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Brückenschlag

Die Kelterei Wegenstein nutzt einen Tunnel über dem Produktionsgebäude zum Palettentransport ins Lager
Brückenschlag

Das baubehördliche Unwegsamkeiten und Verzögerungen auch etwas Gutes haben können, zeigt sich am Beispiel der Weinkellerei Wegenstein. Mit 12 Mio. l/a zählt das Unternehmen zu den größten Weinproduzenten Österreichs. Westfalia hat mit einjähriger Verspätung ein Satellitenlager bei Wegenstein errichtet, das zu den modernsten Europas zählt. Positiver Nebeneffekt: Anstatt der ursprünglich anvisierten 3200 Palettenstellplätze konnten bei der Inbetriebnahme über 6000 Plätze untergebracht werden.

Jährlich werden 290 Mio. hl Wein weltweit erzeugt, auf Österreich entfällt davon cirka 1 %: Hier bauen rund 40 000 Weinbaubetriebe in den Regionen Wien, Niederösterreich, Burgenland und Steiermark auf 42 117 ha Rebfläche Trauben an. Zu den führenden Weinkellereien des Landes zählt Wegenstein in Wiener Neudorf, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Rewe Austria. In enger Zusammenarbeit mit Winzern und Weingenossenschaften aus den wichtigsten Weinbauregionen Österreichs, Europas und Übersee werden in dieser Weinkellerei jährlich 12 Mio. l vorwiegend Jungweine ausgebaut und abgefüllt. Das Sortiment reicht vom einfachen Landwein bis zum prämierten Qualitätswein und ist in den Weinabteilungen der Supermarktketten Billa, Merkur, Emma und Sutterlüty sowie den Discountern Mondo und Penny zu finden. Die hohe Qualität dieser Weine findet jedes Jahr durch Auszeichnungen und Prämierungen auf Verkostungsevents im In- und Ausland ihre Bestätigung.

Wegensteins Produktionsanlage zählt zu den modernsten Europas. Rationelles, umweltschonendes und qualitätsorientiertes Arbeiten bezieht sich auf alle Bereiche des Unternehmens und trifft deshalb ebenso auf die innerbetriebliche Logistik zu. Da durch die Wegenstein-Liegenschaft die Grenze zweier Katastralgemeinden verläuft, konnte aufgrund der damit verbundenen Brandschutzbestimmungen das ursprünglich geplante Lager im direkten Anschluss an die Produktion nicht realisiert werden. Ein alternativer Standort musste in unmittelbarer Nähe gefunden und im Sinne einer möglichst effizienten Logistik optimal mit der Produktion verbunden werden. In der von Westfalia Logistics Solutions Austria gefunden Lösung kann die Abnahme der Ware trotzdem direkt an der Abfüllanlage erfolgen. Der Transport ins Lager verläuft über einen Lift durch das Dach der Produktion und durch einen darüber verlaufenden Fördertunnel. Ein Umweg, der sich als Vorteil erweist, wie der Geschäftsführer der Westfalia Logistics Solutions Austria, Harald F. Suchentrunk, meint: „Der Tunnel eignet sich als optimaler Lager- und Produktions-Puffer, mit dem gleichermaßen Spitzen sowie vorübergehende Engpässe kompensiert werden können.“
Um neue und effektivere Lagerkapazitäten zu erhalten, wurde die alte Lagerhalle bei Wegenstein entkernt und – in baubehördlich maximal zulässiger Hallenhöhe – optimal umgebaut. In dem so gewonnenen Raum fand das Satelliten-Kompaktlager von Westfalia Platz, mit insgesamt 6135 Palettenplätzen. Die Topografie des Lagers ist in zwei Lagerblöcke, neun Ebenen und 720 Kanäle aufgeteilt. Je nach Lagergut wurde eine Kanaltiefe von 9 oder 2 Europaletten vorgesehen. Die platzsparende Westfalia-Satellitentechnik ermöglicht es, dass in den Regalen die Paletten unmittelbar hintereinander platziert werden. Für die Ein- und Auslagerung der bis zu 800 kg schweren Paletten ist ein Regalfahrzeug (RFZ) zuständig, das mit einer Fahrgeschwindigkeit von 200 m/min und einer Hubgeschwindigkeit von 90 m/min fährt. Der auf dem RFZ mitfahrende Satellit fährt mit einer Geschwindigkeit von ebenfalls 90 m/min in die Kanäle hinein, um die Paletten aufzunehmen oder abzugeben.
In der Getränkeindustrie geht der Trend zur Anlieferung der Ware auf Halbpaletten (sogenannte Düsseldorfer-Paletten) mit dem Vorteil zur direkten Entnahme durch die Kunden im Geschäft. Dem entsprechend wurde die Logistiklösung so konzipiert, dass die halben Euro-Paletten mit den Maßen 600 x 800 mm paarweise manipuliert werden können. „Mit dieser Lösung können Halbpaletten direkt und ohne Trägerpalette ein- und ausgelagert werden, ein Vorteil für die Getränkeindustrie, um damit Discounter direkt und optimal zu versorgen“, sagt Suchentrunk.
Senkrecht nach oben
Bei Wegenstein wird rund um die Uhr ein- und ausgelagert, da der Produktionsbetrieb von circa 7.00 bis 16.30 Uhr läuft. Der innerbetriebliche Transport zwischen Produktion, Lager und Versand übernimmt eine moderne und eigens konzipierte Fördertechnik. Nach der Produktion durchlaufen die Paletten eine Kontrollstation, die deren Kufen und Konturen überprüft, damit nur einwandfreie Paletten in das Hochregallager eingelagert werden. Danach werden sie entweder zur Einlagerung mit dem Senkrechtförderer nach oben transportiert oder direkt zur Auslagerung expediert. Zur Einlagerung gelangen die Paletten durch die Fördertechnik über eine Brücke, die seitlich über dem Hof verläuft, in die sechste Ebene. Paletten aus dem Lager übernimmt das RFZ und transportiert sie zu drei Staubahnen im Erdgeschoss, die jeweils unterschiedlichen Kunden zugeordnet sind. Eine von ihnen führt zu einer Eisenbahnrampe, denn bei Wegenstein wird Wein auch durch die Bahn transportiert. Die Anlage wurde 2005 in Betrieb genommen und läuft seither erfolgreich. Der Hauptvorteil dieser Logistiklösung liegt in der Frostfreiheit der Lagerplätze und in der Nähe zur Produktion.
Halle 27, Stand H24
dei 484

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