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Alternative Proteinquellen nutzen

Helfen, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern
Alternative Proteinquellen nutzen

Hydrosol feiert sein 25. Firmenjubiläum – eine gute Gelegenheit, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Das tut Dr. Matthias Moser, Geschäftsführer des Unternehmens, im Gespräch mit dei. Ein wichtiger Punkt: alternative Proteinquellen.

Wir gestalten die Zukunft. Das ist eine Kernaussage in Ihrer Festschrift zum 25. Firmenjubiläum. Herr Dr. Moser, mit welchen zukunftsweisenden Produktkonzepten befasst sich die F-&-E-Abteilung von Hydrosol?

Dr. Matthias Moser: Wir arbeiten zum einen intensiv an Konzepten, die eine ausreichende Versorgung mit alternativen Proteinen sicherstellen. Zum anderen richten wir den Fokus auf nachhaltige Lösungen, die den ökologischen Fußabdruck verbessern. Schließlich enthält nicht nur das Filet wertvolle Proteine, sondern auch Nebenprodukte wie Molke oder Fleischabschnitte. Diese können ebenfalls zur Herstellung von hochwertigen Lebensmitteln verwendet werden. So haben unsere Kollegen aus der F-&-E-Abteilung zum Beispiel Stabilisierungs- und Texturierungssysteme entwickelt, mit denen sich sowohl aus Lab- als auch aus Sauermolke fermentierte Desserts und andere attraktive Produkte herstellen lassen. Neben der Verwertung von Nebenströmen arbeiten wir auch an der Optimierung von Produktionsprozessen, um u. a. den Energie- und Wasserverbrauch zu reduzieren.

Alternative Proteinquellen sind derzeit ein großes Thema. Denken Sie, dass deren Bedeutung in Zukunft wachsen wird?

Dr. Moser: Davon bin ich fest überzeugt. Laut Welternährungsorganisation wird der Bedarf an Fleisch bis zum Jahr 2050 um das Anderthalbfache auf 470 Mio. t pro Jahr steigen. Nach derzeitigem Stand müsste bei dem prognostizierten Bevölkerungswachstum die landwirtschaftliche Produktion um 60 bis 110 % steigen, um diesen Bedarf zu decken. Hinzu kommt, dass viele Konsumenten durch negative Schlagzeilen wie Fleischskandale oder den enormen CO2-Ausstoß bei der Massentierhaltung ein Unbehagen ergreift und sie offen nach Alternativen Ausschau halten.

Also beispielsweise nach veganen Produkten?

Dr. Moser: Genau. Sie sind vom trendigen Nischenprodukt zu einer festen Größe im Lebensmitteleinzelhandel geworden. Unter anderem deshalb, weil sie sich dank leistungsfähiger Stabilisierungs- und Texturierungssysteme in Geschmack und Textur kaum noch von tierischen Erzeugnissen unterscheiden.

Welche Proteinquellen erforscht Hydrosol aktuell?

Dr. Moser: Das Spektrum reicht von Soja über Erbsen, Reis und Kokosnuss bis hin zu Newcomern wie Sonnenblumen oder Lupine. Wir untersuchen die verschiedenen Proteine hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit in den unterschiedlichen Klassen von Lebensmitteln. Das Ergebnis dieser umfangreichen Tests ist eine stetig wachsende Datenbank, in der die charakteristischen Eigenschaften der Proteine und ihre Applikationsmöglichkeiten zusammengefasst sind.

Wie sieht es mit Insekten aus? Haben Sie die auch im Fokus?

Dr. Moser: Auf alle Fälle. Auch mit dieser alternativen tierischen Proteinquelle beschäftigen wir uns.

Zurück zu den veganen Produkten. Welche neuen Konzepte hat Hydrosol hier im Angebot?

Dr. Moser: Zum Beispiel das All-in-Compound Sundogs. Es dient zur Herstellung von pflanzlichen Wiener Würstchen bzw. Hotdogs für den Heißverzehr. Sundogs basiert auf Pflanzenproteinen aus Sonnenblumen und Erbsen und stellt damit eine allergenfreie Alternative zu Soja- und Weizen-Compounds dar. Sonnenblumenproteine sind etwas völlig Neues bei der Herstellung von veganen Fleischalternativen. Passend dazu haben wir auch eine vegetabile Wursthülle auf Basis von Alginat entwickelt.

Welche Vorteile bietet sie?

Dr. Moser: Ihr größter Vorteil ist, dass der Alginatfilm flüssig auf die Wurstmasse aufgetragen und in einem Kalziumbad in eine feste Struktur überführt wird. So entsteht eine pflanzliche Wurstpelle, die veganen Würsten den typisch knackigen Biss des Naturdarms verleiht. Zudem steht die Hülle in unbegrenzter Menge zur Verfügung.

Wir sprachen über die wirtschaftliche Nutzung von Nebenprodukten und über alternative Proteinquellen. Damit reagiert Hydrosol auf die Herausforderungen von morgen. Doch welchen Herausforderungen muss sich die Lebensmittelindustrie als Ganzes stellen?

Dr. Moser: Zum einen dem Spagat, dass Lebensmittel einerseits gesund, abwechslungsreich und qualitativ hochwertig sein und andrerseits möglichst preiswert sein sollen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die globale Zunahme von Übergewicht und Fettleibigkeit, die mit einem erhöhten Zucker- und Fettkonsum unmittelbar in Verbindung gebracht wird. Hier steigt der politische Druck auf Hersteller und Handel zucker- und fettreduzierte Produkte anzubieten.

Hydrosol feiert in diesem Jahr sein 25. Firmenjubiläum. Das ist eine gute Gelegenheit, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Was wollen Sie in den kommenden 25 Jahren erreichen?

Dr. Moser: Wir werden unsere Geschäfte noch stärker internationalisieren. Damit meine ich zum Beispiel den Aufbau von Produktionskapazitäten in Südostasien, China, Lateinamerika und den USA. Bis 2025 wollen wir dort die bereits bestehende lokale Präsenz deutlich ausbauen. Eine andere wichtige Aufgabe, an der wir arbeiten müssen ist, dass wir nicht nur als Zusatzstofflieferant wahrgenommen werden wollen. Unser Ziel ist, dass Hydrosol national wie international als Lösungsanbieter gesehen wird, der Hersteller bei ihren diversen Innovationsprozessen unterstützt.

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Suchwort: dei1218hydrosol


Hydrosol:   Teil einer starken Gruppe

Die in Ahrensburg beheimatete Hydrosol GmbH & Co. KG entwickelt und produziert maßgeschneiderte Stabilisierungssysteme für Milchprodukte, Speiseeis und Desserts, Feinkost und Fertiggerichte sowie Fleisch-, Wurst- und Fischwaren. Hinzu kommen Getränke sowie vegetarische und vegane Alternativen zu Fleisch- und Milchprodukten. Als eines von 12 Mitgliedern der Stern-Wywiol-Gruppe nutzt Hydrosol diverse Synergien. Dabei steht dem Unternehmen das gesammelte Know-how von rund 80 F-&-E-Spezialisten im Ahrensburger Stern-Technology-Center zur Verfügung. Hinzu kommen gemeinsam genutzte Produktionsanlagen bis hin zur gruppeneigenen Logistik.


„Ich bin davon überzeugt, dass die Bedeutung alternativer Proteinquellen in Zukunft wachsen wird“

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