Die Nachfrage nach Tiefkühlpizzen wächst stetig. Laut Statistik schieben Verbraucher in Deutschland jährlich knapp 900 Mio. TK-Pizzen aus dem Karton in den Backofen.
75 bis 80 % aller weltweit hergestellten Tiefkühlpizzen werden auf den Maschinen der Dienst Verpackungstechnik GmbH verpackt, wie Roland Kaluza, Konstruktionsleiter bei Dienst, schätzt. Das Unternehmen entwickelt und baut Verpackungsmaschinen für den Food- und Non-Food-Bereich. Der international anerkannte Integrationspartner für Verpackungslinien ist Prozessexperte für Side-Load-, Top-Load-, End-of-Line- sowie kundenindividuelle Speziallösungen. Mit einer Fertigungstiefe von 95 % entstehen die Anlagen am Stammsitz in Hochheim am Main und im Montagewerk in Hofheim am Taunus – mit eigener CNC-Fertigung, eigener Softwareentwicklung und eigener 3-D-Konstruktion. Hier steht auch der Horizontal-Kartonierer HK P3, der auf der Fachpack 2019 in Nürnberg vorgestellt wurde.
Maschinenzuverlässigkeit gefordert
Die Side-Load-Anlage ist ein Redesign der im Markt bereits etablierten Kartonierer von Dienst. Pizzahersteller fordern eine strikte Maschinenzuverlässigkeit. Schließlich darf eine Backstraße nicht stehen bleiben. Der
HK P3 zeichnet sich außerdem durch Formatanpassung, Wartungsfreiheit, gute Reinigbarkeit und Erfüllung der Hygienevorgaben aus. Hinzu kommen produktschonendes Handling, Bedienerfreundlichkeit und einfache Installierbarkeit. Der Verpackungsprozess sieht wie folgt aus: Schockgefrostete, schrumpffolienverpackte Pizzen kommen am Bandableger an und werden in die Linie eingetaktet. Derweil greifen am Parallelband Sauger des Rotationsablegers die Faltschachteln aus dem Magazin, setzen sie ab und richten sie auf. Linearmodule schieben dann die Pizzascheiben seitlich in die flachen Schachteln. In jede Schachtel können bis zu vier Pizzen verpackt werden. Es folgen Positionskontrolle, Laschenverleimung, Bedruckung mit Herstellungs- und Haltbarkeitsdatum, schließlich die Barcode- sowie Aufdruckkontrolle durch Vision-Sensoren und die Kartonausgabe. Pro Minute entstehen auf diese Weise bis zu 160 Pizzapackungen.
Automatisierung komplexer Abläufe
Diese Einfachheit ist dem Antriebskonzept von SEW-Eurodrive zu verdanken. Mit Komponenten aus dem Automatisierungsbaukasten Movi-C ist die Verpackungslinie mit einer durchgehenden Antriebswelle konstruiert. Die Welle wird mit einem SEW-Servomotor angetrieben. Mit den Motion-Controllern der Leistungsklassen Standard und Power sowie den Applikationsumrichtern Movidrive system und Movidrive modular ist die Linie komplett an allen Stationen aufeinander abgestimmt. Die Maschineneinstellungen sind durch die editierbare Speicherung aller Einstellwerte reproduzierbar. Ein weiterer Vorteil ist die klare Bedienoberfläche mit selbsterklärender Anzeige und Visualisierung des Funktionsablaufs.
Support gewährleistet
Weil bei den Pizzabäckern der Laden brummt, wollte der Verpackungsspezialist Dienst mit dem HK P3 ein neues Level erreichen. Vor allem, da das prioritäre Thema die Zuverlässigkeit der Treiber war, stand bei der Konzipierung der Maschine von vornherein fest, wieder mit dem Unternehmen SEW-Eurodrive zusammenzuarbeiten und dessen Komponenten für die Automatisierung verstärkt als Standard einzusetzen. „Mit SEW haben wir eine Basis geschaffen, die Individualität mit Standardisierung vereint und ein neues Niveau in unserer Branche erreicht.“ Kaluza zählt noch weitere Vorteile auf: Die Module sind kompakt und sparen Platz. Die Verarbeitung der Produkte ist einwandfrei, und es werden fortwährend Verbesserungen und Modernisierungen eingearbeitet.
Dienst Verpackungstechnik wird auch künftig mit SEW-Eurodrive zusammenarbeiten. Vor allem, weil sich mit dem Movi-C-Paket komplexe Verpackungsvorgänge – sowohl Einachsapplikationen als auch Mehrachsapplikation – auf Basis von Standards realisieren lassen. Das schafft dem Konstruktionsleiter die Flexibilität, die der Sondermaschinenbau fordert. Stets auf spezielle Kundenanforderungen und neue Anwendungen reagieren zu müssen, erfordert Spezialwissen, besonders in der Antriebs- und Steuerungstechnik. Hier bietet SEW-Eurodrive Support: Techniker kommen vor Ort, implementieren Module, programmieren Schnittstellen, unterstützen bei der Inbetriebnahme und geben ihr Know-how an die Mitarbeiter weiter.
SEW-Eurodrive GmbH & Co. KG, Bruchsal
Kurz erklärt Automatisierungslösung Movi-C
Die Automatisierungslösung Movi C besteht aus der Engineering-Software Movisuite, der Steuerung Movi-C-Controller, der Umrichtertechnik Movidrive modular und Movidrive system sowie den Komponenten der Antriebstechnik. Anwender erhalten damit einen vollständigen und durchgängigen Automatisierungsbaukasten, den sie auf ihre jeweiligen Anforderungen hinsichtlich Leistungsbereich, Funktionalität und Bustopologie anpassen können. Zu den Vorteilen von Movi-C zählt die Durchgängigkeit – vertikal von der Steuerung bis zum Getriebemotor und horizontal durch alle Elektronikprodukte. Zudem lassen sich verschiedene Motortypen wie Asynchronmotoren, Synchronmotoren, Servomotoren und Line-Start-Permanent-Magnet-Motoren mit nur einem Umrichter regeln. Einachs- wie auch Mehrachsapplikation können auf Basis standardisierter Applikationsmodule realisiert werden.
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