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Bänder aus Silikon für die Fleischindustrie

Vielseitig einsetzbarer Werkstoff
Silikonbänder für die Fleischindustrie

Wenn es um die Herstellung von Bändern, Riemen und Rollen für fleischverarbeitende Betriebe geht, spielt der Kunststoff Silikon eine wichtige Rolle. Der Werkstoff hat zahlreiche Vorteile, die für den Einsatz in der Fleischindustrie sprechen. Die Max Schlatterer GmbH aus Herbrechtingen entwickelt unter anderem Anpressrollen aus Silikon und Silikonbänder für das automatisierte Wiegen.

Ein wichtiges Merkmal von Silikon ist seine Lebensmitteltauglichkeit. Anders als für andere Kunststoffe greift für Silikon nicht die Richtlinie EU10/2011. Vielmehr ist der Werkstoff in den Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zu Materialien für den Lebensmittelkontakt aufgeführt. Die von Schlatterer verwendeten Silikone entsprechen neben den Vorgaben des BfR auch den Auflagen der US-amerikanischen FDA (Food and Drug Administration). Um die Lebensmitteltauglichkeit zu gewährleisten, lässt sich das schwäbische Familienunternehmen die Lebensmittelsicherheit regelmäßig von seinen Lieferanten bestätigen und gibt die Materialien turnusmäßig zur Überprüfung in externe Labore. Grundsätzlich weist Silikon eine hohe Beständigkeit gegenüber Chemikalien auf, was insbesondere für den Reinigungsprozess von Vorteil ist. Eine weitere Stärke des Werkstoffs ist, dass er in einem großen Temperaturbereich einsetzbar ist. Silikon ist sowohl kälteflexibel als auch hitzebeständig. Das bedeutet wiederum, dass Silikonprodukte bei gefrorenen, halbgefrorenen (z. B. Schnittwurst) und erhitzten Lebensmitteln funktionieren. Allerdings ist der Kunststoff sehr schwer spanend zu bearbeiten, da er gegenüber den verwendeten Werkzeugen sehr abrasiv ist. Schlatterer erreicht jedoch mit einer präzisen spanenden Bearbeitung Oberflächengüten mit einem Rz-Wert (Rautiefe) von unter 25.

Ein- und Zweikomponentensilikone

Zum Einsatz für Bänder und andere Produkte kommen sowohl Einkomponentensilikone (1K-SI) als auch Zweikomponentensilikone (2K-SI). 1K-SI überzeugt mit seiner starken Haftung auf sehr vielen verschiedenen Untergründen, dafür müssen hier aber längere Trockenzeiten eingeplant werden. Verwendet wird 1K-SI beispielsweise für Wiegebänder. Hier kommt ein weiterer Vorteil des 1K-SI zum Tragen: Sehr kleine Umlenkrollen, sogenannte Messerkanten, stellen kein Hindernis dar. 2K-SI dagegen haftet grundsätzlich nicht so gut auf Untergründen wie das 1K-SI. Dank der Expertise von Schlatterer und durch spezielle Vorbehandlungen steht aber auch das 2K-SI für fast alle Untergründe zur Verfügung. Ein großer Vorteil des 2K-SI ist die Möglichkeit, dickere Schichten aufzubauen. Je nach Abmessung der Bänder bzw. Riemen sowie abhängig von den Durchmessern der Umlenkrollen, ist eine sehr hohe Gesamtbeschichtungsdicke möglich. Zudem ist die Durchlaufzeit in der Produktion bei höheren Schichtaufbauten beim 2K-SI geringer als beim 1K-SI.

Sowohl 1K-SI als auch 2K-SI können in verschiedenen Farben produziert werden. In der Lebensmittelindustrie wird aber meist die Farbe Blau verwendet, denn kaum ein Lebensmittel, ausgenommen von Blaubeeren, ist blau. Die Produkte sind somit auf dem blauen Silikon optisch detektierbar. Andersherum: Abrieb oder Riemenstücke sind im Lebensmittel schnell und optisch leichter detektierbar. Zudem bietet Schlatterer Silikone auch in unterschiedlichen Härten an, diese sind 30 ShA (1K-SI) bzw. 50 ShA (2K-SI).

Bei den produzierten Silikonen handelt es sich um kompakte Materialien (nicht geschäumt), die sich sehr weich anfühlen, jedoch nicht kompressibel sind. Verfügbar sind speziell auf die Bedürfnisse des Lebensmittelbetriebes zugeschnittene Lösungen. Für die fleischverarbeitende Industrie produziert das Unternehmen Silikonprodukte für verschiedene Anwendungen. Die Anpressrollen aus Vollsilikon etwa werden für das Filetieren, das Labeln oder auch beim Transport über Steigstrecken als Niederhalter verwendet. Sie sind washdown-fähig, werden also beim Reinigen mit der Anlage ein- und abgeschäumt. Die Rollen werden in der Standardabmessung als sogenannte Spiderwheels hergestellt und sind in dieser ab Lager verfügbar. Sie sind aber auch passgenau in jeglicher Symmetrie, individuell nach den Bedürfnissen des Kunden, erhältlich. Dabei müssen die Formteile auch nicht zwingend rund oder symmetrisch sein.

Wiegebänder mit 1K-SI-Beschichtung

Neben den Anpressrollen stellt Schlatterer auch Wiegebänder her. Diese Bänder kommen beim automatisierten Wiegen, beispielsweise von Wurst, Käse oder Fleisch, zum Einsatz. Durch die 1K-SI-Beschichtung sind sehr dünne Schichtaufbauten und somit sehr enge Biegeradien möglich. Dank der endlosen Herstellung des Riemens ist das Wiegeergebnis sehr konstant. Das endlose Fertigungsverfahren, ohne Naht oder Schweißstelle, garantiert ein exaktes Wiegeergebnis. Besonders die Eigenschaft der Antistatik ist in Wiegeeinheiten von hoher Bedeutung, da hier oftmals mit sensibler Elektronik gearbeitet wird. Der elektrostatischen Aufladung von Silikon lässt sich durch antistatische Textilien im Zugträger entgegenwirken. Die elektrische Ladung wird über das antistatische Textil über die Walzen abgeleitet. So kann der Kunde von allen Vorteilen des Silikons profitieren, ohne dass sensible elektrische Bauteile gefährdet werden.

Darüber hinaus produziert Schlatterer für die Fleischindustrie auch Silikonprodukte für die Wurstproduktion sowie Vakuumzahnriemen zum Verpacken von verarbeiteten Lebensmitteln wie Trockenfleisch.

Halle 9.1, Stand A21

Max Schlatterer GmbH, Herbrechtingen


Autor Andreas Gerstenlauer

Entwicklungsleiter,

Max Schlatterer


Autor Philip Renner

Account Vertrieb OEM & Endkunden,

Max Schlatterer

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