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Comeback einer Kulturpflanze

Leinsamen als vitales Zutatensystem
Comeback einer Kulturpflanze

Omega-3-Fettsäuren spielen für die Gesundheit des Menschen eine große Rolle und sind ein wichtiger Bestandteil der Ernährung. Durch den Einsatz von Leinsamen lassen sich Omega-3-Fettsäuren in Lebensmittelprodukten verwenden, ohne die Stabilität des Endproduktes zu beeinträchtigen.

Linda Pizzey

Omega-3-Fettsäuren werden hauptsächlich aus zwei verschiedenen Nahrungsmittelgruppen gewonnen: aus Fischen und Meeresfrüchten sowie aus bestimmten Nuss- und Pflanzenölen. Die Omega-3-Fettsäure ALA kommt in erheblichen Mengen in Leinsamen und in geringeren Mengen in Raps, Walnüssen und Sojabohnen vor. Die aus dem Meer stammenden Omega-3-Fettsäuren sind Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Beide kommen in erheblichen Mengen in fettreichen Salzwasserfischen wie Sardellen und Sardinen vor. Diese essenziellen Fettsäuren spielen für die Gesundheit des Menschen eine große Rolle und sind ein wichtiger Bestandteil der Ernährung. Unter bestimmten ernährungsphysiologischen Voraussetzungen und abhängig vom Alter können EPA und DHA im Körper aus ALA hergestellt werden.
Mit der steigenden Nachfrage der Verbraucher nach Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln, die Omega-3-Fettsäuren enthalten, stehen die Hersteller vor der Frage, welches die richtige Fettsäure für ihr Produkt ist. Das Problem wird verständlich, wenn man sich die Menge der wissenschaftlichen Studien anschaut, in denen die Wirkungen dieser Fettsäuren angezweifelt werden. Ein grundlegender Streitpunkt ist dabei die Fähigkeit des Körpers, ALA in die Omega-3-Derivate EPA und DHA umwandeln zu können. Diese Umwandlung ist wichtig, denn EPA wird dazu benötigt, Eicosanoidverbindungen herzustellen, die Entzündungen mildern und Thrombosen vermeiden können. DHA wird für die Entwicklung und Funktion des Gehirns und der Augen benötigt. Beide Omega-3-Fettsäuren schützen außerdem das Herz. Einige klinische Untersuchungen kamen zu dem Schluss, dass der Körper ALA nicht in ausreichenden Mengen in EPA und DHA umwandeln kann, um den individuellen Bedürfnissen zu entsprechen. Die Gegenseite argumentiert, dass dies wohl nur für solche Menschen gilt, die nicht genug ALA mit ihrer Nahrung aufnehmen oder deren Ernährung sehr viele Omega-6-Fettsäuren enthält, die bei der Umwandlung zu längerkettigen Omega-Fettsäuren miteinander konkurrieren. Zudem wird die Umwandlung abhängig vom Geschlecht beeinflusst. Frauen, insbesondere während der Schwangerschaft und Stillzeit, haben eine höhere Umwandlungsrate. Erschwerend kommt hinzu, dass die Hersteller beachten müssen, dass es eine komplexe Beziehung zwischen der Oxidation und dem sensorischen Abbau in Lebensmitteln, die mit Omega-3-Fettsäuren angereichert wurden, gibt. Die Lieferanten von Fischöl hatten Schwierigkeiten, eine Verkapselung zu entwickeln, die Fischöl in Lebensmitteln länger stabil hält und damit besser oder überhaupt erst einsetzbar macht.
Reiche Quelle
Seit Langem sind Leinsamen dafür bekannt, eine der reichsten Quellen der Omega-3 Fettsäure a-Linolensäure (ALA) zu sein. Außerdem enthalten Leinsamen noch andere Bestandteile, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken: Lignane (das sind östrogenähnliche Verbindungen), lösliche Ballaststoffe mit nachgewiesenem Nutzen für ein gesundes Verdauungssystem, sowie eine Vielzahl an Antioxidanzien, die bei der Reduzierung altersbedingter Symptome wirksam sind. Durch den Verzehr von ALA, Lignanen, Ballaststoffen und Antioxidanzien verringert man das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Entzündungen und Diabetes zu erkranken bzw. kann die entsprechenden Symptome lindern. Wegen des hohen Anteils an Anti-oxidanzien sind die ungesättigten Fettsäuren in Leinsamen stabiler als die in Fischöl. Das ist wichtig, denn eine Oxidation kann zu schlechtem Geschmack in Lebensmitteln führen, ganz zu schweigen von der verminderten ernährungsphysiologischen Qualität. Basierend auf dem ganzen Korn bietet Leinsamen einen Ansatz, Omega-3-Fettsäuren in Lebensmittelprodukten zu verwenden, ohne die Integrität/Stabilität des Endproduktes zu beeinträchtigen.
Pizzey’s Nutritionals, einer der größten Lieferanten von Leinsamen in Nordamerika, fand heraus, dass das Fett in gemahlenen Leinsamen sehr stabil ist, vorausgesetzt, es stammt aus Rohware, die weniger als 5 % dunkle Schalenanteile enthält. Das Unternehmen entwickelte die MeadowPure-Technik, mit der das aktive und stabile antioxidative System, das in Leinsamen enthalten ist, geschützt wird und somit die Omega-3-Fettsäure-haltigen Zutaten in Lebensmittelprodukten bis zu zwei Jahre haltbar sind. Nachdem diese Entwicklung eine Lösung für ALA aus Leinsamen darstellte, lag die nächste Herausforderung darin, Möglichkeiten für diejenigen Hersteller zu finden, die der Nachfrage der Verbraucher nach Lebensmitteln mit hohem Anteil an EPA und DHA nachkommen wollen.
Natürliche Synergie
Pizzey’s untersuchte, ob die MeadowPure-Technik auch für die Verlängerung der Haltbarkeit von EPA und DHA aus Fischöl angewendet werden könnte. Das Unternehmen stellte fest, dass mit dem MeadowPure-Verfahren hergestellte, gemahlene Leinsamen einen ausgezeichneten oxidativen Schutz für Fischöl bieten. Dies gilt für eine Mischung aus Leinsamen und Fischöl, das 18 % EPA und 12 % DHA enthält. Dieser antioxidative Schutz übertrifft nachweislich herkömmliche verkapselte Produkte, die ebenfalls das gleiche EPA und DHA aus Fischöl enthalten. MeadowPure-Leinsamen bieten eine hochwirksame Schutzumgebung sowohl für das Fischöl als auch für das Öl aus den Leinsamen selbst. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist die Reihe der MeadowPure-Ultra O3-Produkte.
Die Leinsamen-Fischöl-Mischungen der MeadowPure-Ultra-O3-Reihe enthalten ALA, EPA und DHA. Es handelt sich hierbei um ein stabiles Produkt, das weder nach Fisch schmeckt noch nach Fisch riecht. Die Produktreihe vereint in sich alle Vorteile von Leinsamen mit denen von DHA und EPA und eignet sich daher hervorragend für Backwaren, Frühstücksflocken, Müsliriegel, Snacks und Getränke. Damit können die Hersteller den Forderungen der Verbraucher entsprechen und gleichzeitig Produkte anbieten, die in Geschmack und Qualität den nicht angereicherten Alternativen ebenbürtig sind. Zusätzlich können sie auf ihren Produkten auf die positiven Aspekte für die Gesundheit, die sich durch die Auswirkungen der Omega-3-Fettsäuren, Lignane, Ballaststoffe und Antioxidanzien ergeben, hinweisen. Zur Reihe der MeadowPure-Ultra-O3-Produkte gehören auch Omega-3-Fettsäuren aus Algen und aus biologischem Anbau. Die Medien diskutieren die Frage der Lebensmittelsicherheit auf breiter Basis. Die Verbraucher machen sich deshalb Sorgen und sind vermehrt an der Herkunft und den Inhaltsstoffen ihrer Nahrung interessiert. Aus diesem Grund hat Pizzey’s Nutritionals in Verarbeitungsanlagen für biologisch angebaute landwirtschaftliche Erzeugnisse investiert. Glanbia Nutritionals hat durch die Akquisition von Pizzey’s die Möglichkeit, die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren aus der MeadowPure-Ultra-O3-Reihe zu liefern.
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MeadowPure
Eigenschaften von Leinsamen
Glanbia
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