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Acopostrak ermöglicht Kleinstchargen bis Losgröße 1 in einer Abfüllanlage

Bottling on Demand ist stark im Kommen
Acopostrak ermöglicht Kleinstchargen bis Losgröße 1 in einer Abfüllanlage

Sowohl das Internet als auch der Onlinehandel haben das Verhalten der Konsumenten verändert. Viele setzen mittlerweile auf Individualität statt auf anonyme Massenprodukte. Um der Forderung nach individuell zusammengestellten Getränken nachzukommen, hat Krones die Konzeptstudie Bottling on Demand entwickelt: eine Abfüllanlage auf Basis des Transportsystems Acopostrak von B&R.

Der Einzelhandel als Dreh- und Angelpunkt des Kaufprozesses verliert zunehmend an Bedeutung. Der Konsument sucht seine Waren individuell aus – mit dem Computer am Schreibtisch, mit dem Tablet auf der Couch oder dem Smartphone in der U-Bahn. Er muss dazu weder in ein Geschäft gehen, noch irgendwelche Öffnungszeiten beachten. Das Internet hat Tag und Nacht geöffnet. Doch selbst die scheinbar unendlichen Auswahlmöglichkeiten der Online-Marktplätze reichen den Konsumenten nicht mehr aus. Sie wollen personalisierte Produkte, die speziell auf sie zugeschnitten hergestellt werden. Dafür sind sie auch bereit, mehr Geld auszugeben.

„Diesen Drang des Marktes nach mehr Individualisierung spüren wir auch in der Getränkeindustrie“, sagt Andreas Gschrey, Head of Digitalization and Data Technology bei der Krones AG. „Also haben wir uns mit der Frage beschäftigt: Lassen sich Kleinstchargen bis hin zur Losgröße 1 in einer Abfüllanlage wirtschaftlich realisieren?“ Um eine Antwort zu finden, hat Krones die Konzeptstudie Bottling on Demand erstellt. Die Abfüllanlage erlaubt es, individuelle Getränke auf Bestellung zu produzieren. Damit werden diese entsprechend dem persönlichen Wunsch des Kunden produziert, egal ob Inhalt, Flaschentypus, Aufdruck, Verschluss oder alles zusammen.

Einzeln steuerbare Shuttles

Bottling on Demand wurde rund um das intelligente Transportsystem Acopostrak von B&R gebaut. Individuell ansteuerbare Shuttles bewegen die Flaschen von einer Bearbeitungsstation zur nächsten – vom Befüllen über das Verschrauben bis hin zum etikettenlosen Direktdruck. Die Shuttles werden servogeregelt bewegt und per Magnetkraft am Track gehalten. Das Layout des Tracks lässt sich nahezu beliebig gestalten und ausbauen. Die intelligente Systemsoftware verhindert, dass die Shuttles kollidieren.

„Das ist ein völlig neuer Ansatz gegenüber der bisherigen, taktgetriebenen Produktion“, erklärt Robert Kickinger, Manager
Mechatronic Technologies bei B&R. „Es ermöglicht die Umsetzung der individuellen Produktion ohne Umrüstzeiten. Ändert
sich zum Beispiel das Rezept des Getränks, werden die Füllventile einfach anders an-gesteuert. Umrüstungen werden dadurch obsolet.“

Acopostrak ermöglicht Geschwindigkeiten von mehr als 4 m/s. Das System bietet damit das Potenzial, auch Produktionen mit hochvolumigen Stückzahlen kosteneffizient zu individualisieren.

Zusammenarbeit seit 25 Jahren

Krones ist einer der größten Kunden von B&R. „Das Neutraublinger Unternehmen war einer der allerersten Kunden, an die wir mit einem Prototyp von Acopostrak herangetreten sind“, sagt Kickinger. „Wir waren uns sicher, dass Krones das große Potenzial dieser Technologie erkennt und daraus ein interessantes Produkt entwickelt.“

„Acopostrak eröffnet uns völlig neue Möglichkeiten bei der Gestaltung von Abfüllanlagen“, pflichtet Gschrey bei. „Durch die Kombination aus Weichen, individuell steuerbaren Shuttles und nahezu unbegrenzten Möglichkeiten beim Aufbau des Tracks können wir alles umsetzen, was wir brauchen: parallele Bearbeitungsstationen, Pufferzonen und vieles mehr.“

Modulare Anlagen

„Unsere Kunden haben oft unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen an die Abfüllanlagen, teilweise ändern sich diese Anforderungen auch während der Laufzeit“, sagt Gschrey. Durch die große Flexibilität von Acopostrak lassen sich modulare Maschinen einfach umsetzen, die jeder Kunde nach Bedarf individuell zusammenstellen kann.

Die Konzeptstudie Bottling on Demand verfügt über zwei Acopostrak-Ovale. Damit testet Krones unterschiedliche Möglichkeiten, die Abfüllanlage für die individualisierte Produktion der Zukunft zu gestalten. Das Ziel ist klar: „Natürlich möchten wir in Zukunft eine Abfüllanlage für die intelligente Fabrik in Großserie bauen“, sagt Gschrey.

Neue Geschäftsmodelle

„Die Revolution, die Acopostrak auslöst, betrifft jedoch viel mehr als die Produktion“, betont Kickinger. Das ganze Konzept der
Lagerhaltung wird neu gedacht. In der Zukunft stellt sich der Konsument sein Produkt individuell über das Internet zusammen und bekommt es just in time geliefert; entweder in ein Geschäft zur Abholung oder direkt nach Hause. Acopostrak eröffnet
völlig neue Geschäftsmodelle im Bereich E-Commerce.

Aber auch im klassischen Einzelhandel funktioniert das Prinzip: Es ist denkbar, dass automatisch eine Bestellung ausgelöst wird, wenn eine bestimmte Anzahl an Produkten an der Kasse eines Supermarktes gescannt wurde. Der Produktionsauftrag geht quasi von der Kasse direkt an die Produktions-
linie. Das gewünschte Produkt wird in einer genau definierten Menge hergestellt und
sofort verschickt. „Die Kosten für die Lagerhaltung lassen sich so auf ein Minimum
reduzieren“, sagt Kickinger.

Noch ist Bottling on Demand nur eine Konzeptstudie, doch die Umsetzung in eine Serienanlage ist nicht auszuschließen. „Das Potenzial von Abfüllanlagen auf der Basis von Acopostrak ist bestimmt beträchtlich“, ist Gschrey überzeugt. „Unsere Frage haben wir auf jeden Fall schon beantwortet: Mit Acopostrak lassen sich Kleinstchargen bis hin zur Losgröße 1 in einer Abfüllanlage wirtschaftlich realisieren.“

www.prozesstechnik-online.de

Suchwort: dei1218bur


Autor: Stefan Hensel

Unternehmensredakteur,

B&R

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