Startseite » Food » Anlagenbau (Food) »

Arretierbolzen im Hygienic Design vereinfacht Reinigungsprozesse

Kleine Komponente, große Wirkung
Arretierbolzen im Hygienic Design vereinfacht Reinigungsprozesse

Das Heinrich Kipp Werk hat einen Arretierbolzen entwickelt, der erhöhte Hygieneanforderungen erfüllt. Die Konstruktion nach Hygienic-Design-Richtlinien verhindert ein Anhaften von Schmutz und vereinfacht die Reinigung. Damit ist der Arretierbolzen ideal zur Konstruktion von Maschinen und Anlagen geeignet, die in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.

Arretierbolzen ermöglichen ein schnelles Verstellen beweglicher Maschinenkomponenten. In der Regel wird mithilfe des Zugknopfs oder -rings der Komponente ein Stift aus dem Gegenstück gezogen, um Maschinenteile sicher in eine gewünschte Position zu bringen und zu verriegeln. Kipp entwickelte nun ein im Hygienic Design gestaltetes Konstruktionsbauteil für Einsatzbereiche, in denen die reinigungsgerechte Auslegung eine wichtige Rolle spielt. Der Arretierbolzen aus hochwertigem Edelstahl 1.4404 besitzt einen Kegelbund, damit die Schraubstelle mit den dazugehörigen Dicht- und Unterlegscheiben hygienisch sicher abgedichtet werden kann. Die Oberfläche des Konstruktionsbauteils mit einer Rautiefe von Ra 0,8 µm verhindert das Anhaften von Schmutzpartikeln. Zudem ist der Arretierbolzen für CIP-/SIP-Reinigungsprozesse geeignet.

Der Arretierbolzen aus FDA-konformen Materialien ist beständig gegen polare und unpolare Medien sowie Aromastoffe. Es gibt ihn in Ausführungen mit bzw. ohne Rastnut sowie mit gehärtetem oder nicht gehärtetem Arretierstift. Der Arretierbolzen ist mit Stiftdurchmessern von 6 und 8 mm sowie mit Einschraubgewinde in den Größen M10 und M12 mit Regel- und Feingewinde verfügbar. Seine Schaftdichtung ist in 70 EPDM 291 (schwarz) und 75 Fluoroprene XP (blau) erhältlich. Passend dazu ist eine Dicht- und Unterlegscheibe Hygienic Usit K1491 aus den gleichen Grundwerkstoffen im Lieferumfang enthalten, die bei Bedarf auch als Zubehör bezogen werden kann.

Für einen Kunden konzipiert, nun im Standardprogramm

Die Komponente entstand anlässlich einer konkreten Kundenanfrage. Ein Hersteller von Verpackungsmaschinen im Lebensmittelbereich benötigte einen Arretierbolzen nach Hygienic Design. Konkret handelte es sich um eine Anlage für das Schneiden und Ablegen von Wurstwaren. Der Arretierbolzen ermöglicht in dieser Maschine die Maßverstellung: Wird er gezogen, lässt sich das Abstandsmaß neu einstellen. Lässt der Anwender den Bolzen los, rastet er ein und der Schneidvorgang kann weitergehen. Eine kleine Komponente regelt also, wie dünn oder dick die Wurstwaren geschnitten werden. Generell ist dies ein typisches Anwendungsbeispiel für Arretierbolzen: Die Komponenten eignen sich für alle Aufgaben, bei denen schnell und sicher etwas verstellt werden muss, also zum Beispiel auch bei Laufbändern oder allen Anlagen, die ein Rastmaß haben.

Das Problem des Anlagenherstellers war jedoch, dass zu dieser Zeit kein adäquates Produkt auf dem Markt erhältlich war. In einer Anlage, die komplett nach Hygienic-Design-Richtlinien konzipiert ist, stellt ein reguläres Bauteil aber einen nicht zu unterschätzenden Schwachpunkt dar. Die Krux war zusätzlich, dass der Arretierbolzen bei dieser Anwendung mit Wurstwaren, also auch mit Fetten, in Berührung kommt und viele reguläre Dichtungswerkstoffe dafür nicht konzipiert sind. EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk)zum Beispiel lässt sich in einem weiten Temperaturbereich einsetzen und gewährleistet eine UV-Beständigkeit, ist aber für einen Kontakt mit Fetten und auch Ölen nicht geeignet. Deshalb bietet Kipp den neuen Arretierbolzen auch mit einer Dichtung aus Fluoroprene XP an. Dieses Material wurde von Freudenberg Sealing speziell für den Einsatz in Lebensmittelbereichen entwickelt und ist beständig gegen Fette in Fleisch oder auch Milch sowie starken Säuren, wie sie zum Beispiel in Säften und Energy Drinks vorkommen. Der Werkstoff hat zudem einen noch größeren Temperatureinsatzbereich als EPDM, weshalb eine Sterilisation der Anlagen kein Problem darstellt.

Dichtungstechnologie mit optimalen Werkstoffen

Grundsätzlich ist der Arretierbolzen technisch so ausgelegt, dass in allen Einbausituationen immer Wasser abfließen kann. Das ist gerade bei den häufigen Reinigungsvorgängen in der Lebensmittelbranche wichtig. Es gibt keine Toträume, somit kann sich kein Wasser oder Schmutz absetzen. Eine Herausforderung ist die Abdichtung zwischen Kopf und Schaft. Diese Stelle ist bei einem Arretierbolzen normalerweise offen, weil hier eine Bewegung stattfindet. Doch bei dieser speziellen Komponente ist dieser Bereich nun auch zuverlässig abgedichtet.

Ausgangspunkt für die Entwicklung war die bestehende Zusammenarbeit mit Freudenberg Sealing Technologies. Zusammen haben die Unternehmen das Schraub- und Dichtsystem Hygienic Usit für den Einsatz in hygienesensiblen Bereichen entwickelt. Die Kombination von Usit-Dichtung, Sechskantschraube und Hutmutter ist als Systemeinheit nach EHEDG (European Hygienic Engineering and Design Group) zertifiziert und erfüllt somit die Normen der Lebensmitteltechnik. Herzstück des Systems sind die außendichtenden Hygienic-Usit-Unterlegscheiben, die nun auch beim Arretierbolzen zum Einsatz kommen.

Ergänzendes Produktprogramm

Neben den Arretierbolzen bietet Kipp im Rahmen des Novonox-hygienic-Sortiments noch zahlreiche Produkte mit Usit-Dichtscheibe an. Klemmhebel, Flügelschrauben, Sechskantschrauben, Pilzknöpfe, T-Griffe und Bügelgriffe sind in der Hygienic-Usit-Ausführung erhältlich. All diese Produkte lassen sich miteinander kombinieren und ergeben in Summe ein hygienisch ausgeklügeltes System. In der Regel macht es für Anlagenhersteller Sinn, immer denselben Dichtungswerkstoff einzusetzen. Kommt zum Beispiel eine minderwertige Kunststoffdichtung ins Spiel, so diktiert diese eine schwache Komponente die Einsatzmöglichkeiten der Anlage. Konkret macht zum Beispiel eine verminderte Temperaturbeständigkeit die Sterilisation von Anlagen unmöglich, wobei dieser Prozess im Lebensmittelbereich aber unumgänglich ist.

Bei Kipp sind sämtliche Komponenten aus einer Hand erhältlich. Und wenn doch einmal ein Bauteil fehlt, bietet das Unternehmen auch Sonderteile an, die optimal auf die Hygienic-Usit-Technologie abgestimmt sind.

Heinrich Kipp Werk GmbH & Co. KG, Sulz am Neckar


Autor Andreas Völkle

Produktmanager,

Heinrich Kipp Werk

Unsere Whitepaper-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de