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Für die internationale Karriere gerüstet

Südkoreanisches Traditionsgetränk mit deutscher Technik abgefüllt
Für die internationale Karriere gerüstet

Das südkoreanische Unternehmen Jinro produziert rund 6,5 Mio. Hektoliter Soju pro Jahr, ein traditionelles alkoholisches Getränk, das seit dem 14. Jahrhundert von der südkoreanischen Bevölkerung destilliert wird. Ziel des Unternehmens ist es, insbesondere mit der speziell für die Exportmärkte kreierten Marke Jinro Soju, seine Exportaktivitäten auszubauen. Bei der Herstellung und Abfüllung des Traditionsgetränks setzt Jinro auf hohe technische Standards und somit auf Lösungen von KHS.

Oliver Schneider, H. W. Kim

Drei Dinge wären es laut Young Jin Lee, Vice President Jinro Limited, die der durchschnittliche Südkoreaner auf eine einsame Insel mitnehmen würde: Reis, Kimchi, eine südkoreanische kulinarische Spezialität, und Soju, ein traditionelles alkoholisches Getränk. Hauptzutat für Soju ist Reis, fast immer in Kombination mit anderen Zutaten wie Weizen, Gerste oder Süßkartoffeln. Als erstes Unternehmen begann Jinro im Jahr 1924 mit der industriellen Produktion des alkoholischen Getränks. Das Unternehmen hält heute einen etwa 53 %igen Anteil am Soju-Markt Südkoreas. Die Absatzzahlen von Jinro liegen derzeit bei ca. 6,5 Mio. hl/a. Etwa 6 % davon werden exportiert. Jinro-Philosophie ist es, diese Exportaktivitäten weiter auszubauen. Die speziell für Exportmärkte kreierte Marke Jinro Soju mit einem Alkoholgehalt von 24 % überzeugt durch ihren reinen und klaren Geschmack und kommt auch außerhalb Südkoreas hervorragend an. Das Unternehmen plant bis 2010 einen 30%igen Exportanteil am Gesamtabsatz.
Jinro verfügt über drei Produktionsstätten in Südkorea. Größtenteils werden dort Soju-Markenprodukte in 360-ml-Mehrweg-Glasflaschen abgefüllt. Am Gesamtabsatz hält diese Glasflaschengröße etwa 85 %. Die restlichen 15 % umfassen 500-ml-Mehrweg-Glasflaschen sowie zahlreiche PET-Flaschen von 0,2 bis 4 l Größe. Um den Bedürfnissen nach flexibler PET-Abfüll-Technik Rechnung zu tragen, die sowohl für 4-l- als auch für 2,7-l-, 1,8-l- und 0,2-l-PET-Flaschen zum Einsatz kommen kann, entwickelte KHS das Normaldruckfüllsystem Innofill NMH. Hier ist unter anderem eine spezielle Getriebelösung im Einsatz, mit deren Hilfe die Umstellung zwischen differierenden PET-Flaschenarten zügig auf mechanischem Wege stattfindet.
Höchste Reinheit
Um allerhöchste Reinheit des Produkts zu gewährleisten, wird es vor der Abfüllung vierfach filtriert. Wie die Filtrationsvorgänge genau vor sich gehen, ist Unternehmensgeheimnis, die Anlagentechnik wurde ebenfalls von KHS bereitgestellt. Jinro verwendet derzeit insgesamt acht Innopro-Cosmos-Horizontalsiebfiltersysteme sowie ein Innopro-Getra-ECO-Kerzenfiltersystem. Während Innopro-Cosmos-Horizontalsiebfilter für die Filtration des klassischen Soju zuständig sind, ist der Innopro Getra ECO insbesondere für die Filtration von höherprozentigem Soju gedacht. Bei der Filtration von Soju geht es vor allem um die Abscheidung von Trubsubstanzen, Verunreinigungen und Fremdgeschmacksstoffen und durch das Produkt bedingt nur in geringem Maße um die Abtrennung von Mikroorganismen, Hefen oder Eiweißen.
Vor dem Filtrationsprozess wird Aktivkohle zugemischt. Bei der Filtration mit dem Innopro Cosmos gelangt das Vorfiltrat nach einer gewissen Verweilzeit in das Filtersystem. Der Filtrationsprozess findet über mit Kieselgur angeschwemmte Rundsiebe statt. Ist eine Unterbrechung des Filtrationsprozesses gegeben, lässt er sich zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen, da das Filterhilfsmittel bei einem Filtrationsstopp stets auf den als Filterelementen dienenden Rundsieben verbleibt. Durch die hohe Flexibilität kann der Filtrationsprozess mittels Innopro Cosmos exakt an den Füllprozess angepasst werden. Umfangreiche Reinigungs- und Rüstzeiten sind bei einer erneuten Aufnahme der Filtration nicht notwendig. Sämtliche Innopro-Cosmos-Filtrationssysteme werden mit einer Filtrationsstandzeit von mindestens fünf Tagen bei 650 hl/h betrieben. Die daraus resultierende Reduzierung der benötigten Zeiten zur Anschwemmung der Filterhilfsmittel (Kieselgur) sowie die Einsparung an Filterhilfsmittel war für Jinro ein Hauptgrund, der für KHS-Anlagentechnik sprach. Das Filtrationssystem zeichnet sich des Weiteren durch eine hohe Stabilität aus. Der Filterkessel besteht aus einem stehenden zylindrischen Druckbehälter, in dessen Inneren auf einer drehbar gelagerten Mittelhohlwelle die als Filterelemente dienenden Rundsiebe übereinander aufgeschichtet sind. Die Stabilität des Filterpakets wird durch ein oberes und unteres Anpresskreuz in Verbindung mit äußeren Zugankern gewährleistet. Intelligente Mess- und Regeltechnik lässt eine ständige Kontrolle sowie eine Aussage bezüglich der Filtrationsergebnisse zu. Trübung, Druckverlauf, Durchfluss, Mikrobiologie – alle wesentlichen Werte sind lückenlos im System abrufbar.
Geschlossenes Filtersystem
Beim Kerzenfilter Innopro Getra ECO handelt es sich wie beim Innopro Cosmos um ein geschlossenes Filtersystem. Der Kieselgurverbrauch ist durch eine spezielle Auslegung der Filterkerzen gegenüber herkömmlichen Kerzenfilterlösungen reduziert. Die Kerzenkonstruktion lässt eine Kieselguraufnahme von 9 kg/m² Filterfläche zu. Das bedeutet eine effektive Verlängerung der Filterzyklen und damit verbunden eine direkte Reduzierung des Arbeitsaufwands, da größere Chargen filtriert werden können, bevor der Filter gereinigt und auf die nächste Filtration vorbereitet werden muss. Ein Kerzendurchmesser von 34 mm und eine Teilung von 83 mm sichern die maximale Volumenausnutzung des Kessels, was wiederum verlängerte Filterstandzeiten begünstigt. Der Kerzenkopf ist mit einem Bajonettverschluss ausgestattet. Die Zeit für Montage, Demontage und vor allem für die Wartung der Filterelemente wird dadurch verringert. Eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit drückt sich insbesondere durch reduzierten Gesamtkieselgur- und Wasserverbrauch, verlängerte Filterstandzeiten, verkürzte Reinigungs- und Rüstzeiten sowie einen deutlich reduzierten Aufwand für Wartungsarbeiten aus.
Jede Menge Besonderheiten
Am Standort Cheongwon ist zudem ein neu gelieferter KHS-Trockenteil im Betrieb. Die Leistung beträgt bis zu 84 000 Mehrwegglasflaschen/h. KHS-Anlagentechnik beginnt hier bei der Entpalettierung von rückgeführter Kastenware mittels Innopal PKTN 2. Die speziell an Jinro-Anforderungen angepasste Sonderlösung beim Entpalettiervorgang umfasst eine in das System integrierte Zentriereinrichtung, die bei jedem einzelnen Abräumvorgang auch für die Zentrierung der unter den abzuhebenden Kästen befindlichen Kastenlage sorgt, damit sich keine Kästen ineinander verhaken. Das Auspacken der Flaschen aus den Kästen übernimmt der kontinuierlich arbeitende Packer Innopack PPZ. Wie bei allen Komponenten des Trockenteils handelt es sich hier um einen Auspacker, der konsequent in Modulbauweise konstruiert ist. Wesentlicher Vorteil des Trockenteil-modulkonzepts ist der Einsatz einer Roboter-PC-Steuerung. Im Gegensatz zu bisherigen Steuerungskonzepten ist bei dieser Lösung nur eine einzige Intelligenz im Einsatz. Diese Intelligenz übernimmt sowohl die Koordination der Servoachsen als auch die Steuerung der Peripheriekomponenten und die Visualisierung der Maschinentechnik über VGA-Monitor. Die Roboter-PC-Steuerung ordnet Problembereiche exakt zu. Horizontale und vertikale Bewegungen erfolgen ausschließlich über Zahnriemen. Dadurch wird neben einer Reduzierung der Geräuschkulisse Wartungsfreiheit erreicht. Servomotoren stehen für kurze Taktzeiten und hohe Leistung bei gleichzeitiger exakter Einhaltung der Positioniergenauigkeit. Ein weiteres Plus der Modulbauweise stellt die hohe Flexibilität dar, die der Konzeptgedanke beinhaltet. Sowohl die Ergänzung als auch die Umstellung von Komponenten kann für jede gemäß Modulkonzept gestaltete Anlage einfach erfolgen. Ein Vorteil, der allein die Konstruktion des Auspackers betrifft: Der Innopack PPZ erlaubt durch eine kompakte, übersichtliche Bauweise die platzsparende Integration in die Gesamtanlage bei gleichzeitiger guter Zugänglichkeit. Eine exakt an Jinro-Anforderungen angepasste Speziallösung ist auch die Verwendung spezieller mechanischer Packtulpen für den Innopack PPZ. Die Packtulpen sind so gestaltet, dass die oftmals auf rückgeführten Flaschen noch vorhandenen Sicherungsringe diese nicht beschädigen können.
Eine weitere Besonderheit kennzeichnet den Kastenwascher innerhalb der Linie. Dieser ist zweibahnig ausgelegt und arbeitet einerseits für die neue Linie, andererseits für eine bereits vorhandene Linie. Mit in die Anlagenkonzeption integriert: ein Kastenmagazin, dessen Organisation mittels Roboterpalettierer Innopal RS 3 erfolgt. Die Jinro-Speziallösung in diesem Fall: Der Innopal RS 3 ist mit zusätzlichen Zentriervorrichtungen und Niederhaltern ausgestattet. Beim Einlagern der Kästen in das Magazin wird ein verstärkter Druck auf bereits vorhandenes Kastenmaterial ausgeübt. So ist die Sicherheit gegeben, dass ein gezieltes Einrasten der neu eingebrachten in die vorherige Kastenlage erfolgt. Beim Auslagern hebt der Packkopf die obere Kastenlage an und fixiert gleichzeitig darunter liegende Kästen. Der in Portalbauweise auf vier Säulen stehende Einpacker Innopack PPZ ist generell flexibel einsetzbar und kann sowohl als Ein- und Auspacker als auch als Sortierein- und -auspacker, Kommissionierpacker oder Multifunktionsmaschine dienen. Gepackte Vollgutkästen laufen im Anschluss an eine Kastenkontrolle direkt dem Bepalettierer Innopal RS 3 zu. Der Säulenroboter Innopal RS 3 arbeitet schonend mittels Greiferkopf und bei besonderer Berücksichtigung eventueller Kastendifferenzen.
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