor dem Verzehr. Des Weiteren eignet sich Alginat sehr gut für die Herstellung von halalen und koscheren Produkten. Wurstwaren, die oftmals als Meterwurst angeboten werden, beispielsweise Cabanossi, sind für die kontinuierliche Herstellung mit dem Conpro-System und der Alginathülle besonders geeignet.
Kontinuierliche Koextrusion
Zwei Vakuumfüller gewährleisten einen konstanten Ausstoß der Füllmassen. Über den Koextrusionskopf wird das Produkt mit einer feinen Schicht Alginatpaste umhüllt. Während der endlose Wurststrang in der Führungsschiene dem AL-System zugeführt wird, härtet der Darm in der Fixierlösung aus.
Grundsätzlich werden die Systeme in die Kategorien konventionelle Conpro-Systeme und Systeme mit Abdrehfunktion eingeteilt. Der wesentliche Unterschied zwischen ihnen ist die Form der Produktenden. Bei den konventionellen Conpro-Systemen wird der Produktstrang nach der Extrusion und Fixierung durch entsprechende Trenneinrichtungen direkt gerade geschnitten oder mithilfe eines Formschnittes während des Schneidens geformt. Bei beiden Varianten sind die Produktenden nicht komplett von der Hülle umschlossen. Die Prozessschritte Gruppieren und Einlegen sind die Weiterführung zur Komplettlösung.
Variantenreiche Gruppierung
Mit dem Handtmann-Gruppiermodul können Portionen in vielen Varianten gruppiert werden. Das präzise Ablegen auf dem Gruppierband oder das exakte Einlegen in Schalen sind eine sehr gute Grundlage für weiterführende Automatisierungsschritte, beispielsweise bei der Verpackung.
Bei Conpro Link handelt es sich um ein System mit Abdrehfunktion. Es erlaubt die Extrusion vollständig geschlossener Produkte. Der Wurststrang kann entweder zu Einzelportionen oder Ketten geschnitten werden. Die Fixierung beziehungsweise Aushärtung der Hülle während des Abdrehens sorgt für einen stabilen, abgedichteten Verschluss der Wurstportion. Die Linien sind generell sehr flexibel aufgebaut, um ein möglichst breites Kaliberspektrum anzubieten.
Sowohl die konventionellen Conpro-Systeme als auch die Systeme mit Abdrehfunktion sind um die Funktion Hängen erweiterbar. Letztere bietet die Möglichkeit, im kontinuierlichen Prozess abzudrehen und zu hängen. Auch hier wird mit dem Abdreh-Koextrusionskopf eine Alginathülle erzeugt, das Füllgut grammgenau portioniert, mittels Verdränger eingeschnürt, abgedreht und auf der Aufhängeeinheit abgehängt. Wirtschaftlicher Vorteil dieses Systems: Bestehende Rauch- und Kochanlagen können weiter genutzt werden.
Im Vergleich zu Produkten mit Naturdarm lassen sich mit den Conpro-Systemen die Produktionskosten um bis zu 40 % reduzieren – und dies bei einem reproduzierbar hohen Qualitätsniveau. Darüber hinaus ermöglichen die variabel definierbaren Darmstärken und -designs die Entwicklung innovativer Trendprodukte. Für Einsteiger und Unternehmen mit mittlerem Ausstoß hat Handtmann das Conpro-System 200 entwickelt. Für industrielle Höchstleistung steht das Conpro-System 400 zur Verfügung.
prozesstechnik-online.de/dei1014404
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