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Chloratarme Desinfektion

Membran-Elektrolyseanlage für die Vor-Ort-Erzeugung von Desinfektionslösungen
Chloratarme Desinfektion

Gesundheitsbehörden sind alarmiert: Es häufen sich Berichte über hohe Chlorat-Werte in Gemüse, Softdrinks und Milchprodukten. Ein Weg, über den diese gefährlichen Salze eingeschleppt und sich in den Produkten anreichern können, ist die Anlagen-desinfektion mit chlorhaltigen Desinfektionsmitteln. Hier lesen Sie, wie schädliche Chloratanreicherungen vermieden werden können.

Seit einigen Jahren machen die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA (European Food Safety Authority) und die US-amerikanische Environmental Protection Agency (EPA) verstärkt auf die gesundheitsschädliche Wirkung von erhöhten Chloratanteilen aufmerksam. Zudem veröffentlichen sie in ihren Berichten empfohlene Grenzwerte. Gemäß Verordnung (EG) Nr. 396/2005 gilt EU-weit beispielsweise für pflanzliche Lebensmittel ein Höchstgehalt von 10 ppb Chlorat pro Kilogramm, für Gemüse von 25 ppb Chlorat pro Kilogramm und für Karotten von 20 ppb Chlorat pro Kilogramm.

Chlorat als natürlicher Bestandteil
Chlorate kommen von Natur aus in bestimmten Lebensmitteln und Getränken vor. Daneben entsteht das gesundheitsschädigende Salz als Nebenprodukt bei der Verwendung von chlorhaltigen Desinfektionsmitteln. Dieser Anreicherungsweg – also die Desinfektion von Produktionsanlagen – muss auf ein Minimum reduziert werden.
Besonderes Augenmerk richten Hersteller und Verarbeiter von Lebensmitteln und Getränken auf das Produktwasser. Es wird vor seiner Verwendung aufbereitet und desinfiziert. Und hier gilt es, besonders achtsam zu sein, da Desinfektionsverfahren den Chloratanteil im Wasser entscheidend beeinflussen. In Abhängigkeit vom pH-Wert, von der Wassertemperatur, der Anwendungsdauer und auch von der organischen Belastung des Wassers bildet sich Chlorat als Nebenprodukt beim Einsatz chlorhaltiger Desinfektionsmittel. Der Chlorbedarf erhöht sich bei hoher organischer Belastung. Dementsprechend steigt auch der Gehalt an Chlorat und kann die bereits im Produkt vorhandene Konzentration sukzessive erhöhen.
Bei Lagerung gebrauchsfertiger chlorhaltiger Desinfektionsmittel kann der Chloratgehalt abhängig von Temperatur und Lagerdauer bis auf den doppelten Wert ansteigen. Gleichzeitig nimmt das Aktivchlor, ebenfalls in Abhängigkeit von der Temperatur und Lagerdauer auf bis zu ein Drittel ab.
Hypochlorige Säure vor Ort erzeugt
Ein Desinfektionsverfahren, das sich daher in der Lebensmittel- und Getränkebranche zunehmend etabliert, ist die Elektrolyse. Mit ihrer Hilfe wird vor Ort hypochlorige Säure erzeugt, die direkt oder nach kürzester Lagerung verwendet werden kann.
Anwender profitieren mehrfach: Es ist ein kostengünstiges Verfahren, das lediglich Wasser, Salz und Energie in Form von Strom benötigt. Das erzeugte, geschmacksneutrale Konzentrat ist, ebenso wie die Ausgangsstoffe, relativ einfach und ungefährlich im Handling. Zudem lässt es sich aufgrund seiner weitgehend stabilen Wirksamkeit gut lagern.
Je nachdem welches Elektrolyseverfahren eingesetzt wird, unterscheidet sich die erzeugte Anwendungslösung durch unterschiedlich hohe Konzentrationen an Desinfektionsnebenprodukten. Wie immer macht es die Menge, die gesundheitsgefährdend sein kann. So auch die Menge Chlorat, die im Produktwasser vorhanden ist. Diese erhöht sich beispielsweise sehr stark bei Desinfektionslösungen, die mithilfe der Rohrzellen-Elektrolyse gewonnen wurden. Auch beim Einsatz herkömmlicher Standard-Membran-Elektrolyseverfahren steigt die Chlorat-Konzentration deutlich an. Ein großer Nachteil ist, dass das vorhandene Chlorat nicht durch den Einsatz von Aktivkohle aus dem Wasser entfernt werden kann. Lediglich die Aufbereitung mittels Umkehrosmose zeigt hierbei Erfolg. Vor diesem Hintergrund gilt es, Desinfektionsverfahren einzusetzen, die den Chloratgehalt des Produktwassers nur geringfügig erhöhen.
Sicher und ohne Chemikalien
Ein Verfahren, das dieses sicher gewährleistet und dazu auch noch auf den Einsatz von Chemikalien verzichtet, ist die Dulcolyse. Diese von Prominent entwickelte Membran-Elektrolyseanlage erzeugt das hochwirksame Desinfektionsmittel Dulcolyt 400, wobei die Bildung störender Nebenprodukte wie Chlorate auf ein Minimum reduziert werden konnte. Im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren werden bei der Dulcolyse die Chloratwerte deutlich unterschritten. Das Verfahren des Heidelberger Herstellers erzeugt weniger als 0,01 ppm Chlorat bei einer Dosierung von 1 ppm FAC (Free Available Chlorine). Diese Chloratwerte wurden nach DIN/EN ISO 103054-4 (D25):1999-07 (unterhalb der Nachweisgrenze) gemessen.
Des Weiteren profitieren Anwender von den minimalen Chloridwerten. Herkömmliche Technologien weisen hier erheblich höhere Werte auf.
Durch die konsequente Weiterentwicklung der Elektrolyse ist es Prominent gelungen, einen kontrollierbaren und reproduzierbaren chemisch-physikalischen Prozess zu realisieren. Das Besondere an dem Verfahren ist, dass das erzeugte Desinfektionsmittel auch bei wechselnden Bedingungen einen gleichbleibend hohen FAC-Anteil von 400 ppm aufweist.
Das vor Ort erzeugte Desinfektionsmittel hat nachweislich eine sehr zuverlässige bakterizide, virizide und fungizide Wirkung. Das belegen antimikrobiologische Untersuchungen der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin e. V.
In der betrieblichen Praxis bewährt
Bei verschiedenen Herstellern von Babynahrung sowie Produzenten von alkoholfreien Getränken ist das Membran-Elektrolyseverfahren Dulcolyse erfolgreich im Einsatz. Für sie ist das vor Ort erzeugte Desinfektionsmittel Dulcolyt 400 nicht nur eine kostengünstige Alternative zu herkömmlichen chlorhaltigen Desinfektionsmitteln. Vielmehr gewährleistet es eine nachhaltige Produktion durch geringstmögliche Chlorat- und Chloridkonzentrationen. Und diese liegen deutlich unter denen herkömmlicher Verfahren. Das Resultat: Durch das ausgeklügelte Verfahren wird die Anreicherung von Chlorat in der gesamten Produktionskette der Lebensmittelindustrie und der Getränkeherstellung zuverlässig verringert. Zudem minimiert der geringe Chloridgehalt das Korrosionsrisiko in Verrohrungen, Maschinen- und Anlagenteilen. Gleichzeitig gewährleistet die Dulcolyse aufgrund genauester Dosierung eine hohe Prozesssicherheit – und dies ohne den Einsatz gefährlicher Chemikalien.

Thomas Eifel
Produktmanager Water Treatment,Prominent
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