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Kompressoren im Doppelpack

Ölfreie Hochdruckluftversorgung für kaltaseptische PET-Abfüllanlage
Kompressoren im Doppelpack

Einweg-PET-Flaschen sind beim Handel und den Verbrauchern gleichermaßen beliebt. Deshalb ist Eckes Granini von Glas- auf PET-Flaschen umgestiegen. Letztere werden unmittelbar vor der Abfüllung auf Blasformanlagen hergestellt, die mit ölfreier Druckluft aus Petpack-Komplettanlagen versorgt werden. Diese Energie sparenden Anlagen bestehen aus einem Standard-Schraubenkompressor und einem nachgeschalteten Booster-Kolbenkompressor. Beide sind trockenlaufend.

Die Glasflasche ist eine aussterbende Spezies, davon ist Hermann Naumann, Werksleiter bei der Eckes-Granini Deutschland GmbH in Bad Fallingbostel, überzeugt. Der Fruchtsaftabfüller strebt deshalb weg vom Glas und hin zur PET-Flasche. Seit Februar 2004 werden Granini-Säfte nunmehr ausschließlich in PET-Flaschen abgefüllt, seit September auch alle hohes-C-Produkte.

Auf die beiden Traditionsmarken entfällt der Großteil der in Bad Fallingbostel jährlich produzierten 120 Mio. l Fruchtsaftgetränke. Abgefüllt werden sie in einer kaltaseptischen Anlage mit einer Kapazität von 24 000 Flaschen pro Stunde.
Die PET-Flaschen dafür stellt eine Blasformanlage her, sie benötigt ölfreie Hochdruckluft mit 40 bar. Letztere liefert eine Petpack-Anlage von Atlas Copco. Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus einem ölfrei verdichtenden 10-bar-Schraubenkompressor und einem nachgeschalteten, ebenfalls trockenlaufenden Booster-Kolbenkompressor.
Die Weichen in Richtung PET stellte man in Bad Fallingbostel schon im Jahr 2000. „Damals waren wir ein klassischer Glasabfüllbetrieb“, betont Naumann. Doch als man in der Glasflasche keine Zukunft mehr sah, wurde beschlossen, konsequent und schnell das gesamte Sortiment für den Lebensmitteleinzelhandel auf PET umzustellen. Hergestellt werden nach wie vor ausschließlich Einweggebinde, weil sie sowohl beim Handel als auch beim Endverbraucher sehr gut ankommen. Dies gilt auch für das mit der PET-Einführung auf einen Liter gestiegene Flaschenvolumen. Die klassischen Glasflaschen hatten nur 0,75 l Inhalt.
Wie in einer Mikrochipfabrik
Nahezu zeitgleich mit der PET-Einführung erfolgte in Bad Fallingbostel die Totalumstellung von Heiß- auf aseptische Kaltabfüllung. „Die Kaltaseptik ist das eindeutig schonendere Abfüllverfahren und macht sich definitiv im Frischegeschmack bemerkbar“, begründet der Werksleiter den Wechsel.
Im Abfüllbereich herrschen Reinraumbedingungen wie in einer Mikrochipfabrik. Die Produktion wird laufend von einem eigenen mikrobiologischen Labor überwacht. Bei allen Umstellungen war vor allem wichtig, dass die typische Markenoptik der Flaschen erhalten bleibt. Denn: Die braune hohes-C-Flasche steht für Qualität und Vitaminschutz. In punkto Lagerfähigkeit erreichen die PET-Flaschen (9 Monate) allerdings noch nicht das Niveau von Glasgebinden (12 Monate).
Hergestellt werden die dreilagig aufgebauten Multilayer-Flaschen kurz vor dem Befüllen in einer Blasformanlage. In ihr werden die fingerlangen Preforms mit 40 bar auf ihr volles Volumen aufgeblasen. Dazu benötigt man ölfreie Hochdruckluft.
Aufgrund der guten Erfahrungen mit Atlas Copco-Maschinen (GA-Kompressoren) ist Eckes-Granini diesem Hersteller treu geblieben. Naumann ergänzt: „Darüber hinaus wurde uns ein überzeugendes Gesamtkonzept angeboten, das zum einen das für Blasformanlagen entwickelte Petpack-System beinhaltete und zum anderen die Möglichkeit bot, nach dem 11-bar-Behälter die Druckluft in das Werksluftnetz einzuspeisen. Dieser Umstand wird interessant, wenn – wie geplant – neben den Literflaschen auch noch kleinere mit 0,33 l Inhalt produziert werden.“
Dieser sparsame Umgang mit Ressourcen gilt auch für die Nutzung der Abwärme aus dem Verdichtungsprozess. Per Wärmerückgewinnung werden mit ihr benachbarte Hallen beheizt. Wer den Kompressorraum betritt, dem fällt noch eine weitere Art der Abwärmenutzung auf: In diesem durch die Petpack-Anlage stets gut beheizten Raum werden Probenflaschen, die laufend aus der Produktion entnommen werden, warm zwischengelagert, bevor sie mikrobiologisch untersucht werden.
Eckes Granini verfolgt nachhaltig das Ziel, die Druckluftversorgung in Bad Fallingbostel zu optimieren. Deshalb hat man im Laufe der Zeit in enger Zusammenarbeit mit Atlas Copco bei den öleingespitzten Kompressoren auf abgestufte, kleinere Einheiten umgestellt. Von den drei heute eingesetzten GA-Maschinen sind zwei drehzahlgeregelt. „Auf diese Weise“, resümiert Naumann, „konnten wir die Stromverbräuche erheblich senken.“
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Weiterführende Informationen zu Petpack
Eckes-Granini Deutschland
VDMA Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik.

Sparsame Komplettanlage
Petpack ist eine speziell für die Luftversorgung (40 bar) von PET-Blasformanlagen ausgelegte, ölfrei verdichtende Komplettanlage. Ein trockenlaufender Standard-Schraubenkompressor verdichtet die Luft zuerst auf bis zu 10 bar, bevor sie anschließend in einem nachgeschalteten Booster-Kolbenkompressor auf 40-bar-Überdruck gebracht wird. Die Vorverdichtung im Booster führt zu einer Senkung des Stromverbrauchs um 10 bis 15 %. Da zum Schraubenkompressor ein systemintegrierter MD-Adsorptionstrockner gehört, der den Drucktaupunkt auf -25 °C absenkt, liegt der Taupunkt auch nach der Verdichtung auf 40 bar bei etwa 0 °C. Das heißt: Eine zusätzliche Trocknungsstufe entfällt. Der Trockner nutzt zur Regeneration seines Adsorptionsmittels die Kompressorwärme und zieht dadurch nur 120 W aus dem Stromnetz. Das serienmäßige, geschlossene Kühlsystem der Petpack-Anlage versorgt beide Kompressoren und den Trockner mit Kühlwasser. Günstige Standardkomponenten, der sparsame MD-Trockner sowie gute Zugänglichkeit der Kolbenringe und Ventile der horizontal angeordneten Kolben des Boosters reduzieren die Betriebs- und Wartungskosten. Die Petpack-Anlagen liefern bei einem Druck von 40 bar Druckluftmengen von 1044 und 5620 m³/h.
Die Petpack-Anlagen gibt es auch mit drehzahlgeregelten Antrieben (VSD-Technik) für den Schraubenkompressor und den Booster. Dadurch sinkt der Stromverbrauch um 20%, da die Kompressoren – unabhängig von der Auslastung der Blasformanlagen – nicht mehr entlastet laufen. Denn durch die Drehzahlregelung ergibt sich bei 40 bar Überdruck ein Regelspielraum zwischen 493 und 1378 m³/h (Petpack 1400 VSD) bzw. 951 und 2655 m³/h (Petpack 2700 VSD).
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