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Alles in Essig

Planung, Montage und Inbetriebnahme einer Essigansatzanlage
Alles in Essig

Bei der Herstellung von Gewürzessig wirken verschiedene Anlagenkomponenten zusammen. Hier reicht das Spektrum von Gemischregelanlagen über diverse Lagereinrichtungen bis hin zu diskontinuierlichen bzw. kontinuierlichen Mischern. Entscheidend für das reibungslose Zusammenspiel der einzelnen Anlagenteile und natürlich auch für die Qualität des Gewürzessigs ist die eingesetzte Messtechnik.

Eine Essigansatzanlage gliedert sich in folgende Teilbereiche auf: die Alkohol-annahme, die Ausgabe und messtechnische Erfassung der flüssigen Rohstoffe, Lager für vergällten Alkohol sowie die einzelnen Komponenten für Gewürzaufgüsse und Mischeinrichtungen. Letztere können kontinuierlich oder diskontinuierlich arbeiten.

Alkoholannahme mit Konzentrationseinstellung
Ausgangsstoff für die Essigherstellung ist Neutralalkohol. Dieser wird aus wirtschaftlichen Gründen in Tankwagen mit großem Fassungsvolumen angeliefert. Bei der Annahme, Lagerung und Verarbeitung des Neutralalkohols sind die geltenden Explosionsschutzbestimmungen einzuhalten. Hier hat sich unter sicherheitstechnischen Gesichtspunkten eine Verdünnung des Alkohols auf unter 76 Vol.-% bzw. 70 Gew.-% bewährt, der anschließend gelagert wird. Die Verdünnung des Alkohols erfolgt in einer Gemischregelanlage. Sie beinhaltet die Annahme des Neutralalkohols über eine Massenbestimmung und Dosierorgane für Wasser, mit deren Hilfe die gewünschte Zusammensetzung des Alkohol-Wassergemisches eingestellt wird. Parallel zum Annahme- und Verschneidevorgang wird automatisch das lebensmittelrechtlich zugelassene Vergällungsmittel dosiert.
Pumpen fördern den vergällten Alkohol in verschiedene Lagerbehälter. Die Auswahl des Behälters, der befüllt werden soll, übernimmt die Anlagensteuerung. Pneumatisch betätigte Ventile schalten die Förderwege automatisch frei.
Grundsätzlich bietet Diessel unterschiedliche Annahmesysteme mit EU-Zulassung an, die sich hinsichtlich ihrer Leistung und Funktionsweise unterscheiden. Die Annahmeanlagen des Typs E sind für eine minimale Annahmemenge von 100 l und eine Leis-tung von bis zu 60 000 l/h ausgelegt. Die automatischen Anlagen zeichnen sich durch kurze Abtankzeiten aus.
Die Leistungsparameter der Annahmeanlagen des Typs A sind deutlich geringer. Die minimale Annahmemenge dieser Anlagen liegt bei 10 l. Sie haben eine maximale Leis-tung von 30 000 l/h. Die kompaktgebauten Anlagen des Typs A eignen sich für den mobilen und stationären Einsatz sowie für den Tankwagenbetrieb. Sie arbeiten selbstansaugend, wobei sich das flüssige Medium in tieferliegenden Behältern befindet.
In den Annahmesystemen kommen CIP-fähige, PTB-geprüfte Präzisionsvolumenmesssysteme in sanitärer Ausführung zum Einsatz. Weitere Komponenten sind Luftabscheider, gegebenenfalls Probenahmegeräte sowie Steuerungseinrichtungen, Anzeige-, Kontroll- und Datenerfassungsgeräte.
Abgabe von Essig im Verrechnungsverkehr
Der aus dem Alkohol gewonnene Essig gelangt zu einem Teil in die Herstellung von Gewürzaufgüssen, ein anderer Teil wird gegen Berechnung abgegeben. Die hierfür eingesetzten Anlagen benötigen eine eichamtliche Zulassung. Die von Diessel angebotenen Ausgabeanlagen des Typs B eignen sich für eine minimale Abgabemenge von 10 l und eine Leistung von bis zu 30 000 l/h. Sie können für den stationären und Tankwagenbetrieb eingesetzt werden. Neben einem Luftabscheider befindet sich in den Ausgabeanlagen des Typs B PTB-geprüfte Messtechnik.
Lagerung der Komponenten fürGewürzaufgüsse
Die Komponenten für Gewürzaufgüsse werden nach Möglichkeit in der Nähe der Ausmischanlage gelagert. Zwei Edelstahltanks dienen zur Lagerung des Zuckersirups. Sie sind mit Drucktransmittern ausgestattet, die den Tankinhalt erfassen. Die Tanks sind so positioniert, dass der Zuckersirup im freien Gefälle in die Mischanlage fließen kann. Bei der Auslegung der Anlage ist darauf zu achten, dass die Fließfähigkeit des Zuckersirups (72 °Brix) nicht durch Temperaturänderungen beeinflusst wird. Für die Essiglagerung steht ein Außenlager zur Verfügung. Die Kunststofftanks werden über Tankfahrzeuge mit Essig befüllt. Sie sind über Kunststoffleitungen direkt mit der Mischanlage verbunden. Am Tankauslauf wurde eine Förderpumpe installiert. Ein Vibrationsgrenzschutzschalter schützt sie vor Trockenlauf. Ebenfalls mit der Mischanlage verbunden ist ein Salzsolebereiter. Im Behälteroberteil befindet sich als Überfüllsicherung eine kapazitive Sonde zur Erkennung von Schüttgütern.
Die eigentliche Herstellung von Gewürzaufgüssen findet in Mischanlagen statt. Diese können chargenweise also diskontinuierlich oder kontiuierlich arbeiten.
Diskontinuierliche Mischanlage
Diskontinuierliche Mischverfahren werden seit langem in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Die für die Herstellung von Essig-Gewürzaufgüssen eingesetzte Chargenmischanlage wird komplett auf einem Grund-rahmen montiert angeliefert. Das vereinfacht die Vor-Ort-Installation und spart Kos-ten. Die Chargenmischanlage wird zwischen den Komponenten-Lagertanks und den Mischungstanks (mit Rührwerk) angeordnet. Die kompakt gebaute Einheit besteht im Wesentlichen aus Ventilen für die einzelnen Komponenten, einem Entlüftungsbehälter, einer Konzentratpumpe mit Bypassleitung, Volumenzählern in wechselnder Zahl, einem Zweistufenventil sowie aus der in einem Schaltschrank eingebauten Steuerung auf Mikroprozessorbasis. Sämtliche produktberührten Teile sind aus resistenten Werkstoffen, die Dichtelemente aus FDA-konformen Kunststoffen gefertigt. Die Chargenmischanlage ist CIP-fähig, eine Dampfsterilisierung ist möglich.
Die Chargenmischanlage lässt sich problemlos wechselnden Produktionsbedingungen anpassen. Die erzeugten Mischungen zeichnen sich durch eine hohe und reproduzierbare Qualität aus. Eine chargenweise Protokollierung aller Parameter und Komponenten zum Nachweis der Produktqualität ist möglich. Weitere Vorteile dieser Anlagenausführung sind:
• einfache Bedienung durch Vollautomatisierung
• exakte Dosierung der Mischungskomponenten ermöglichen einen sparsamen Um-gang mit den Ausgangsstoffen
• Tankentleerungsautomation
• beliebige Produktmengen lassen sich problemlos herstellen
• keine Zwischenreinigung bei Produktwechsel
• innerbetriebliche Produktbilanzierung
Kontinuierlicher Inline-Mischer
Gegenüber den diskontinuierlichen Chargenmischern bietet der kontinuierlich arbeitende Inline-Mischer besondere Vorteile. Das gilt insbesondere für die Verarbeitung von flüssigen Medien zu komplexen Gemischen und deren direkten Weiterverarbeitung. Durch die Kombination von hochgenauen Messgeräten, digital arbeitenden Reglern sowie intelligenten Überwachungseinrichtungen ist die Inline-Mischtechnik sehr gut für die Herstellung von Mehrkomponentengemischen geeignet.
Der Inline-Mischer ist kompakt gebaut, das bedeutet in letzter Konsequenz auch eine Einsparung an umbautem Raum. Er ermöglicht eine direkte Mischung der Rohstoffe, d.h. Mischtanks sind nicht notwendig. Zudem ist das Produkt sofort verfügbar. Der flexible Mischer erlaubt eine strikt bedarfs-orientierte Produktion, d.h. es wird nur so viel Produkt hergestellt, wie gerade benötigt wird. Auf diese Weise entfällt eine Zwischenlagerung des Produkts in der Anlage.
Voraussetzung für eine hohe Mischungsqualität ist der Einsatz von exakten und zuverlässig arbeitenden Durchflussmessern, denn ihre Toleranz geht direkt in das Mischergebnis ein. Bei den von Diessel für diese Anlagen entwickelten Durchflussmessern liegen die Messtoleranzen unter einem Grenzwert von 0,1 bis 0,25%.
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